Der Matchwinner musste verletzt runter. In der 86. Minute war Schluss für Mats Hummels. Kurz zuvor, bei einer Standardsituation, war er erneut an den Ball und zum Abschluss gekommen, verpasste seinen ersten Hattrick nur knapp – und spurtete dann nach hinten...

Norbert Dickel ahnte im BVB-Netradio schon nichts Gutes. „Ich glaube, er hat Sch... gesagt“, kommentierte Dickel mit Blick auf die TV-Wiederholung. „Mein Oberschenkel hat zugezogen in dem Moment“, bestätigte der zweifache Torschütze und sagte einen Satz, der Hoffnung macht für das Champions-League-Spiel am kommenden Mittwoch in Brügge und noch mehr für das anschließende Bundesliga-Heimspiel gegen die Bayern: „Ich habe zum Glück keinen Stich gespürt, was schon mal ein gutes Zeichen ist.“

Die medizinische Abteilung, allen voran die Physiotherapeuten, können Sonderschichten einplanen. „Der Oberschenkel ist fest, da wird man jetzt ein paar Tage ran müssen“, sagte Hummels: „Aber ich hoffe natürlich, dass ich das Wettrennen gegen die Zeit bis Mittwoch gewinne.“

Dank eines Hummels-Doppelpacks, seinem zweiten überhaupt in der Bundesliga (der erste datiert aus dem Jahr 2010), feierte Borussia Dortmund mit dem 2:0-Erfolg bei Arminia Bielefeld den vierten Sieg in Serie und hat starke 15 Punkte nach sechs Spieltagen auf dem Konto. Besser war man nur 2013 und 2016 (je 16).

„Wir haben das über das ganze Spiel ziemlich konzentriert gemacht“, so Hummels. Es seien zwar „keine 15 hochkarätigen Chancen herausgespielt“ worden, „aber genug, um das Spiel verdient zu gewinnen. Wir haben einen wirklich guten und seriösen Job gemacht. Das war eine sehr erwachsene Leistung.“ Zum fünften Mal schon blieb die Mannschaft ohne Gegentor, nimmt man DFB-Pokal und UEFA Champions League mit hinzu, war es das siebte zu-Null-Spiel (von neun Begegnungen).
Boris Rupert / Timo Lammert