Anderthalb Jahre liegen die bisherigen Duelle mit Tottenham Hotspur erst zurück. Es sind gute Erinnerungen. Beide Spiele wurden gewonnen. Ein Rückblick.

UEFA Europa League, Achtelfinale, Hinspiel

Borussia Dortmund – Tottenham Hotspur 3:0

Vollgasfußball ohne Ende vom Start weg: Nach 40 Sekunden schloss Tottenhams Eriksen aus 20 Metern das erste Mal ab, doch keine Mühe für Weidenfeller – die erste halbe Chance der Partie. Nach sechs Minuten folgte die erste richtige Möglichkeit: Durm hatte von der rechten Seite geflankt, Reus per Kopf zurück auf Castro gelegt, „Gonzo“ jedoch über das Tor geschossen. Und als Durm im Fallen nur wenige Meter am rechten Pfosten vorbeizielte (7.), Aubameyang nach Schmelzers Flanke knapp drüber schoss (11.) und Mkhitaryan Tottenhams Lloris zu einer Glanzparade zwang (14., Aubameyangs Abstaubertor zählte im Anschluss wegen Abseits nicht), wäre eine 1:0-Führung längst hochverdient gewesen.

Dann die 30. Minute: Über Reus und Castro kam der Ball zu Schmelzer. Der 28-Jährige flankte wunderbar auf den Kopf von Aubameyang – 1:0. Der BVB war eindeutig tonangebend und hätte frühzeitig auf 2:0 erhöhen können. Nach Mkhitaryans Sahnepass zu Aubameyang ließ der Gabuner zwar Lloris aussteigen, den Querpass setzte Castro jedoch aus extrem spitzen Winkel an den Pfosten (51.).

Wenig später stieg der eingewechselte Subotic nach einer kurz ausgeführten Ecke hoch zum Kopfball, verlängerte die Schmelzer-Flanke an den langen Pfosten, und dort stand Reus goldrichtig und donnerte das Leder unter die Latte – 2:0 (61.). Neun Minuten später öffnete Weigl das Spiel, Aubameyang leitete weiter zu Castro, und dessen präzise Hereingabe hämmerte Reus ins Netz. Tottenham kam nur noch einmal gefährlich vors Tor: Weidenfeller aber parierte Songs Schuss sicher.

UEFA Europa League, Achtelfinale, Rückspiel

Tottenham Hotspur ­– Borussia Dortmund 1:2

Der BVB agierte sehr aufmerksam in der Verteidigung, obwohl die Abwehr in dieser Formation nie zuvor zusammen gespielt hatte. In der 14. Minute gab es schon die erste Chance aufs Auswärtstor: Mkhitaryan legte von der Grundlinie zurück auf Reus, der aus etwa sieben Metern halblinker Position das Außennetz traf. Dortmund machte geschickt die Räume eng und hatte in der ersten Halbzeit nur zwei brenzlige Szenen zu überstehen: Dier köpfte nach einer Ecke knapp vorbei (23.), Son schoss am linken Pfosten vorbei (41.).

Direkt im Anschluss an Diers Kopfballchance stellte Aubameyang mit einem Traumtor die Weichen Richtung Weiterkommen: Sein Schuss schlug unmittelbar neben dem rechten Pfosten ein (24.). Vier Minuten später jagte er Wimmer den Ball ab, lief allein aufs Tor zu, zögerte aber zu lange vor Lloris und konnte noch vom Leder getrennt werden. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte scheiterte Mkhitaryan nach einem Alleingang an Tottenhams Keeper, der den Schuss zur Ecke abwehrte.

Angesichts eines 4:0-Vorsprungs aus Addition von Hin- und Rückspiel war zur Pause die Luft etwas raus aus diesem Duell, das aber auch nach dem Seitenwechsel noch die eine oder temporeiche Szene hatte. Tottenham wollte nicht mit einer Heimniederlage ausscheiden, Dortmund setzte auf Konter und traf durch Aubameyang nach einem Konter zum 0:2 (70.). Auf der anderen Seite unterlief dem bis dahin so starken Subotic ein Lapsus, als er zu schwach zu Weidenfeller zurückpasste und Son das 1:2 ermöglichte. (br)