Borussia Dortmund hat das „Spiel um den zweiten Platz“ gewonnen steht vorzeitig als Vizemeister fest! Am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga siegte der BVB durch Tore von Erling Haaland in Leipzig mit 2:0 (1:0).

Borussia dominierte das Spiel bis weit in die zweite Hälfte, kam bis zur 52. Minute zu sieben Top-Chancen und zu einer hochverdienten Führung durch Haaland (30.), der zudem mit einem vom Torwart abgefälschten Ball an die Latte Pech hatte (52.). Leipzig wurde dann aber immer stärker und dominanter. Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit machte Haaland den Auswärtssieg mit seinem 13. Saisontor perfekt.

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Ausgangslage: 
Dritter gegen Zweiter. Drei Punkte und null Tore trennten beide Teams vor dem Anpfiff. Borussia Dortmund war gegen diesen Gegner seit vier Spielen ungeschlagen, hatte zwei Siege und zwei Remis verbucht, zuletzt ein 3:3 im Hinspiel.

Personalien: 
Die Ausfallliste war lang: Hakimi (5. Gelbe Karte), Akanji (muskuläre Probleme in der Wade), Delaney (muskuläre Verletzung), Dahoud (Knieverletzung), Reus (Trainingsrückstand), Götze (familiäre Gründe), Hitz (Rückenbeschwerden) und auch Schmelzer (mit Knieproblemen auf der Tribüne sitzend) fehlten im Kader. In Rente, Bakir und Duman standen erneut drei Akteure aus der U23 bzw. U19 im Kader. Nach Knieverletzung zurück war Zagadou, ebenso Reyna, der im Spiel gegen Mainz wegen eines Infekts gefehlt hatte, nun erstmals in der Startelf stand (für Sancho) – es war einer von zwei Wechseln im Vergleich zu Mittwoch: Morey ersetzte den gesperrten Hakimi.

Taktik:  
Leipzig startete in einer 3-4-3-Grundordnung, agierte dabei sehr variabel. In der Anfangsphase rückte Klostermann häufig bis zum Dortmunder Sechzehner auf, dafür ließ sich Kampl dann tief fallen; Sturmführer Forsberg kam ebenfalls häufig aus der Tiefe. Borussias Herangehensweise war vergleichbar, vielleicht etwas kompakter mit 3-6-1 umschrieben, jedoch ähnlich variabel angelegt.

Spielverlauf & Analyse:
Bei hochsommerlichen Temperaturen war das schwarzgelbe Spiel zielstrebig und von hoher Genauigkeit geprägt. Mit langen Bällen auf die offensiven Außenpositionen deckten die Borussen die Lücken in der Leipziger Defensive deutlich auf und kamen in der Anfangsviertelstunde zu drei Top-Chancen. Zunächst marschierte Guerreiro über die linke Seite bis zur Grundlinie, legte zurück zur 16-Meter-Linie, wo Hazard zum Abschluss kam, aber recht deutlich verzog (13.). Dann scheiterte Haaland zweimal innerhalb weniger Sekunden an Leipzigs Torwart. Nach einem langen Ball über die Abwehr war der Norweger frei durch, doch Gulacsi wehrte mit der Brust ab (15.). Dann versuchte es Haaland im Strafraum mit einem Flachschuss, diesmal tauchte der Keeper tief ab und parierte ebenfalls (16.).

Leipzig fand in dieser Phase keinen Zugriff aufs Spiel – und reagierte mit Härte. Schick traf Witsel mit offener Sohle an der Wade und sah Gelb (21.), dann räumte Sabitzer Reyna ab (25.). Leipzigs Kapitän musste dann verletzt raus, nachdem er gegen Haaland das Bein stehen gelassen hatte (39.). Erst in der 40. Minute kamen die Gastgeber zur ersten Torchance: Bürki wehrte mit dem Fuß den Schuss von Werner ab (40.).

Da stand es aber 0:1, was angesichts von 5:1 BVB-Chancen im ersten Durchgang den Spielverlauf nur annähernd widerspiegelte. Hummels ließ im Aufbau Kampl und Halstenberg aussteigen, Brandt marschierte nach Doppelpass mit Hazard über den rechten Flügel, passte nach innen zu Reyna, der technisch überragend und mit herausragender Übersicht weiterleitete auf Haaland, der flach unten einschoss (30.).

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Durchgang zwei begann mit einer weiteren großen Torchance für den BVB: Nach Haalands Querpass tauchte Morey frei für Gulacsi auf, drückte den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbei (47.). Fünf Minuten später war Hummels mit vorne, leitete weiter auf Haaland, der über links in den Strafraum eindrang, den Schuss durch die Beine des Leipziger Torwarts ansetzte, doch von dessen Hacken prallte der Ball noch gegen die Querlatte (52.).

Leipzig wurde mit zunehmender Spieldauer dominant. Die Lücken, die sich durch die offensiven Wechsel bei den Sachsen zwangsläufig ergaben, konnten die Borussen nicht mehr so nutzen wie im ersten Durchgang. Die Aktionen gerieten hektischer, weil der vom Gegner ausgeübte Handlungsdruck größer wurde. Piszczek rettete in der 70. Minute vor dem einschussbereiten Werner.

Der BVB, bei dem Hazard nach Moreys Ausscheiden (78.) nun als Abwehrspieler gefragt war, geriet unter Dauerdruck. Entlastung? Fehlanzeige! Chancen für Leipzig? Lange Zeit keine. Erst in der 85. Minute ergab sich die Möglichkeit für Angelino, doch Bürki rettete mit einer Parade den knappen Vorsprung.

Ein gewonnener Kopfball von Hummels leitete die Entscheidung zugunsten der Borussen ein. Der eingewechselte Sancho leitete weiter auf Brandt, der die letzten Reserven mobilisierte, den Ball von rechts hereingab und der nachgerückte Haaland ihn zum 0:2 über die Linie drückte (90.+3).

Ausblick: 
Am 34. und letzten Spieltag der Saison 2019/20 empfängt Borussia Dortmund am kommenden Wochenende die TSG Hoffenheim im – weiterhin leeren – Signal Iduna Park. Fehlen wird Emre Can, der zum in Leipzig zum fünften Mal in dieser Saison die Gelbe Karte sah. Anstoß ist um 15.30 Uhr
Boris Rupert

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