BVB-Kapitän Marcel Schmelzer sprach nach der Partie in Leverkusen ausführlich über das Spiel und die derzeitige Situation. „Ich bin froh, dass unsere Moral und unser Wille für einen Punkt gereicht haben“, sagte Schmelzer: „Im Großen und Ganzen kann man dieses Spiel positiv sehen.“

Marcel, seid Ihr mit dem Punkt zufrieden, weil Ihr zurückgekommen seid, oder eher unzufrieden, weil doch etwas mehr drin war?
„Wenn man sieht, wie Leverkusen vor zwei Wochen gegen Leipzig in Unterzahl gespielt hat, können wir schon zufrieden sein – auch mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Wir waren sehr geduldig, haben nicht so viel Harakiri gespielt. Leverkusen hat sehr starke Umschaltspieler, deswegen bin ich froh, dass unsere Moral und unser Wille für einen Punkt gereicht haben.“

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Würdest Du sagen, dass sich die Mannschaft im 3-4-3-System wohler fühlt als im 4-3-3?
„Im Moment ist das so, aber es werden auch wieder Phasen kommen wo es anders ist. Es ist nicht so, dass wir uns im 4-3-3 unwohl fühlen. Es ist auch immer der Situation und dem Gegner geschuldet, in welcher Formation man aufläuft. Ob man nun mit drei, vier oder fünf Verteidigern aufläuft: Am Ende muss man einfach sein Spiel auf den Platz bringen. Da ist das System erstmal zweitrangig.“

„Roman hat sehr, sehr gut gehalten“

War das Spiel nach einer intensiven Trainingswoche, in der die Fehler der letzten Zeit analysiert wurden, ein Schritt nach vorne?
„Im Großen und Ganzen muss man dieses Spiel auf jeden Fall positiv sehen. Leverkusen ist eine gute Mannschaft, die auch mit zehn Mann noch sehr gefährlich ist. Es ist auf jeden Fall ein Schritt nach vorne, wie wir nach dem Rückstand reagiert haben. Deswegen können wir mit diesem Auswärtspunkt zufrieden sein. Es ist nicht einfach hier in Leverkusen.“

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Hat Roman Bürki Euch diesen Punkt heute gerettet?
„Auf jeden Fall, ein riesengroßes Kompliment an Roman. Gerade in so einer Situation, in der man von überall auf die Mütze bekommt, ist es mal angebracht, ein Lob auszusprechen. Roman hat sehr, sehr gut gehalten und viele Großchancen vereitelt.“

„Allein mit gutem Fußball ist es im Moment nicht getan“

Was war denn am Ende ausschlaggebend?
„Wir haben sehr geduldig gespielt, was wichtig war, weil Leverkusen sehr leidenschaftlich verteidigen kann und eben diese speziellen Umschaltspieler hat, wie zum Beispiel Brandt oder Havertz, Bailey und später Bellarabi. Die haben eine brutale Geschwindigkeit. Deswegen war es ein Schritt nach vorne, geduldig zu sein und auf die wenigen Chancen zu warten. Mit ein bisschen Glück gewinnen wir durch den Torschuss am Ende noch.“

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In welcher Verfassung fahrt Ihr jetzt nach Madrid?
„Wir haben eine sehr gute Trainingswoche gehabt, in der wir gut arbeiten konnten, viele Sachen ansprechen und trainieren konnten. Wir werden das Spiel in Madrid jetzt nutzen, um einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Natürlich ist es im Bernabeu noch mal etwas anderes als hier in Leverkusen. Trotzdem ist es genau das, was wir jetzt brauchen: Training und Spiele. Ich würde das jetzt auch nicht vom Ergebnis in Madrid abhängig machen. Für uns ist es wichtig, dort gut aufzutreten und um die Punkte zu kämpfen. Dann wird es von alleine kommen, dass wir guten Fußball spielen werden. Allein mit gutem Fußball ist es aber im Moment nicht getan.“ (djg)