Drittes Heimspiel, dritter Heimsieg! Mit einem 7:0 (2:0)-Erfolg über den 1. FC Nürnberg kletterte Borussia Dortmund am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Marco Reus schoss sein 99. und 100. Tor für den BVB, Jacob Bruun Larsen, Achraf Hakimi und Manuel Akanji ihr erstes.

Es berichtet Boris Rupert

75.700 Zuschauer im Signal Iduna Park sahen einen in allen Belangen überlegenen BVB, der dem 1. FC Nürnberg nicht den Hauch einer Chance ließ und die imponierende Heimserie gegen den „Club“ ausbaute. Bruun Larsen (9.), Reus (32.), Hakimi (49.), erneut Reus (58.), Akanji (74.) sowie Jadon Sancho in der 85. und Julian Weigl in der 88. Minute erzielten die Treffer.

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99. und 100. Pflichtspieltor für den BVB: Marco Reus

Ausgangslage:  
Dritter gegen Achter: Borussia war mit zwei Heimsiegen und zwei Auswärts-Unentschieden gestartet, der „Club“ ließ der unglücklichen Auftaktniederlage in Berlin einen Heimsieg und zwei Unentschieden folgen. Die Bilanz gegen Nürnberg war verheißungsvoll: Die letzten fünf Heimspiele waren allesamt gewonnen worden; das letzte Tor der Franken in Dortmund datierte aus dem Jahr 2006, der letzte Auswärtssieg aus dem Jahr 1990.

Personalien: 
Lucien Favre musste weiterhin ohne Guerreiro und Toprak auskommen, zudem fehlte der gesperrte Diallo, dafür war Alcácer (Bank) zurück im Kader. Gegenüber dem 1:1 in Hoffenheim am vergangenen Samstag gab es fünf Änderungen. Hakimi (BVB-Debüt), Zagadou (Saisondebüt), Delaney, Bruun Larsen und Philipp kamen für Piszczek, Dahoud, Kagawa (alle Bank), Diallo (Rote Karte) und Wolf (Belastungssteuerung, nicht im Kader).

Taktik:
Mit verändertem Personal, jedoch im mittlerweile gewohnten 4-2-3-1-System gingen die Borussen die Partie an. Die vier Offensiven rochierten viel und machten auf den Außenpositionen Platz für die aufrückenden Außenverteidiger. Defensiv formierte sich der BVB in einem 4-4-2, während Nürnberg engmaschig in einem 5-3-2-Verband verteidigte und darauf achtete, dass der Abstand zwischen den Ketten kurz und damit der Raum für die Borussen eng blieb.

Spielverlauf & Analyse:
Dominant von der ersten Minute an war der Auftritt der Schwarzgelben, die früh in Führung gingen. Mit einem explosiven Antritt verschaffte sich Pulisic in halbrechter Position den Platz, den er für ein perfekt getimtes Zuspiel auf den einlaufenden Bruun Larsen benötigte. Der Däne vollendete technisch stark mit einem Heber aus halbrechter Position hoch ins lange Eck (9.). Das Tor war klasse herausgespielt vom 20- und 19-Jährigen, die in der Jugend zweimal gemeinsam Meister geworden waren.

Zwei Minuten später hätte Reus auf 2:0 stellen können: Nachdem ihm der Ball im Strafraum vor die Füße gesprungen war, scheiterte er mit seinem Schuss aus zwölf Metern am hervorragend reagierenden Bredlow im Tor des FCN. Und wiederum nur Sekunden später wurde ein Distanzschuss des Kapitäns zur Ecke geblockt.

Borussia klar spielbestimmend

Die neuformierte BVB-Deckung ließ in der ersten Halbzeit bis auf zwei kleinere Möglichkeiten für Kubo (14.) und Misidjan (18., Außennetz) nichts zu – und sorgte selbst für Akzente: Zagadou spielte einen langen Ball, Pulisic, Philipp und Reus waren im Kurzpassspiel nicht zu fassen, Reus hielt aus 16 Metern drauf. Der Ball wurde von Margreitter auch noch unhaltbar abgefälscht zum 2:0 in der 32. Minute. Besser machte es der Nürnberger Abwehrspieler kurz vor der Pause, als er Philipps Schuss am Einschlag hinderte. Bei 9:2 Torschüssen, 70% Ballbesitz und 54% Zweikampfgewinn war die 2:0-Halbzeitführung hochverdient – und ungefährdet.

Borussia bestimmte das Geschehen und verschaffte sich mit Rhythmus- und Tempowechseln immer wieder Vorteile. Dem 3:0 ging allerdings eine abgewehrte Nürnberger Ecke und ein Konter über Reus voraus. Der Kapitän hatte das Auge für den mitgelaufenen, 19 Jahre jungen Hakimi, der die Ruhe und Übersicht hatte, den Ball im Strafraum anzunehmen, die Lücke zu erspähen und ihn platziert im linken Eck zu versenken (49.).

Eine Augenweide war der Treffer zum 4:0. Delaney schlug an der Mittellinie einen Steilpass auf Reus, der im Strafraum Doppelpass spielte mit Bruun Larsen und dann cool ins lange Eck vollendete (58.). Es war der 100. Pflichtspieltreffer des Kapitäns im BVB-Trikot. Kurz darauf war Schluss für Witsel und ihn. Kagawa und Weigl kamen, Akanji übernahm die Binde und traf zum 5:0! Nachdem Bredlow stark gegen Pulisic pariert hatte und die Nürnberger den Ball aus dem Sechzehner schlagen wollten, erkämpfte sich der Schweizer den Ball und jagte ihn ins Netz (74.).

Doch damit war nicht Schluss: Delaney schlug noch zwei Klasse-Bälle, die zu den Toren sechs und sieben führten. Zunächst hatte Sancho freie Bahn und versenkte den Ball aus 20 Metern. Dann trat der Engländer als Vorlagengeber in Erscheinung, spielte vom linken Flügel zurück auf Weigl, dessen leicht abgefälschter 17-Meter-Schuss zum 7:0 im Netz landete (88.).

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Ausblick: 
Am Samstag (18.30 Uhr) tritt der BVB zum Bundesligaspiel bei Bayer 04 Leverkusen an. Kommende Woche Mittwoch (21.00 Uhr) kommt es in der UEFA Champions League im Signal Iduna Park zum Duell mit AS Monaco.

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