Borussia Dortmund ist mit einem Auswärtssieg in die UEFA Champions League gestartet: Der BVB setzte sich beim belgischen Meister FC Brügge durch ein Tor von Geburtstagskind Christian Pulisic (20) mit 1:0 (0:0) durch.

Aus Brügge berichtet Boris Rupert

Vor 25.181 Zuschauern im nicht ausverkauften Jan-Breydel-Stadion war Borussia bis auf eine Phase Mitte der ersten Halbzeit zwar dominant, aber kaum torgefährlich. Die klaren Möglichkeiten lagen lange eindeutig auf Seiten der Gastgeber, auch wenn sie sich in Durchgang zwei weitgehend in der Defensive beschäftigt sahen. Und wieder hatte Favre bei seinem Wechseln ein glückliches Händchen: Pulisic erzielte in der 85. Minute mit großer Unterstützung des Gegners den Siegtreffer.

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Ausgangslage:
Nach 1987 und 2003 war es das dritte Gastspiel für den BVB in Brügge, und es sollte möglichst der erste Sieg her. „Sie haben die besten Fußballer in Belgien“, äußerte Landsmann Axel Witsel vor der Begegnung: „Aber mit unserer Qualität und diesen Spielern sollten wir am Dienstag gewinnen.“ Brügge trat mit einer Serie von zehn sieglosen Partien in der UEFA Champions League an; der BVB hoffte auf den ersten Auswärtssieg seit sechs Partien.

Personalien: 
Trainer Lucien Favre musste ohne Delaney (Kniebeschwerden), Alcácer (musk. Probleme),Toprak (Faserriss) sowie Guerreiro (muskuläre Probleme) auskommen und änderte die Startelf gegenüber dem Freitagspiel in der Bundesliga gegen Frankfurt (3:1) auf vier Positionen. Weigl, Witsel, Götze und Sancho kamen für Delaney, Dahoud, Bruun Larsen und Philipp.

Taktik:  
Wie zuletzt in der Liga gegen Frankfurt spielte der BVB in einer 4-2-3-1-Grundordnung, diesmal mit Weigl und Witsel auf der Doppelsechs. Götze – als zentraler Mann der offensiven Dreierreihe – und der nominell in der Spitze aufgebotene Reus tauschten mehrfach die Rollen. Brügge trat in einem sehr variabel umgesetzten 3-5-2 an mit zwei offensiven Mittelfeldspielern (Vanaken, Vormer) hinter zwei Spitzen. Zudem schalteten sich die Außen Danjuma auf der linken sowie Vlientinck auf der rechten Seite häufig mit ins Angriffsspiel ein. Gegen den Ball war es meist ein 4-4-2 bei den Gastgebern: Während Vlientinck den Abwehrverband zu einer Viererkette erweiterte, war sein Pendant Danjuma eine Reihe davor postiert.

Spielverlauf & Analyse:
Borussia wäre nach 13 Sekunden fast der Führungstreffer geglückt: Nachdem Reus einen ungenauen Ball des Torwarts erzwungen hatte, verfehlte Wolf aus 25 Metern das fast leere Tor. Brügge agierte zunächst abwartend, erhöhte ab der 20. Minute die Schlagzahl, was sofort zu Chancen führte: Reus klärte vor dem eigenen Tor Vossens Schuss, anschließend parierte Bürki gegen Danjuma (23.), strich ein weiterer Distanzschuss (Vormer, 24.) nur knapp vorbei. Immerhin steigerte sich Borussia umgehend, kontrollierte in der Folge wieder das Geschehen. Doch bei Denswils Kracher aus der zweiten Reihe fehlte abermals nicht viel (39.). Das 0:0 zur Pause war aus Dortmunder Sicht ein gutes Ergebnis, auch wenn Diallo nach einer halben Stunde nach Piszczeks Kopfballverlängerung nur haarscharf das 0:1 verpasst hatte und Schmelzer eine Flanke von Akanji knapp am Tor vorbeiköpfte (45.).

Viel mehr Struktur in Halbzeit zwei

Borussia spielte nach dem Wechsel zwar strukturierter, ließ aber rund um den Strafraum weiterhin Passschärfe und -präzision vermissen, brachte sich defensiv zudem zweimal unnötig in Bedrängnis. Favre reagierte nach einer Stunde zunächst mit der Hereinnahme von Kagawa für Götze, was ebenso positionsgetreu war, wie der Tausch Pulisic/Sancho (69.). Von Brügge kam in dieser Phase offensiv gar nichts mehr, hielt aber hinten die Reihen geschlossen.

Piszczek setzte in der 80. Minute Schmelzers Hereingabe knapp am rechten Pfosten vorbei, auf der anderen Seite lief Openda nach einem Fehlpass der Borussen im Aufbau allein auf Bürki zu – der Schweizer parierte stark (83.)!

Bürki pariert – und Pulisic trifft im Gegenzug

Im Gegenzug spielte der ebenfalls eingewechselte Dahoud einen Ball in den Strafraum. Mitrovic schoss beim Klärungsversuch Pulisic an, von dessen Bein der Ball zum 0:1 ins Tor sprang! Damit bereitete sich der US-Boy sein schönstes Geburtstagsgeschenk. In der dreiminütigen Nachspielzeit wurde Dahouds Schuss gerade noch zur Ecke abgeblockt (90.+2).

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Ausblick: 
Nächster Gegner in der UEFA Champions League ist am 3. Oktober AS Monaco. In der Bundesliga tritt der BVB am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim an.

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