Sieben Siege in sieben Testspielen, dazu zwei 2:0-Erfolge im Supercup und im DFB-Pokal: alle Neune quasi für Nullneun. Doch richtig zählt alles erst am Samstag, wenn für Borussia Dortmund mit dem Heimspiel gegen den FC Augsburg die 57. Spielzeit der Fußball-Bundesliga beginnt.

„In der neuen Woche werden wir die Karten nochmal mischen und hart arbeiten an ein paar Dingen. Unsere Vorbereitung, das hat der Trainer immer wieder betont, ist noch nicht zu Ende“, sagte Sebastian Kehl am Samstag nach dem 4:0-Erfolg beim SC Preußen Münster, als sich der BVB zum Abschluss der Testspielserie den heimischen Fans präsentierte. Im Preußenstadion spielten jene Profis, die tags zuvor beim souveränen 2:0-Erfolg im DFB-Pokal in Düsseldorf gegen den KFC Uerdingen nicht oder nur kurz zum Einsatz gekommen waren.

Mit der Leistung in Münster war der Leiter der Lizenzspielerabteilung jedoch nur bedingt einverstanden. „Es war wichtig, dass alle auf ihre Belastung kommen, sich zeigen und auf sich aufmerksam machen können“, sagte Kehl: „Doch da hätte bei dem einen oder anderen mehr kommen können. In der ersten Halbzeit war wenig Tempo im Spiel; viel quer, nicht genug Bewegung, wenig Tiefe. Es fehlte also all das, was wir von unserem Spiel erwarten.“ Zufriedener stimmte ihn Durchgang zwei: „Da waren einige gute Aktionen dabei, mehr Zielstrebigkeit, ein paar schön herausgespielte Tore.“

2:0 am Freitag im Pokal gegen den Drittligisten Uerdingen, 4:0 am Samstag im Test gegen den Drittligisten Münster. „Beide Spiele sind schwierig miteinander zu vergleichen“, sagte Kehl: „In der ersten DFB-Pokalrunde herrscht eben eine andere Anspannung. Und der Supercup war eine super Standortbestimmung auf dem Niveau. Jetzt haben wir zwei Mannschaften gehabt, die nicht in der Bundesliga spielen.“

Neun Spiele, neun Siege, 38:5 Tore – eine fabelhafte Bilanz, die allerdings keinen Punkt bringt in der Liga. Julian Brandt mahnt: „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und denken, es läuft alles von selbst!“
Boris Rupert