Fünf Tage nach dem mit 0:1 verlorenen Spitzenspiel gegen Tabellenführer Bayern München geht es für den Zweitplatzierten Borussia Dortmund am Pfingstsonntag in der Liga weiter mit einem Auswärtsspiel beim Tabellenletzten SC Paderborn. Gegensätzlicher könnten die Voraussetzungen nicht sein. Die Wertigkeit der zu vergebenden Punkte ist jedoch gleich.

"Sechs Spiele, die sehr schwer sein werden", erwartet Lucien Favre bis zum Saisonende. Los geht es am Sonntag in Paderborn. "Wir wollen so weitermachen wie in der Rückrunde, wie nach dem Corona-Start, so wie gegen Schalke, wie gegen Wolfsburg und auch wie gegen Bayern", so Favre, der genauso wie Sportdirektor Michael Zorc nicht unzufrieden war mit der Leistung gegen die Bayern. "Nun müssen wir uns auf das nächste Spiel konzentrieren", fordert Favre. Für den BVB geht es darum, Platz zwei zu verteidigen.

Verzichten muss er jedoch auf Erling Haaland (Knieprobleme) und Mo Dahoud, der mit einer nicht genauer benannten, nicht schwerwiegenden, jedoch auch nicht kurzfristigen Knieverletzung bis zum Saisonende ausfällt. Rückkehrer kündigen sich "peu à peu" an, so Favre, "vor allem Jadon und Emre". Der Coach scheint mit Sancho (für Haaland) und Can (für Dahoud) in der Startelf zu planen.

Ungern erinnert man sich an das Hinspiel, als der BVB zwar aus einem 0:3-Rückstand ein 3:3 machte, doch zwei wertvolle Punkte verspielte. Im Anschluss hätten sich "einige Prozesse in der Mannschaft abgespielt", verriet Michael Zorc heute: "Sie haben untereinander und mit dem Trainer viel diskutiert." Heraus kam unter anderem ein seitdem – fast durchgängig praktiziertes – verändertes System. In der 3-4-3-Formation holte Borussia nach dem 3:3 gegen Paderborn in 15 Partien 37 der 45 möglichen Punkte. Es gab zwölf Siege, ein 3:3 gegen Leipzig und nur zwei Niederlagen (in Hoffenheim und zuletzt gegen Bayern).

Es soll auch die Grundlage bilden für einen erfolgreichen Schlussspurt in den kommenden sechs Partien.
Boris Rupert

BVB-TV: Die Pressekonferenz mit Lucien Favre und Michael Zorc