Nach drei Remis zum Jahresauftakt steht Borussia Dortmund sportlich unter Druck. In Köln soll ein Dreier eingefahren werden. Für Peter Stöger ist es zudem die emotionale Rückkehr an seine alte, so erfolgreiche Wirkungsstätte.

„Das ist kein Spiel wie jede andere“, sagt Peter Stöger: „Dafür war ich zu lange in Köln, fühle mich zu wohl in Köln.“ Doch am Ende geht es um drei Punkte, und die – daran lässt der BVB-Trainer keinen Zweifel – sollen mitgenommen werden nach Dortmund. „Ich beschäftige mich nur damit, wie wir diese Partie angehen und wie wir mit einem Sieg aus Köln zurückkommen können“, bekräftigt Stöger: „Ich will das Spiel gewinnen! Es ist für uns enorm wichtig, in dieser Phase einen Dreier zu machen. Er würde uns ein bisschen Ruhe geben in diesen turbulenten Wochen, die wir gehabt haben.“

„Fünfmal nicht verloren – das geht ein wenig unter“

Borussia Dortmund belegt vor dem 21. Spieltag Rang sechs, kann mit einem Sieg in Köln zumindest für eine Nacht auf Platz zwei klettern. „Für mich und meine Spieler ist es nichts Neues, Woche für Woche den Rucksack schleppen zu müssen, das Spiel zu gewinnen“, sagt Stöger zur aktuellen Situation. Er weiß: „Ein viertes Spiel ohne Sieg wird es nicht ruhiger machen.“ Er sagt aber auch: „Wir sind nicht komplett weg von unserer Zielsetzung. Wir haben fünfmal nicht verloren. Das geht ein wenig unter.“

„Mehr Torchancen herausspielen“

Das um Alexander Bade erweiterte Trainerteam arbeitet mit Ruhe und Bedacht daran, ein Stück weit die Verunsicherung zu lösen und die Akteure häufiger in gefährliche Räume zu bringen. Das fängt beim Aufbau an. „Zielgerichteter nach vorne“ zu spielen, verlangt der Österreicher, „weniger Pässe über die Seite, das Spiel insgesamt schneller gestalten, mehr Torchancen herausspielen und diese im Idealfall verwerten. Das hört sich einfach an – ist in der Umsetzung das Schwierigste“.

Batshuayi ist ein Kandidat für die Startelf

Dabei mithelfen könnte schon Neuzugang Michy Batshuayi, über den Stöger sagt: „Ich glaube, dass wir einen giftigen Spieler bekommen haben, der Einsatzzeiten möchte, sich bei uns qualifizieren möchte für die Nationalmannschaft.“ Und das Wichtigste: „Er steht voll im Saft. Es wird an uns liegen, wie schnell wir ihn ins Gefüge bringen.“

Stöger deutete an, dass Batshuayi schon in Köln zum Einsatz kommen könnte: „Bei einem zentralen Stürmer ist das einfacher als bei einer Position im defensiven Bereich. Tore schießen, ist der schwerste Job. Die, die Tore schießen können, können das bei jedem Klub.“

Warum sich Akanji noch gedulden muss

Etwas anders gestaltet sich die Situation für Abwehrmann Manuel Akanji, der in Berlin und gegen Freiburg zwar zum Kader zählte, aber noch nicht zum Einsatz kam. Stöger hat mit dem Schweizer darüber gesprochen: „Er ist eigentlich kein Spieler für die Bank.“ Doch der Defensivverbund habe die Aufgaben zuletzt „einigermaßen gut“ gelöst, „da fällt es mir schwer, irgendjemanden heraus zu nehmen. Das ist ein Luxusproblem. Ich kann noch nicht sagen, wie es morgen aussieht.“

Marcel Schmelzer ist „für diese Woche noch kein Thema“, sagt Stöger: „Bei den anderen geht’s besser und besser. Wir schauen von Tag zu Tag.“
Boris Rupert

BVB total!-Video: Die komplette Pressekonferenz mit Peter Stöger vor dem Spiel in Köln