Borussia Dortmund bleibt zu Hause eine Macht! Am 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga gewann der BVB gegen den VfB Stuttgart durch Tore von Marco Reus, Paco Alcácer und Christian Pulisic mit 3:1 (0:0), verlor die Tabellenführung jedoch an den punktgleichen FC Bayern München, der einen Kantersieg gegen Wolfsburg einfuhr.

Es berichtet Boris Rupert

Vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park konnte der BVB seine optische Überlegenheit lange Zeit nicht in hochkarätige Torchancen ummünzen. Stuttgart spielte mit, stand defensiv gut geordnet. In der 62. Minute verwandelte Reus einen Foulelfmeter zum 1:0, doch nur neun Minuten später glich Kempf nach einem Freistoß per Kopf zum 1:1 aus. In der Schlussphase sorgten Alcácer (84.) und Pulisic (90.+2) mit ihren Treffern für verdiente, zugleich aber auch hart erarbeitete drei Punkte.

Ausgangslage: 
Der BVB hatte nur eins der zurückliegenden 15 Bundesliga-Spiele gegen den VfB verloren und sich in acht der vorangegangenen zehn Partien siegreich durchsetzen können, die Schwaben aus ihren beiden zurückliegenden Bundesligaspielen gegen Bremen und Hannover vier Punkte eingefahren.

Personalien:  
Für den erkrankten Weigl rückte Hakimi wieder ins Team. Er besetzte die linke Abwehrseite; Diallo rückte nach innen zu Akanji. Bis auf diese eine Veränderung war es die gleiche Elf wie am Dienstag gegen Tottenham. Weiterhin fehlten Piszczek (Ferse) und Philipp (Außenbandteilriss im Knie) sowie die erkrankten Toprak und Dahoud.

Bild

Taktik:  
Aus einer 4-1-4-1-Grundordnung starteten die Schwarzgelben ihre Offensivbemühungen. Dabei bewegten sich Götze und Reus zwischen den Linien: Götze betätigte sich mehr als Aufbauspieler, Reus rückte mitunter zu Alcácer in die Spitze, so dass aus einem 4-1-4-1 eine 4-4-2-Formation entstand. Die fünf Dortmunder Offensivspieler wurden von einer Stuttgarter Dreierkette im Mittelfeld und dahinter einem Fünferverband empfangen. Aus dem defensiven 5-3-2 der Schwaben wurde bei eigenem Ballbesitz ein 3-4-3: Beck und Insua lösten sich aus der Fünferkette, rückten auf ins Mittelfeld, wo Zuber wiederum ebenfalls eine Position nach vorne wechselte, zu Esswein und Gonzalez in den Angriff. Dieses Trio bildete auch die erste Pressinglinie. War sie überspielt, rotierten die Stuttgarter zurück ins 5-3-2.

Spielverlauf & Analyse:
Der VfB verbarrikadierte sich keineswegs vor dem eigenen Strafraum, sondern nahm aktiv am Spiel teil, wenn sich die Gelegenheit bot. Nach Dortmunder Ballverlust im Mittelkreis und Pass von Zuber auf Gonzalez hatten die Gäste auch die größte Möglichkeit der ersten 45 Minuten, doch die Kugel ging nicht nur am herausstürzenden Bürki, sondern auch knapp am rechten Pfosten vorbei (31.).

Bild

Zudem stellten die Schwaben Pass- und Laufwege zu, so dass die Schwarzgelben nach einer ersten, frühen Chance für den von Götze eingesetzten Alcácer (Pavard lenkte dessen Schuss ans Außennetz, 3.) bei allem Bemühen nicht den Druck aufbauen konnten wie am Dienstag gegen Tottenham. Dennoch gab es weitere Möglichkeiten: Alcácer versprang am Fünfmeterraum nach Götzes hervorragendem Zuspiel der Ball (14.), wurden der Abschluss von Reus sowie der Nachschuss von Witsel geblockt (19.). Nach teilweise heftigen Regenfällen sorgten zwei Distanzschüsse für Gefahr: Zunächst probierte es Sancho (37.), dann stellte Guerreiro Zieler vor große Probleme (42.). Insgesamt aber hatte der BVB aus seiner Überlegenheit (76% Ballbesitz) zu wenig gemacht in Durchgang eins.

Wolkenbruch und Elfmeter: Reus behält die Nerven

Bild

Nach genau einer Stunde wurde Sancho von Castro und Zuber im Strafraum zu Fall gebracht. Nach Video-Beweis gab es Elfmeter für den BVB, den Reus mit etwas Glück zum 1:0 verwandelte: Vom linken Innenpfosten ging der Ball ins Tor (62.). Kurz darauf war Alcácer nach Guerreiros Zuspiel durch, scheiterte mit seinem Lupfer aber an Zieler (69.). Auf der anderen Seite köpfte Kempf eine Freistoßflanke von Castro zum 1:1 in die Maschen (71.).

Pulisic an den Toren zum 2:1 und 3:1 beteiligt

Dortmund drückte auf die erneute Führung. Alcácer stellte Zieler mit einem Freistoß vor große Probleme (77.). Der Ball rutschte haarscharf am Tor vorbei. Sechs Minuten vor dem Abpfiff aber war der Spanier erfolgreich. Vorausgegangen war ein langer Ball von Akanji auf den linken Flügel zu Hakimi. Über Sancho kam er zu Reus, dessen Schuss zwar abgeblockt werden konnte, doch Pulisic nahm den Abpraller auf, und bevor der Amerikaner abschließen konnte, hatte Alcácer die Situation erfasst und knallhart zum 2:1 vollstreckt (84.). In der Nachspielzeit verwertete Pulisic dann eine Vorarbeit von Witsel und Götze zum 3:1-Endstand (90.+2).

Alle Torszenen, alle Highlights auf einen Klick

Ausblick: 
Nächste Woche Samstag tritt der BVB im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC an. Anstoß ist um 18.30 Uhr.

Teams & Tore

Bild