Borussia Dortmund hat am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga den Sprung auf Tabellenplatz zwei knapp verpasst. Beim SV Werder Bremen erreichte der BVB trotz guter Leistung „nur“ ein 1:1 (1:1). Die Ausgangssituation im Kampf um die Qualifikation für die UEFA Champions League bleibt damit vor den letzten beiden Spieltagen unverändert. Auf Tabellenplatz drei haben die Schwarzgelben weiterhin alles in eigener Hand.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weser-Stadion zeigten die Gastgeber eine engagierte Leistung, der BVB hielt aber gut dagegen, ging verdient durch Reus mit 1:0 in Führung (19.), geriet dann bis zur Pause aber phasenweise unter Druck. Delaney glich nach 45 Minuten per Kopf für Bremen aus. Auch im zweiten Durchgang blieb Bremen unbequem, der BVB wollte den Sieg aber unbedingt, traf durch Reus (65.), Akanji (69.) und Sancho (80.) gleich drei Mal Aluminium und scheiterte zudem mehrfach am herausragenden Pavlenka. Der Siegtreffer gelang leider nicht mehr.

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Piszczek gewinnt hier ein Kopfballduell mit Kruse.

Ausgangslage:
Dritter gegen Zwölfter. Der BVB hatte durch einen Sieg die Chance, auf Platz zwei zu springen und einen großen Schritt Richtung Champions-League-Qualifikation zu gehen. Bremen hatte durch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen bereits am Samstag ohne eigenes Zutun den Klassenerhalt feiern dürfen. Die Werderaner konnten also völlig befreit aufspielen.

Personalien:
Schmelzer, Schürrle und Kagawa kehrten in den Kader von Peter Stöger zurück, der seine Startelf nach dem überzeugenden 4:0 gegen Leverkusen allerdings nicht veränderte. Beim BVB fehlten Zagadou (Muskelverletzung), Durm (Außenbandriss Sprunggelenk), Rode (Leisten-OP) und Guerreiro (Rückstand) verletzt, auch Dahoud und Castro standen nicht im Kader. Bremen musste ohne Zetterer (Handgelenk-OP), Bargfrede (5. Gelbe Karte), Kainz (5. Gelbe Karte), Käuper (Fuß-OP) und Bartels (Achillessehnenriss) antreten.

Taktik:
Beide Mannschaften begegneten sich in einer 4-3-3-Grundordnung. Gegen den Ball formierten sich die Schwarzgelben phasenweise in einem 4-1-4-1. Reus und Götze nutzten die Halbpositionen im Mittelfeld als Startrampe zu offensiven Aktionen. Reus ordnete sich häufig vorne mit ein, bildete dann mit Pulisic, Philipp und Sancho eine vierköpfige Angriffsreihe.

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Sancho spielte wie gegen Leverkusen links offensiv, konnte sich diesmal aber nicht so häufig in Szene setzen, wie zuletzt.

Spielverlauf & Analyse:
Werder ließ den BVB kommen, überzeugte aber durch diszipliniertes Zweikampfverhalten und versuchte, über Rashica Umschaltsituationen zu kreieren. Damit tat sich der BVB zwar schwer, trotzdem gelang es dem Team von Peter Stöger immer wieder, in Abschlusspositionen zu kommen. Erstmals durch Piszczek, dessen Schuss nach Reus‘ feinem Zuspiel mit der Hacke aber an Delaney hängenblieb. Den Nachschuss setzte Reus ans Außennetz (11.). Vier Minuten später tankte sich Akanji stark von links in den Strafraum und legte für Philipp auf, dessen Schuss aus 15 Metern Pavlenka parierte.

Das 1:0 für Borussia gelang dann vier Minuten später. Nach einer starken Seitenverlagerung von Götze rechts in den Strafraum legte Piszczek mit dem Kopf für Philipp vor, der mit seinem Abschluss diesmal an Veljkovic hängenblieb. Der Abpraller landete allerdings genau vor den Füßen von Reus, der aus 13 Metern gegen die Laufrichtung von Pavlenka links ins Tor vollendete (19.). Im Anschluss ließ es der BVB für gut zehn Minuten etwas schleifen, so dass Bremen erstmals zu guten Möglichkeiten kam. Junuzovic scheiterte am glänzend auf der Linie reagierenden Bürki (24.), Kruse verzog Sekunden später mit einer Direktabnahme aus 12 Metern haarscharf am langen Pfosten vorbei (25.) und Toprak verhinderte im Fünfer gegen Rashica Schlimmeres (26.). Nach dieser kurzen Drangphase bekam Schwarzgelb das Spiel aber wieder etwas besser in den Griff.

Reus scheiterte kurz vor der Pause nach Zuckerpass von Götze nochmal am herauslaufenden Pavlenka (44.). Alles sah so aus, als ob der BVB mit einer verdienten Führung in die Pause gehen würde, als Werder kurz vor dem Halbzeitpfiff nochmal den Weg in den Strafraum der Gäste fand. Bürki parierte zwar noch stark gegen Eggestein, musste dann aber mit ansehen, wie der Ball zu Delaney abprallte, der ihn mit dem Kopf aus 14 Metern ins Tor drückte (45.).

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Delaney köpft den Ball über Bürki hinweg zum 1:1 ins Tor.

Junuzovic gab zu Beginn der zweiten Halbzeit die erste Duftmarke ab, Bürki parierte jedoch sicher (47.), zudem rettete Sokratis gegen Maximilian Eggestein im Strafraum (51.) und Bürki hielt einen Distanzschuss des Bremers (52.). Der BVB bemühte sich im zweiten Durchgang, brauchte aber eine zeitlang, bis gegen lästige Bremer nach vorne wieder etwas ging. Reus eröffnete mit seinem abgefälschten Schuss aus halbrechter Position, der an den Pfosten klatschte, die Schlussoffensive der Schwarzgelben (65.). Vier Minuten später steckte Götze stark für Akanji durch. Pavlenka lenkte dessen Schuss aus 14 Metern an die Latte (69.). Auf der anderen Seite hatte Reus riesiges Glück, als er eine scharfe Hereingabe von Junuzovic Millimeter am eigenen Tor vorbei abfälschte (77.).

In der Schlussphase semmelte Philipp den Ball von der Strafraumkante ganz knapp über das Tor (79.), dann rettet Pavlenka sensationell mit dem Fuß gegen Schürrle und Sancho köpfte den Abpraller erneut an die Latte (80.). Die Westfalen drückten und drückten, Pavlenka kratzte einen Schürrle-Kopfball irgendwie noch aus dem Winkel (86.) und rettete in der Nachspielzeit nochmal gegen Reus (90.+2). Der Siegtreffer wollte aber einfach nicht fallen.

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Ausblick:
Im Saisonfinale trifft Borussia Dortmund erst kommenden Samstag (5. Mai, 15:30 Uhr) auf den 1. FSV Mainz 05. Am letzten Spieltag ist man dann bei der TSG Hoffenheim zu Gast (12. Mai, 15:30 Uhr).

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