Borussia Dortmund hat am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei Eintracht Frankfurt ein 1:1 (1:1) erreicht und baut die Tabellenführung sogar aus, hat nun sieben Punkte Vorsprung.

Aus Frankfurt berichtet Boris Rupert

51.500 Besucher in der ausverkauften Commerzbank-Arena sorgten für eine prächtige Stimmung beim Topspiel, das seinem Namen gerecht wurde: Nachdem Marco Reus in der 22. Minute zum 0:1 getroffen hatte, gab es mehrere dicke Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. Stattdessen kamen die Hessen in der 36. Minute durch Luka Jovic jedoch zum durchaus gerechten Ausgleich.

Ausgangslage: 
Fünfter gegen Erster. Der BVB hatte keins der vorangegangenen fünf Pflichtspiele gegen die Eintracht verloren, war somit in allen fünf Aufeinandertreffen in den Jahren 2017 und 2018 unbesiegt geblieben. Der letzte Auswärtssieg in Frankfurt datierte allerdings aus dem Jahr 2013. Das Hinspiel war mit 3:1 an den BVB gegangen.

Personalien: 
Piszczek, der sich im Spiel gegen Hannover am Fuß verletzt hatte, signalisierte nach dem Aufwärmen Einsatzbereitschaft. So nahm Favre gegenüber dem 5:1-Sieg vom vergangenen Wochenende nur eine Änderung vor: Alcácer ersetzte Götze.

Taktik:  
Beide Mannschaften praktizierten ein sehr hohes Pressing und suchten das blitzartige Umschaltspiel. Während sich die Borussen in der gewohnten 4-2-3-1-Grundordnung staffelten, traten die Hessen in einer 3-4-1-2-Formation an, meist mit Jovic als zentral-offensivem Mittelfeldspieler hinter den beiden Spitzen Haller und Rebic, die sehr eng nebeneinander spielten, um Platz zu lassen für die aufrückenden Außen Kostic (links) und da Costa, die die Frankfurter Abwehr nur bei längeren Dortmunder Ballpassagen zu einer Fünferkette erweiterten.

Spielverlauf & Analyse:
Selten wurde ein als „Spitzenspiel“ apostrophiertes Duell diesem Anspruch so gerecht wie dieses Aufeinandertreffen, das von der ersten Sekunde an von einer extremen Intensität und zahlreichen Strafraumszenen geprägt war. Bereits nach 126 Sekunden war Bürki das erste Mal gefordert: Hervorragend klärte er mit dem Fuß gegen da Costa. Die bissigen Frankfurter machten es den Dortmundern sehr schwer, provozierten Fehlpässe im Aufbau, weil dem ballführenden Borussen keine Zeit zum Atmen blieb.

Andererseits boten sich gegen diesen sehr offensiv eingestellten Gegner viele Räume. Sancho nutzte diesen in der zwölften Minute zu einem Zuspiel auf Alcácer, der den Ball technisch stark mit der Hacke Richtung Tor brachte, doch ein Abwehrspieler klärte noch zur Ecke.

Zwei Tore und zwei Alu-Treffer in Halbzeit eins

Mit einem feinen Doppelpass leiteten Reus und Guerreiro in der 22. Minute über die linke Seite den Führungstreffer ein: Reus drückte dann Guerreiros Hereingabe im Fallen und durch die Beine von Kostic zum 0:1 über die Linie. Kurz darauf hätte der BVB den Vorsprung ausbauen können: Zunächst setzte Reus einen Alleingang knapp am linken Pfosten vorbei (24.), dann traf er nach Sanchos Zuspiel die Latte (25.) und zielte nach einer flachen Freistoß-Hereingabe, ebenfalls von der rechten Seite, knapp über das Ziel (29.).

In jener Phase, in der Borussia dem 2:0 sehr nahe war, schlug Frankfurt zurück: Zunächst rettete Bürki abermals noch herausragend mit dem Fuß gegen Rebic (34.), dann traf Rebic nach einer Ecke die Latte (36.). In der Folge bekamen die Borussen den Ball nicht unter Kontrolle. Da Costa setzte sich rechts durch, und Jovic drückte dessen Flanke mit dem langen Bein zum 1:1 ins Tor (36.). 

BVB drückt auf die erneute Führung

Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine – zum Glück aus Dortmunder Sicht, denn kurz vor der Pause war Hakimi übel mit Rode zusammengeprallt. Der BVB drückte zu Beginn der zweiten Hälfte auf den erneuten Führungstreffer – Witsel (55.) und Hakimi (65.) schossen knapp vorbei – und waren das aktivere Team, während die Gastgeber in Gacinovic für Jovic defensiv wechselten (55.) und mehr auf Konter setzten: Rebic zwang Bürki zu einer weiteren Parade (57.). Auf der anderen Seite ließ Alcácer klasse durch für den soeben eingewechselten Pulisic, doch Rode rettete zur Ecke (67.).

67 Prozent Ballbesitz in Durchgang zwei für den BVB – und beinahe kurz vor Schluss das 1:2 durch Alcácer, doch dessen Freistoß aus 26 Metern landete auf dem Tornetz (85.). So blieb es beim 1:1.

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Ausblick:  
Erste englische Woche: Am Dienstag trifft Borussia Dortmund im SIGNAL IDUNA PARK im DFB-Pokal auf Werder Bremen (Anstoß ist um 20.45 Uhr), am Samstag (15.30 Uhr) gastiert die TSG Hoffenheim an der Strobelallee.

Teams & Tore