„Man muss immer an sich glauben. Ein Tor ändert alles“, erklärte Borussia Dortmunds Trainer Lucien Favre, nachdem seine Mannschaft einen 0:2-Rückstand in Leverkusen noch in einen 4:2-Sieg drehen konnte. „Wenn du dann so eindrucksvoll zurückkommst, ist das stark“, lobte Kapitän Marco Reus seine Mannschaft.

Lucien Favre: „Die Tore, die wir kriegen, sind unnötig. Beim ersten Gegentreffer machen wir zu viele Fehler. Das können wir uns nicht erlauben. Das zweite ist nach einer Ecke, bei der wir die zweite Phase nach einem Befreiungsschlag nicht gut antizipieren. Das kostet zwei Tore. Aber man muss immer an sich glauben. Ein Tor ändert alles. Die Moral ist wieder da. Es waren viele Emotionen am Ende. 4:2 gewonnen nach 0:2, das war super. Leverkusen kann das 3:0 machen, aber wir haben das Spiel gut kontrolliert in der zweiten Halbzeit, da haben wir besser gespielt. Die Tabellenführung ist sehr schön. Das ist ein guter Start.“

Marco Reus: „Der Trainer brauchte in der Pause nicht viel zu sagen. Wir haben schon kein gutes Aufwärmen absolviert, da war es fast die logische Konsequenz, dass wir so eine erste Halbzeit spielen. Es war klar, dass wir in der zweiten Halbzeit eine Reaktion zeigen mussten, sonst wäre das ganz anders ausgegangen. Heute standen wieder viele junge Spieler auf dem Feld, für die es nicht einfach ist, wenn sie 0:2 in Leverkusen zurückliegen. Wenn du dann so eindrucksvoll zurückkommst, ist das stark. Wenn wir in der Champions League am Mittwoch nachlegen können, haben wir einen guten Start in die Saison hingelegt. Da müssen wir aber nicht nur 45 Minuten gut spielen wie heute, sondern 90 Minuten.“

Roman Bürki: „Tabellenführer zu sein, fühlt sich gut an. Es ist eine schöne Momentaufnahme, aber die Saison ist noch jung. Wichtig ist, dass wir dranbleiben und den Schwung mitnehmen in die weiteren Spiele. In der Kabine wurde es heute kurz ein bisschen laut, aber wir haben schon häufig einen Rückstand aufgeholt. Wir haben uns gesagt, dass wir gut in die zweite Halbzeit starten und ein frühes Tor schießen müssen, dann wird Leverkusen nervös. Wir hatten in der ersten Halbzeit Schwierigkeiten, hinten raus zu kommen und sind dem Ball hinterhergelaufen, weil Leverkusen sehr gut Druck gemacht hat. Leverkusen ging verdient in Führung, aber in der zweiten Halbzeit war es komplett anders. Wir haben Geduld bewahrt und haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht.“

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): „Wir haben zweimal die Möglichkeit, zu erhöhen – und im Gegenzug fallen der Anschlusstreffer und der Ausgleich. Dass Dortmund mit der Qualität noch einmal hochfährt, ist klar.“

Julian Brandt (Bayer Leverkusen): „Nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 kam Dortmund nochmal, und wir haben unsere spielerischen Elemente vermissen lassen. Damit baut man Dortmund auf, das ist eine super Truppe, sie haben ihre Chancen genutzt. Man hat in der zweiten Halbzeit gemerkt, dass Dortmund energischer wurde.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke

BVB-TV: Die Pressekonferenz mit Lucien Favre und Heiko Herrlich