Borussia Dortmund hat die Auftaktbegegnung in die 56. Spielzeit der Fußball-Bundesliga mit 4:1 (3:1) gegen Rasenballsport Leipzig gewonnen. Die Basis für den klaren Sieg legte allerdings Torwart Roman Bürki mit vier herausragenden Paraden. Die Tore erzielten Dahoud, Witsel und „anderthalbmal“ Reus.

Es berichtet Boris Rupert

Knapp 1.400 Plätze im Gästeblock waren leer geblieben, so dass nur 80.000 Zuschauer zur Saisonpremiere im Signal Iduna Park waren. Sie sahen schon nach 31 Sekunden das 0:1 für Leipzig durch Augustin und nach Dahouds Ausgleich (21.) einen BVB-Doppelschlag kurz vor der Pause: Reus‘ abgefälschter Freistoß führte zum 2:1 (40.), keine drei Minuten später erhöhte Witsel auf 3:1. Überragender Borusse war jedoch Torwart Bürki mit vier Glanzparaden in einer Partie, die in Halbzeit zwei von Leipzig dominiert wurde. In der Nachspielzeit erhöhte Reus auf 4:1 und schoss seine Mannschaft damit an die Tabellenspitze.

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Ausgangslage:  
Für den BVB war es das zweite, für Rasenballsport bereits das siebte Pflichtspiel der Saison. Beide Mannschaften hatten sich im DFB-Pokal nach 0:1-Rückstand durchgesetzt: Leipzig gewann bei Regionalligist Viktoria Köln mit 3:1, Dortmund bei Zweitligist Fürth mit 2:1 nach Verlängerung.

Personalien: 
Gegenüber dem Pokalspiel in Fürth nahm Favre zwei Änderungen vor: Witsel und Philipp ersetzten Götze und Wolf, dessen Mitwirken wegen einer Trainingsverletzung zunächst fraglich war, er aber auf der Bank Platz nehmen konnte. Bei den Sachsen gab es im Vergleich zum Spiel am Donnerstag bei Zarya Lugansk acht Änderungen.

Taktik: 
Einher ging bei den Borussen ein Wechsel in der Grundordnung: Wie schon in der Vorbereitung häufig erprobt, schickte Favre sein Team im 4-3-3-System ins Spiel. Witsel agierte als alleiniger Sechser, Dahoud und Delaney, der sich je nach Spielsituation auch tiefer fallen ließ, bekleideten die offensiveren Halbpositionen. Im Angriff kam Reus meist über die linke, Pulisic über die rechte Seite. Philipp hatte sein Betätigungsfeld in der Sturmmitte. Leipzig agierte im 4-4-2 mit sehr offensiven Außen und zunächst frühem, hohem Stören bei Dortmunder Ballbesitz.

Spielverlauf & Analyse:
Kalte Dusche nach 31 Sekunden: Im zentralen Mittelfeld, 25 Meter vor dem eigenen Tor, konnte der Ball nicht geklärt werden: Poulsen steckte zu Augustin durch, der Franzose setzte sich gegen Diallo durch und schob zum 0:1 ein.

Der BVB hatte in der Anfangsviertelstunde Probleme im Spielaufbau: Die Leipziger liefen früh an, und die durch das frühe Gegentor in dieser Phase nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzenden Schwarzgelben schlugen viele lange Bälle, der überwiegend beim Gegner landeten.

Doch ein Versuch von Delaney aus spitzem Winkel, den Gulacsi parieren konnte, leitete die Wende ein (20.). Noch in der gleichen Minute kam Reus zum Abschluss; doch auch dessen Schuss wurde im Sechzehner geblockt. Dahoud initiierte Sekunden später den nächsten Angriff. Philipp verlängerte die Kugel zu Schmelzer, der von links flankte, und der mitgelaufene Dahoud köpfte artistisch das 1:1 (21.). Es war zugleich Dahouds erstes Tor für den BVB.

Bürki mit mehrereren Glanztaten

Bürki verhinderte mit einer Glanztat gegen Augustin das zweite Gäste-Tor (28.), und dann kam der BVB zu zwei Toren innerhalb von drei Minuten – jeweils per Standardsituation: Zunächst fälschte Sabitzer Reus‘ Freistoßflanke unhaltbar zum 2:1 ab (40.), dann parierte Gulacsi nach Pulisic-Ecke zwar sensationell Delaneys Kopfball, doch Witsel bugsierte den Abpraller artistisch zum 3:1 ins Netz (43.).

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Mit einer weiteren Weltklasse-Parade vereitelte Bürki vier Minuten nach Wiederbeginn den Anschlusstreffer, als der Schweizer Klostermanns Volleyschuss aus kurzer Distanz zur Ecke parierte. Schwarzgelb ließ das Spiel zu sehr schleifen, hatte nur vermeintlich die Kontrolle über das Spiel. Abgesehen von Dahouds Möglichkeit, die das Ziel knapp verfehlte (57.), gab es bis in die Schlussphase hinein keine zwingenden Aktionen für den BVB, wohl aber für Leipzig: Bürki parierte glänzend gegen Werner (85.) und Bruma (86.).

Reus in der Nachspielzeit mit dem 4:1

Dahouds klasse Balleroberung leitete in der Nachspielzeit dann das vierte BVB-Tor ein. Sancho spielte auf Reus, der den Ball aus halblinker Position ins rechte Eck schob und damit nun definitiv sein 100. Bundesliga-Tor bejubeln konnte.

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Ausblick: 
Erneut eine kurze Woche für Schwarzgelb: Weiter geht’s bereits am Freitag bei Hannover 96. Anstoß dort ist um 20.30 Uhr.

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