Borussia Dortmund hat am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 1:0 (1:0)-Auswärtssieg in Wolfsburg die Tabellenführung ausgebaut und bleibt auch nach dem 15. Pflichtspiel der Saison ungeschlagen.

Aus Wolfsburg berichtet Boris Rupert

Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena, darunter mehr als 6.000 Schwarzgelbe, ging der BVB nach knapp einer halben Stunde durch das bereits sechste Saisontor von Marco Reus in Führung und brachte diese in einem am Ende spannenden Spiel über die Zeit. Damit blieb Lucien Favre in seinen ersten 15 Pflichtspielen mit dem BVB ungeschlagen. Das schaffte kein Dortmunder Trainer vor ihm.

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Ausgangslage: 
Borussia Dortmund hatte nach dem unterlegenen Pokal-Finale 2015 keines der folgenden sechs Bundesliga-Spiele gegen Wolfsburg verloren (fünf Siege, ein Remis), der VfL Wolfsburg saisonübergreifend nur zwei der zurückliegenden 14 Liga-Heimspiele gewonnen.

Personalien: 
Rotation rückwärts: Drei Tage nach dem Pokalspiel gegen Union Berlin (3:2) nahm Favre neun Änderungen in der Startelf vor: Nur Hakimi und Zagadou waren auch am Mittwoch von Beginn an dabei. Akanji feierte ein schnelles Comeback und ersetzte Diallo (Adduktorenzerrung). Weiterhin nicht dabei waren Götze (Bronchitis), Piszczek (Knieprellung) und Schmelzer (Knochenmarködem im Knie). Toljan zählte erstmals in dieser Saison zum Kader.

Taktik:  
Wolfsburg agierte in einer 4-3-3-Grundordnung, allerdings nicht mit zwei offensiven „Achtern“, sondern gegen den Ball mit drei defensiven Mittelfeldspielern (Rexhbecaj, Arnold, Gerhardt) auf einer Linie vor der Viererkette. Somit hatten die Borussen, die wie gewohnt im 4-2-3-1 agierten, kaum Platz in der gegnerischen Hälfte, wo neun Wolfsburger Feldspieler in einem Korridor von weniger als zehn Metern verteidigten und damit den Raum so eng wie möglich machten. Lediglich Weghorst war ein wenig weiter vorn postiert. Waren die Wolfsburger in Ballbesitz, rückte Gerhardt weit nach vorn und gesellte sich neben Weghorst; Ginczek und Brekalo besetzten die Flügel.

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Spielverlauf & Analyse:
Bis auf eine Szene klärte Borussia die sporadischen Gegenangriffe der Niedersachsen souverän, hatte aber Mühe, sich offensiv im dichten Abwehrgeflecht des Gegners durchzusetzen. So blieben Torraumszenen in der ersten Halbzeit rar. Brooks wäre bei einer riskanten Klärungsaktion in der dritten Minute zwar beinahe ein Eigentor unterlaufen, doch dann dauerte es bis zur 27. Minute, ehe sich die Schwarzgelben durchsetzen konnten: Reus ließ einen Ball durch zu Sancho auf dem linken Flügel. Dessen Flanke legte Delaney mit dem Kopf quer auf Reus, der zum 0:1 einnickte. Kurz vor der Pause konnte sich der Kapitän dann nochmal im Strafraum durchsetzen. Sein Pass zurück von der Grundlinie erreichte Guerreiro, dessen Schuss aus fünf Metern jedoch geblockt wurde (45.).

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Die zweite Halbzeit begann deutlich munterer, weil Wolfsburg aktiver in diesen zweiten Durchgang ging, zwar die Deckung noch nicht entblößte, aber deutlich schneller nach vorn spielte. Daraus resultierte schon früh eine gute Konterchance für Sancho, die Roussillon jedoch stark klärte (52.). Auf der anderen Seite brachten Distanzschüsse von Arnold (58.) und Steffen (72.) das BVB-Tor erstmals in Gefahr.

Dortmund kontrollierte das Spiel, setzte sich immer wieder in der gegnerischen Hälfte fest, ließ den Ball stark laufen, spielte jedoch das eine oder andere Mal zu oft quer, statt entschlossen auf den Abschluss zu gehen. Und Wolfsburg kam dann stärker auf, drängte auf den Ausgleich. Bruun Larsen hätte auf 0:2 stellen können. Den selbst stark eroberten Ball setzte der Däne haarscharf am rechten Pfosten vorbei (79.).

Am Ende wurde es nochmal knapp: Arnolds Freistoßflanke vom rechten Flügel verfehlte das Dortmunder Tor nur um wenige Zentimeter (87.).

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Ausblick: 
Am Mittwoch kann Borussia Dortmund im Champions-League-Spiel bei Atletico Madrid bereits den Einzug ins Achtelfinale perfekt machen. Am kommenden Samstag wird im Signal Iduna Park das Liga-Topspiel gegen Bayern München angepfiffen.

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