Borussia Dortmund hat es ins Achtelfinale der UEFA Champions League geschafft! An einem dramatischen sechsten und letzten Vorrundenspieltag besiegte der BVB Slavia Prag mit 2:1 (1:1) und profitierte zudem davon, dass Inter Mailand gegen den FC Barcelona nicht gewann.

Es berichtet Boris Rupert

In einem abwechslungsreichen Spiel bot Slavia viel an – und Borussia ließ viel zu. Die Torhüter standen schon in Halbzeit eins mehrfach im Brennpunkt (Kolar parierte zwei Reus-Alleingänge, Bürki zeigte zwei Weltklasse-Paraden) und waren chancenlos, als Jadon Sancho den BVB schon in der zehnten Minute in Führung schoss und Tomas Soucek kurz vor der Pause zum bis dahin gerechten 1:1 ausglich (43.). Julian Brandt sorgte nach genau einer Stunde für die erneute Dortmunder Führung – und damit für das Tor ins Achtelfinale!

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Ausgangslage:  
Um Gruppenzweiter zu werden, musste Borussia mehr Punkte holen als Inter Mailand, das zu Hause gegen Barcelona antrat. Slavia konnte den vierten Platz nicht mehr verlassen.

Personalien: 
Weigl rutschte für den verletzten Witsel, Hummels für Piszczek ins Team. Weiterhin fehlten Delaney, Schmelzer und Bruun Larsen.

Taktik:  
Der BVB trat erneut in einer 3-2-4-1-Grundordnung an. In Prags 4-2-3-1 rückte der linke offensive Flügelspieler, Olayinka, bei Dortmunder Angriffen häufig ein in die Abwehrkette, erweiterte sie zu einem Fünferverband.

Spielverlauf & Analyse:
Slavia war der erwartet unangenehme, starke Gegner, knüpfte nahtlos an die guten Auswärtsleistungen in Mailand (1:1) sowie Barcelona (0:0) an und hatte in den ersten 25 Minuten mehr Ballbesitz als der BVB, der sich bei Roman Bürki bedanken konnte, dass auf der richtigen Seite der Anzeigetafel die „Null“ stand: Olayinkas Kopfball aus kürzester Distanz parierte er überragend mit dem Fuß (10.), Stancius Schuss lenkte er zur Ecke ab (21.).

Auf der anderen Seite nutzte Borussia die zweite Chance im Spiel (Sanchos Schuss aus 16 Metern war in der vierten Minute zur Ecke abgewehrt worden) zur frühen Führung: Brandt spielte einen perfekten Pass in den Lauf von Reus, der im Sechzehner quer legte zum freistehenden Sancho, der keine Mühe mehr hatte, zum 1:0 einzuschieben (10.). Reus verpasste in der Folge zwei dicke Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. Sowohl nach Hummels‘ traumhaftem Außenristpass als auch nach eigener Balleroberung gegen Takacs war der Kapitän frei durch, scheiterte jedoch zweimal an Torwart Kolar (15./23.).

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Auch Bürki stand weiter im Mittelpunkt: Mit insgesamt fünf (!) Paraden nach 33 Minuten verdiente sich der Schweizer die Note „1“. Überragend wie er schon mit den Knien am Boden einen von Reus‘ Wade abgefälschten 16-Meter-Schuss von Masopust mit den Händen über die Torlatte lenkte (34.). 7:7 Torschüsse standen in dieser Phase zu Buche in einem offenen, sehenswerten Spiel, in dem sich auch Kolar weiterhin auszeichnen konnte: Bei Hazards Schuss war er auf dem Posten (32.).

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Kurz vor der Pause kam Slavia zum Ausgleich: Masopust hob das Leder in die Mitte, über die Brust von Skoda landete der Ball bei Soucek, der ihn aus kurzer Distanz über die Linie drückte (43.). Nach langer Video-Überprüfung zählte der Treffer. Zeitgleich glich auch Inter gegen Barca zum 1:1 aus...

Borussia drückte mit Beginn des zweiten Durchgangs auf die neuerliche Führung. Hazard legte zurück auf Brandt, dessen Schlenzer aus 16 Metern haarscharf am linken Torwinkel vorbeistrich (51.). Zehn Minuten später aber war er erfolgreich, verwertete Sanchos Zuspiel links im Strafraum mit einem satten Schuss ins kurze Eck zum 2:1. In der Folge aber spielten die Borussen vielversprechende Kontersituationen unsauber aus und verpassten damit die Chance auf den dritten Treffer.

Denn Slavia kam nochmal auf. Zunächst musste Bürki abermals sein ganzes Können aufbieten, als er Souceks Kracher mit einer Flugeinlage parierte (74.), Kudela den folgenden Eckball am quasi leeren Tor vorbeiköpfte. Kurz darauf musste Weigl mit Gelb-Rot vom Platz – eine sehr, sehr harte Entscheidung. Und wieder rückte Bürki den Brennpunkt, die nächste Parade zeigte er gegen Helal (78.). Piszczek und Balerdi kamen, um die Defensive zu stärken. Mit Leidenschaft brachte Schwarzgelb das knappe 2:1 ins Ziel.

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Ausblick: 
Die Auslosung der nächsten Europapokalrunde erfolgt am Montag kommender Woche (16. Dezember). Zwei Tage vorher, am kommenden Samstag, 14. Dezember, tritt der BVB beim 1. FSV Mainz 05 an. Anstoß ist um 15.30 Uhr.

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