Borussia Dortmund hat nach zuletzt neun sieglosen Spielen in Serie im ersten Spiel unter dem neuen BVB-Coach Peter Stöger direkt einen Dreier eingefahren! Beim 1. FSV Mainz 05 erzielten Sokratis nach 55 Minuten und Kagawa kurz vor dem Ende (89.) die Tore zum hart erkämpften, aber verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

32.976 Zuschauer in der Opel-Arena sahen eine zähe und torlose erste Hälfte, in der der BVB zwar Feldvorteile verbuchen konnte, Mainz aber die besseren Chancen hatte. Schon vor dem Seitenwechsel kam Borussia besser ins Spiel, ging durch einen Dropkick von Sokratis in Führung (55.). In der Folge bauten die Gastgeber Druck auf, aber der BVB wirkte etwas stabiler als zuletzt, hielt stand und kam kurz vor Schluss durch Kagawa zur Entscheidung (89.).

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Debüt in Schwarzgelb: Cheftrainer Peter Stöger.

Ausgangslage:
Am Sonntag hatte der BVB nach zuletzt neun sieglosen Spielen in Serie die Trennung von Peter Bosz als Cheftrainer bekanntgegeben und gleichzeitig Peter Stöger als neuen Coach vorgestellt. Der übernahm die Westfalen auf Bundesliga-Rang acht und musste zum Vierzehnten nach Mainz reisen. Die Fakten sprachen dabei vor dem Spiel erstmal für Borussia, die nur eins der letzten 14 Duelle mit dem FSV verloren hatte und gegen die 05er im Schnitt weniger als ein Gegentor pro Partie kassierte.

Personalien:
In Bruun Larsen (Knieverletzung), Castro (Außenbandriss), Durm (Hüft-OP), Götze (Bänderteilrisse), Philipp (Knieverletzung), Piszczek (Außenbandanriss), Reus (Reha) und Rode (Stressreaktion) fehlten Peter Stöger gleich acht Mann bei seinem Debüt. In der Startelf nahm der Österreicher im Vergleich zur Heimniederlage gegen Werder Bremen am Samstag drei Umstellungen vor: Weigl, Toprak und Toljan ersetzten Dahoud, Subotic und Bartra. Mainz musste auf Adler und Onisiwo verzichten.

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Toljan kehrte auf der rechten Abwehrseite in die Startelf zurück.

Taktik:
Borussia kehrte zurück zur 4-3-3-Grundordnung mit Weigl als zentral-defensivem Mittelfeldspieler und Kagawa (halbrechts) sowie Guerreiro auf den Halbpositionen. Gegen den Ball zogen sich die Außenstürmer Yarmolenko und Pulisic zurück ins Mittelfeld, so dass der BVB den Mainzern dann in einem 4-1-4-1 begegnete. Mainz mit Dreierkette, die sich defensiv zu einem Fünferverband erweiterte, drei eher defensiv orientierten Mittelfeldspielern davor und zwei Spitzen. Nach dem Rückstand stellten die Nullfünfer um auf 4-4-2.

Spielverlauf & Analyse:
Gegen sehr kompakt auftretende Mainzer tat sich Borussia Dortmund – trotz deutlich mehr Spielanteilen – lange Zeit schwer, zum Abschluss zu kommen. Erst Aubameyang gab nach 18 Minuten eine Duftmarke ab, verpasste mit seinem Drehschuss aus zwölf Metern das Tor am Ende aber deutlich. Die 05er hingegen wussten nicht nur defensiv, sondern auch offensiv zu überzeugen, insbesondere in Person von Serdar. Schon in der ersten Minute zog der junge Deutsch-Türke erstmals aus der Distanz ab, der Ball flog allerdings deutlich über das Tor von Bürki. Sechs Minuten später war er dann wesentlich näher dran, traf aus 20 Metern aber nur die Latte (7.), und wieder nur sechs Minuten danach kam der Mainzer Mittelfeldspieler sieben Meter halblinks vor dem Tor zum Abschluss, traf den Ball diesmal aber nicht richtig und jagte ihn abermals über das Tor (13.).

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Auch Weigl, hier im Kopfballduell mit Quaison, kehrte in die Anfangself zurück.

Die Schwarzgelben mühten sich, es war zu merken, dass sie die Trendwende schaffen wollten, dennoch war die Verunsicherung nach den Ergebnissen der letzten Wochen weiterhin vorhanden. Kagawa gab zwar ein weiteres offensives Lebenszeichen ab, verzog aber aus rund 25 Metern am Ende deutlich (31.). Mainz kam durch Diallo (26.) und Berggreen (30.) zu aussichtsreichen Kopfballgelegenheiten, konnte aber auch diese nicht verwerten. Fast aus dem Nichts bediente Weigl kurz vor der Pause dann mit einem langen Ball Aubameyang, der bei der Verarbeitung des schwierig zu nehmenden Zuspiels aber Probleme hatte auf dem seifigen Platz und ihn aus 16 Metern knapp rechts neben den Kasten setzte (41.). Die beste BVB-Chance vergab dann Guerreiro fast mit dem Pausenpfiff. Der Portugiese zog aus 20 Metern flach ab, Zentner im Kasten der Gastgeber machte sich aber ganz lang und drehte den Ball um den Pfosten (45.+1).

Sokratis per Dropkick zum 1:0

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Sokratis erzielte das 1:0 - sein zweites Saisontor.

Die beiden Chancen durch Aubemayang und Guerreiro waren ein Fingerzeig für die zweite Halbzeit, denn nach dem Seitenwechsel wurde der BVB immer stärker, stand nun hinten weitgehend sicher und sorgte nun seinerseits vorne weiter für Gefahr. Erst schoss Weigl nach schöner Kombination von der Strafraumkante noch knapp oben links vorbei (51.), vier Minuten später gab es dann Freistoß von der linken Seite, den Kagawa hoch vor das Tor brachte. Dort köpfte Toprak zwar erst an den Außenpfosten, Sokratis stand aber goldrichtig, nahm die Kugel aus acht Metern per Dropkick direkt und hämmerte ihn zum erlösenden 1:0 links in die Maschen (55.). Das zweite Saisontor des Griechen und das erste für Peter Stöger in Schwarzgelb. Seinen ersten Treffer hatte Sokratis in dieser Spielzeit kurioserweise noch gegen seinen jetzigen Coach und den 1. FC Köln erzielt.

Der Treffer gab Borussia Dortmund zwar etwas mehr Sicherheit, Mainz begann nun aber wieder, Druck zu machen. Bürki parierte einen Kopfball von Hack (66.), Brosinski verzog von der Grenze des Strafraums (70.) und auch Diallo schoss aus etwas sieben Metern knapp über das Tor (73.). In der Schlussphase machte Mainz dann auf, wirkte aber auch platt. Der BVB kam zu Konterchancen: Erst vergab Kagawa die Entscheidung, als er nach schöner Ballstafette über Aubameyang und Yarmolenko aus acht Metern an Zentner scheiterte (79.), auch Dahoud verzog aus 18 Metern knapp unten links (87.). Eine Minute vor dem Ende war Aubameyang dann plötzlich frei durch, spielte Zentner aus und legte für Kagawa rechts im Strafraum vor, der aus kurzer Distanz zum 2:0 vollendete (89.).

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Ausblick:
Am Samstag ist die TSG Hoffenheim zum Topspiel des 17. Spieltags im SIGNAL IDUNA PARK zu Gast (Anstoß: 18:30 Uhr). Kommende Woche Mittwoch (20.12., 20:45 Uhr) steht dann zum Abschluss vor der Winterpause noch das DFB-Pokal-Achtelfinale beim FC Bayern München für Borussia Dortmund auf dem Programm.

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