Erster gegen Vorletzter: Die vermeintlich klare Tabellenkonstellation macht Sportdirektor Michael Zorc als möglichen Stolperstein aus im Heim-Auftakt am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hannover 96: „Ich kann nur davor warnen, dass die drei Punkte gedanklich schon eingesackt sind. Wir brauchen die gleiche Konzentration, wie wir sie in Leipzig auch hatten!“

Cheftrainer Lucien Favre bemüht eine bemerkenswerte Dreier-Konstellation und betont: „Hannover hat das letzte Spiel verloren, ja, aber ich habe auch Spiele gesehen, in denen sie sehr gut gespielt haben. Zum Beispiel haben sie 1:1 in Freiburg gespielt, wo sie viel mehr Torchancen hatten. Dabei hat Freiburg zwei Wochen vorher 3:0 gegen Leipzig gewonnen und auch 2:0 gegen Gladbach. Das sagt alles.“ Zorc weiter: „Sie stehen nicht gut in der Tabelle und stehen unter Druck. Deshalb werden sie kämpferisch alles mit auf den Platz bringen.“

Allein schon das Hinspiel (Zorc: Da haben sie uns große Probleme bereitet“), das 0:0 endete, aber auch die jüngsten Duelle im SIGNAL IDUNA PARK („Zuhause haben wir gegen sie nicht immer Bäume ausgerissen“) sollten Mahnung genug sein für die Mannschaft des Tabellenführers, den abstiegsbedrohten Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, zumal die Personalsituation in der Defensive angespannt bleibt: Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou fallen weiterhin aus, Ömer Toprak könnte dagegen eventuell in den Kader zurückkehren. „Er hat trainiert“, erklärte Favre, konnte aber noch nicht sagen, ob er mit dem Innenverteidiger planen kann: „Man muss auf morgen warten.“

Zum Zeitpunkt von Dan-Axel Zagadous Rückkehr meinte der Trainer: „Es ist schwer, das präzise zu sagen. Er ist die Woche gelaufen – noch ohne Ball, aber schnelle Läufe waren auch dabei. Es ist schon sehr gut, und wir sind sehr zufrieden. Es wird peu à peu kommen. Für Samstag reicht es aber nicht.“

Somit wird Julian Weigl vermutlich erneut in der Innenverteidigung aushelfen. Gegen Gladbach und zum Rückrundenstart in Leipzig hatte der Mittelfeldspieler dort einen guten, sicheren Eindruck hinterlassen. „Das war keine einfache Zeit für ihn“, erklärte Zorc: „Er war lange Zeit Stammspieler und hat verletzungsbedingt länger nicht spielen können. Er hat sich immer extrem professionell verhalten und jetzt in seiner neuen Rolle überragende Leistungen gebracht. Wir sind froh, dass er da ist.“

Während Marco Reus seine Trainingsblessur aus der Vorwoche auskuriert hat (Favre: „Er hat die ganze Woche trainiert. Es geht ihm gut.“), steht hinter dessen Vertreter ein kleines Fragezeichen: „Maximilian Philipp hat individuelle Läufe gemacht“, so Favre, der leicht entwarnend hinzufügte: „Aber das ist schon sehr positiv.“ (br)