Mit der fast letzten Aktion des Spiels hat Jeremy Toljan Borussia Dortmund einen Punkt gegen den Sport-Club Freiburg gerettet. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf der Dortmunder volley und sicherte seinem Team so ein 2:2 (1:1), nachdem der BVB in der Schlussphase immensen Druck aufgebaut hatte.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK ging Borussia Dotmund bereits nach neun Minuten durch Kagawa in Führung, verlor dann aber etwas den Faden und musste zwölf Minuten später den Ausgleich durch Petersen hinnehmen (21.). Nach dem Seitenwechsel passierte lange nichts, bis Petersen mit einem Geniestreich aus 40 Metern Bürki überraschte und das 2:1 erzielte. Der BVB rannte bis zum Ende an, in der dritten Minute der Nachspielzeit besorgte Toljan dann doch noch den Ausgleich.

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Aubameyang kehrte in den Kader und auch die Startelf zurück.

Ausgangslage:
Sechster gegen Zwölfter. Borussia war unter Trainer Stöger in der Liga ungeschlagen, aber auch noch ohne Sieg im Jahr 2018. Freiburg war die „Mannschaft der Stunde“, seit sieben Spieltagen und damit so lange wie kein anderer Club ungeschlagen. Der BVB gewann die letzten neun Heimspiele gegen Freiburg – bei einem Torverhältnis von 27:3.

Personalien:
Schmelzer, Guerreiro, Reus, Philipp, Durm und Rode fehlten bei Schwarzgelb, Stenzel, Frantz, Höfler, Ravet und Niederlechner beim Sportclub. Peter Stöger änderte seine Startformation im Vergleich zur Partie in Berlin auf drei Positionen: Sahin, Castro und Aubameyang begannen anstelle von Weigl, Götze und Schürrle.

Taktik:
Freiburg verteidigte mit Fünferkette. Dem stellte der BVB drei Spitzen entgegen, und auch Kagawa orientierte sich im 4-3-3 der Schwarzgelben weit nach vorn, bot sich als zusätzliche Anspielstation an, wobei ihm Koch oder Abrashi allerdings meist auf Schritt und Tritt folgten. Bei Ballbesitz schaltete der Sportclub um vom 5-2-3 auf eine 3-4-3-Grundordnung.

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Kagawa behubelt seinen frühen Treffer zur Führung.

Spielverlauf & Analyse:
Bereits nach neun Minuten ging Borussia gegen den Sport-Club in Führung. Ausgangspunkt war ein in den Strafraum gechippter Ball von Castro, der über Umwege erst vor den Füßen von Piszczek landete. Dessen Abschluss aus habrechter Position wurde zwar abgeblockt, tropfte aber genau bei Kagawa an der Grenze zum Fünfer runter. Der Japaner nahm Maß und jagte die Kugel volley zum bis dahin absolut verdienten 1:0 in die Maschen. Denn schon nach zwei Minuten hatte Pulisic die erste gefährliche Flanke vor das Tor gebracht, die von Kübler gerade noch zur Ecke geklärt werden konnte. Fünf Minuten nach dem Führungstreffer zog dann Sancho von links nach innen, schlenzte aus 17 Metern aufs lange Eck. Gikiewicz im Freiburger Kasten machte sich lang und konnte sich auszeichnen (14.).

Petersen schockt den BVB doppelt

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Sancho wirbelte wie schon zuletzt auf der linken Seite.

Eigentlich standen die Zeichen also auf Sieg, die Schwarzwälder fanden bis zur 21. Minute offensiv eigentlich gar nicht statt, kamen dann aber völlig überraschend zum Ausgleich. Haberer wurde mit einem langen Pass steil geschickt, legte die Kugel dann von der Grundlinie flach an den kurzen Pfosten. Dort hielt Petersen seinen Fuß rein, und der Ball flog aus scheinbar unmöglichem Winkel oben rechts ins Tor (21.). Doppelt ärgerlich, denn Freiburg fand im Anschluss besser in die Partie, traute sich nun mehr und überließ dem BVB etwas weniger Spielanteile. Kübler kam nach Flanke von Abrashi zu einer weiteren hochkarätigen Gelegenheit, als er den Ball nach 39 Minuten aus acht Metern direkt unten rechts aufs Tor zimmerte. Bürki musste nachfassen, hatte das Leder aber auf der Linie. Für die Schwarzgelben hätte vor der Pause Aubameyang per Kopf nach Flanke von Castro das 2:1 besorgen können, setzte den Ball aber knapp über das Tor (32.).

Nach der Pause brauchten beide Mannschaften einige Zeit, um so richtig in die Partie zu finden. Erst Kagawa, der nach 59 Minuten aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf, gab wieder ein Lebenszeichen ab. Ein Wachmacher ebenfalls für die Gäste, die in den folgenden Minuten gleich mehrmals gefährlich in den Strafraum der Borussen vorstießen, ohne aber zum Abschluss zu kommen. In Rückstand geriet der BVB dann durch ein absolut kurioses Tor von Petersen, der den Ball kurz hinter der Mittellinie ergatterte und sah, dass Bürki weit vor seinem Kasten stand. Der Freiburger zog aus sicherlich 40 Metern sofort ab, überraschte den BVB-Keeper, und der Ball landete passgenau links in den Maschen (68.). In der Schlussphase rannte Schwarzgelb dem Rückstand hinterher. Götze servierte eine Flanke für Piszczek am Elfmeterpunkt perfekt, dessen Kopfball landete aber in den Armen des Gästekeepers (74.). In der Nachspielzeit legte dann Yarmolenko eine Flanke in den Strafraum, die Gulde vor die Füße von Toljan klärte, der aus 14 Metern volley zum 2:2 traf.

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Ausblick:
Nächste Woche Freitag (20:30 Uhr) geht es in der Bundesliga weiter. Dann ist Borussia Dortmund beim 1. FC Köln zu Gast.

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