Borussia Dortmund und der 1. FC Magdeburg trafen im DFB-Pokal schon einmal aufeinander: vor zehn Jahren, im Sommer 2007. Damals war es die erste Runde. Borussia setzte sich mit 4:1 durch und erreichte am Ende, erstmals seit 19 Jahren, das Endspiel.

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Sportdirektor Michael Zorc sah es nach dem nur vom Ergebnis her deutlichen 4:1-Sieg in Magdeburg zum Auftakt der Saison 2007/2008 pragmatisch: „Es ging nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern eine Runde weiterzukommen.“ Trainer Thomas Doll erkannte: „Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.“

Die beiden ersten Tore (Smolarek/Klimowicz) fielen früh und durch Abwehrfehler begünstigt, das dritte „genau zum richtigen Zeitpunkt“ (Doll), als der Drittligist dem 2:2 deutlich näher war als der BVB dem dritten Tor (Petric). Den Schlusspunkt setzte Klimowicz in der Nachspielzeit.

Niemand redete den Auftritt schön – von allen Seiten gab es klare Worte. „Schon nach dem 1:0 haben wir etwas den Faden verloren und meist nur lange Bälle gespielt“, sagte Zorc. Thomas Doll lud die Verantwortung auf sich und machte eine Systemumstellung verantwortlich. Um Magdeburgs Dreierkette zusätzlich unter Druck zu setzen, hatte er auf eine 4-3-3-Grundordnung mit Petric als Linksaußen gesetzt, das Mittelfeld dafür unterbesetzt. Die Außenverteidiger, die Gleichzahl schaffen sollten, konnten die Lücken nicht schließen. Doll: „Es war ein Experiment, und dabei sollte es auch bleiben. Man hat gesehen, dass wir uns mit vier Mann im Mittelfeld deutlich wohler fühlen.“

Aber es war nicht nur das ungewohnte System, das ungewöhnliche Fehler produzierte. „Wir haben super angefangen, aber den Gegner wieder stark gemacht“, erklärte Christian Wörns. „Da waren wir mit den Gedanken schon in der Pause“, sagte Torhüter Marc Ziegler zum Gegentreffer, der einer Bundesliga-Abwehr nicht passieren darf. „Wir haben die Ordnung verloren und die Magdeburger mit dem Geschenk zum 1:2 aufgebaut. Erst nach dem 3:1 war die Sache erledigt“, ergänzte Sebastian Kehl. Die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen waren zudem zu groß, die Viererkette zog sich mit zunehmender Spielzeit immer weiter zurück, das Feld wurde dem Gegner fast kampflos überlassen. „Wir haben relativ einfach die Tore geschossen, ohne großen Aufwand das Spiel dominiert, gedacht, es geht so weiter und noch einen Gang zurück geschaltet“, gab Wörns zu. Thomas Doll: „Wir hatten viele leichtfertige Ballverluste und haben uns von der Hektik im Stadion anstecken lassen. Jeder Ball ist wie ein Bumerang zurück gekommen. In dieser Phase haben wir nur noch reagiert.“

Immerhin treffen die Offensivleute. Vier Mal im Spiel in Magdeburg. „Sie haben sich weiteres Selbstvertrauen geholt“, sagte Zorc über Klimowicz, Smolarek und Petric. Aber auch der eingewechselte Buckley sorgte für frischen Wind. (br)

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