Der Tabellenzweite Borussia Dortmund hat am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 0:2 (0:1) gegen den 1. FSV Mainz 05 die zweite Heimniederlage der Saison einstecken müssen.

In einer am Ende hektischen und aus Dortmunder Sicht insgesamt zu fehlerbehafteten Partie verbuchten die Gäste durch die Treffer von Burkardt in der 34. und Mateta in der 49. Minute (Elfmeter) drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Borussia reist dennoch mit drei Punkten Vorsprung zum „Spiel um Platz zwei“ nach Leipzig, das einen 2:0-Vorsprung gegen Düsseldorf verspielte (Endstand 2:2).

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Ausgangslage:  
Schwarzgelb hatte sechs der vorangegangenen sieben Heimspiele gewonnen und war Zweiter in der Heimtabelle. Mainz war in nur einem der jüngsten fünf Auswärtsspiele unterlegen (am 23. Februar mit 0:4 in Wolfsburg). Von den zurückliegenden 19 direkten Duelle hatte der BVB 15 gewonnen.

Personalien: 
Kurzfristig mussten Manuel Akanji (muskuläre Probleme in der Wade) und Gio Reyna (bakterieller Infekt) ersetzt werden. Zudem standen Thomas Delaney (muskuläre Verletzung), Mo Dahoud (Knieverletzung), Marco Reus (Trainingsrückstand) und Dan-Axel Zagadou (Außenbandanriss) nicht zur Verfügung. Nominell wurde es dadurch noch offensiver: Abwehrspieler Akanji wurde im Vergleich zum 1:0-Erfolg am Samstag in Düsseldorf von Stürmer Erling Haaland ersetzt. Auf der Bank saßen neben den etablierten Marwin Hitz (Tor), Nico Schulz und Marcel Schmelzer (beide Abwehr) sowie den Jung-Profis Leonardo Balerdi (Abwehr) und Tobias Raschl (Mittelfeld) in Marco Rente (23, Abwehr), Alaa Bakir (19, Angriff) und Taylan Duman (22, Mittelfeld) drei Akteure aus der U23 bzw. U19.

Taktik:  
Can bewies seine Vielseitigkeit und bekleidete die linke Position in der weiterhin von Hummels dirigierten Dreierkette. Im Vergleich zum Spiel in Düsseldorf kehrte der BVB zur 3-4-3-Grundordnung zurück; Haaland war einzige Spitze, Brandt agierte an der Seite von Witsel auf der „Doppelsechs“. Mainz trat in einem 4-2-3-1-System an und zog sich bei Dortmunder Ballbesitz tief zurück in die eigene Hälfte.

Spielverlauf & Analyse:
Obwohl die Mainzer viel Platz ließen und auf ein Offensivpressing fast gänzlich verzichteten, kamen die Schwarzgelben nicht auf Touren. Zu gemächlich liefen die Kombinationen. Aus einem deutlichen Plus an Ballbesitz (70% in Durchgang eins) resultierten nur zwei Möglichkeiten. Witsels abgeblockter Schussversuch in Minute 15 und die große Möglichkeit für Can, der nach einer Ecke am Fünfmeterraum zum Abschluss kam, aber am direkt vor ihm stehenden 05-Keeper Müller scheiterte (35.), waren die wenigen Höhepunkte.

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Mainz war unmittelbar vor der Can-Chance sogar in Führung gegangen: Burkardt köpfte Bakus Flanke zum 0:1 in die Maschen (34.). Sowohl Vorlagengeber als auch Torschütze hatten zu viel Platz. Zuvor hatte Burkardt noch eine große Möglichkeit ausgelassen, als er nach einem Konter von Hakimi entscheidend gestört worden war (28.).

Kurz nach der Pause die nächste kalte Dusche. Zunächst kam Mateta an der Strafraumgrenze aus halblinker Position zum Schuss, den Bürki stark parierte. Auch beim zweiten Versuch des Mainzers war Bürki wieder da, diesmal jedoch mit einer Abwehr nach vorne. Der aufgerückte Latza wollte an den Ball, wurde von Piszczek bei dessen Rettungsversuch jedoch am Fuß getroffen – Elfmeter für Mainz, den Mateta sicher zum 0:2 verwandelte (49.). Der in der ersten Hälfte schon mit Gelb verwarnte Piszczek machte kurz darauf für Schmelzer Platz, und Can wechselte auf die rechte Seite der Dreierkette.

Auch in der Folge blieb das BVB-Spiel fehlerbehaftet und fahrig. Selten ergaben sich Möglichkeiten wie jene von Brandt, der mit einem strammen Schuss knapp verzog (60.). Auf der anderen Seite konnte Boetius den Sack schon zumachen, doch er verzog aus bester Position, wenn auch knapp (71.).

Per Freistoß hätte Hakimi beinahe für den Anschluss gesorgt. Artistisch lenkte Keeper Müller den platzierten Schuss über die Querlatte (73.), und keine 60 Sekunden später bot sich Schmelzer eine gute Gelegenheit, doch ein Bein war im Weg. Und irgendwie stand sich Schwarzgelb an diesem Abend auch selbst im Weg.

Ausblick: 
Im letzten Auswärtsspiel der Saison 2019/20 tritt Borussia Dortmund am kommenden Samstag in Leipzig an. Ersetzt werden muss Hakimi, der zum fünften Mal Gelb sah. Anstoß ist um 15.30 Uhr.
Boris Rupert

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