Die Partie bei der TSG 1899 Hoffenheim am Samstag ist für Borussia Dortmund der Auftakt für intensive Wochen: Insgesamt sieben Spiele stehen in den kommenden drei Wochen im Kalender, bevor es im November in die nächste Länderspielpause geht.

Dabei wirken die Länderspiele dieser Woche noch nach und erschweren die Vorbereitung auf das Hoffenheim-Spiel: Erst am Donnerstag und damit zwei Tage vor der Partie kommen einige Nationalspieler von ihren Reisen zurück und müssen zunächst getestet werden, bevor sie wieder mit ihren Mannschaftskameraden trainieren dürfen.  

„Wir müssen es so annehmen, wie es ist. Es ist eine schwierige Situation“, sagt Sportdirektor Michael Zorc angesichts des engen Kalenders. „Der Trainer muss viel improvisieren, weil man nie weiß, welche Spieler zur Verfügung stehen. Aber das ist alternativlos. Es bringt nichts, sich permanent zu beklagen, sondern wir müssen die Situation so annehmen, wie sie ist.“

Dass die Vorbereitungszeit sehr kurz ist, „macht die Situation nicht einfach, aber darauf konnten wir uns vorbereiten“, so Lizenzspieler-Leiter Sebastian Kehl. „Der Trainer macht sich viele Gedanken, wie er das personell löst. Aber unser Kader ist so gut besetzt, dass es unterschiedlichste Szenarien gibt.“

Mittelfeldspieler Thorgan Hazard hat zwar wieder mit dem Lauftraining begonnen, ist aber für Samstag noch keine Option. Doch personell drückt vor allem in der Abwehr der Schuh. Neben dem Langzeitverletzten Dan-Axel Zagadou sowie Nico Schulz kann auch Manuel Akanji nicht eingesetzt werden, der nach seiner Coronavirus-Infektion noch in Quarantäne bleiben muss. Mateu Morey hatte in der Länderspielpause wieder mit dem Training beginnen können, bevor ihn ein Infekt stoppte. Seit zwei Tagen ist der Abwehrspieler allerdings wieder zurück auf dem Trainingsplatz. Wie Favre seine Abwehrkette aufstellt, wird sich erst am Samstag in Hoffenheim zeigen.

Gegen die Gastgeber ist der BVB seit insgesamt sieben Spielen sieglos. „Es war immer schwer für uns gegen Hoffenheim“, so Favre. In der vergangenen Saison gingen beide Partien gegen die TSG verloren: Zum Hinrunden-Ausklang unterlag Dortmund auswärts mit 1:2 (Favre: „Wir hätten gewinnen können, wir waren besser“), am letzten Spieltag zu Hause mit 0:4. In der Spielzeit zuvor trennten sich die Mannschaften zweimal unentschieden (1:1, 3:3).  Die Bundesliga-Bilanz schlägt jedoch bei acht Siegen, neun Unentschieden und sieben Niederlagen knapp für den BVB aus. 

In die Bundesliga-Saison 2020/21 ist Hoffenheim unter dem neuen Trainer Sebastian Hoeneß mit zwei Siegen (in Köln, gegen München) und einer Niederlage (in Frankfurt) in die Saison gestartet. Aktuell belegen die Kraichgauer Tabellenplatz sechs, punktgleich hinter dem BVB, der allerdings die bessere Tordifferenz aufweist.
Christina Reinke