Borussia Dortmund hat mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden gegen den 1. FSV Mainz 05 den dritten Sieg in Serie verpasst, ist aber nun punktgleich mit dem Tabellendritten aus Leverkusen.

Es berichtet Boris Rupert

Schwarzgelb jubelte über ein frühes Tor (Haaland, 2.), das nach Video-Überprüfung jedoch keine Anerkennung fand. Borussia kam in der ersten Halbzeit zu mehreren guten Chancen, scheiterte jedoch entweder am starken Mainzer Torwart oder am Pfosten (Bellingham, 30.). Stattdessen ging Mainz in der 57. Minute durch Öztunali in Führung. 17 Minuten vor dem Ende traf Meunier zum 1:1, wenige Sekunden später verschoss Reus einen Elfmeter und vergab damit die Chance zum 2:1.

Ausgangslage:  
Borussia hatte drei der vier vorangegangenen Bundesliga-Spiele gewonnen, während die Nullfünfer mit der dritten Niederlage in Serie auf den 18. Platz zurückgefallen waren. In den jüngsten neun Duellen zwischen beiden Teams in Dortmund hatte es immer einen Gewinner gegeben. Siebenmal hieß der Sieger BVB.

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Personalien: 
Neben Witsel (Riss der Achillessehne), Hazard und Schmelzer standen auch Piszczek sowie Reyna (Racheninfekt) nicht zur Verfügung. Brandt ersetzte ihn – es war einer von drei Wechseln in der Startelf im Vergleich zum 3:1-Auswärtssieg in der Vorwoche in Leipzig. Außerdem rückten Zagadou (für Akanji) und Bellingham (für Delaney) in der Startelf.

Taktik:  
Bei Borussia war es ein fließender Übergang zwischen 4-2-3-1- und 4-3-3-Grundordnung, wenn Reus und Bellingham auf einer Höhe hinter Sancho, Haaland und Brandt agierten, abgesichert von dann nur einem Sechser (Can). Häufig sah man Can und Bellingham auch auf einer Höhe. Mainz ging mit Fünferkette, davor drei Mittelfeldspielern und damit in einer 5-3-2-Systematik in die Begegnung, bis auf dosierte Vorstöße auf Sicherung des eigenen Tores bedacht. Auf den Flügeln wurden die Borussen „gedoppelt“, und mehrfach waren Anweisungen wie diese zu hören: „Zentrum dicht!“

Spielverlauf & Analyse:
Breits nach 83 Sekunden lag der Ball im Mainzer Tor. Ein frühes 1:0 hätte möglicherweise auch Räume geöffnet, doch nach minutenlanger Überprüfung in Köln wurde der Treffer nicht anerkannt. Meunier war bei Sanchos Zuspiel auf dem rechten Flügel im Abseits identifiziert worden, die Hereingabe des Belgiers, der Pass von Reus zum Torschützen Haaland daher regelwidrig.

Es dauerte dann gute 20 Minuten, bis der BVB Druck aufbauen und die Mainzer in Bedrängnis bringen konnte. Brandt eroberte den Ball und kam nach Doppelpass mit Haaland aus 14 Metern zum Abschluss, doch Zentner klärte mit einer starken Parade (23.). Dann setzte Can energisch nach und kam in Folge dieser Szene erneut an den Ball, spielte ihn stark in den Lauf von Reus, der aus acht Metern über Zentner hinweg lupfen wollte, doch der Mainzer Keeper konnte abermals parieren (26.). Vier Minuten später hatte er das Nachsehen, der Pfosten indes verhinderte bei Bellinghams Schuss aus halbrechter Position einen Treffer (30.).

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Insgesamt war es ab Mitte der ersten Halbzeit ein flüssiger Vortrag in Schwarzgelb mit einigen weiteren vielversprechenden Abschlüssen. Bellingham verfehlte nach einer Freistoßflanke von Sancho per Kopf knapp das Ziel (40.). Mainz wurde nur einmal gefährlich: Bürki war bei Quaisons 18-Meter-Schuss auf dem Posten (44.). Noch vor dem Seitenwechsel musste Zagadou den Platz verlassen; Akanji kam.

Borussia versuchte weiterhin, die Mainzer Ketten durch Seitenverlagerungen auseinanderzuziehen und Lücken zu reißen. Der Gegner stand jedoch weiter gut geordnet. Alle Feldspieler beteiligten sich an der strukturierten Verteidigungsarbeit. Und wenn sie die Möglichkeit sahen, nach vorne zu kommen, rückten sie nach. Latza schickte nach Balleroberung im zentralen Mittelfeld Öztunali rechts auf die Reise. Der ließ mit einer Körpertäuschung zwei Dortmunder ins Leere laufen, zog aus knapp 20 Metern mit links ab, Bürki machte sich lang, berührte den Ball auch noch, konnte den Einschlag im rechten Torwinkel jedoch nicht abwenden (57.).

Terzic reagierte sofort, brachte in Moukoko (für Bellingham) einen zweiten Stürmer. Doch zunächst standen die Gäste knapp vor dem 0:2. Hack traf nach einer Freistoßflanke per Kopfball-Aufsetzer den Querbalken (63.).

Borussia benötigte einige Minuten, um wieder ins Spiel zu finden. Moukoko setzte an der Grundlinie energisch gegen Niakhaté nach, brachte den Ball nach innen, Mwene klärte vor die Füße von Meunier, der aus 16 Metern flach ins linke Eck traf – 1:1 (73.). 60 Sekunden später bot sich die Chance zum Doppelschlag. Nachdem Hack Meunier im Strafraum zu Fall gebracht hatte, gab es Elfmeter, den Reus jedoch links am Tor vorbeischoss (76.). Auf der anderen Seite traf Öztunali in einer nun hektischen Partie den Pfosten (78.), lief Niakhaté bei einem Konter über das gesamte Feld, verzog am Ende knapp (87.).

Ausblick: 
In der nächsten Woche kommt es zu einem Auswärts-Doppelpack gegen direkte Konkurrenten um einen Platz in der UEFA Champions League. Am Dienstag (20.30 Uhr) muss der BVB bei Bayer 04 Leverkusen ran, am Freitag (ebenfalls 20.30 Uhr) tritt er bei Borussia Mönchengladbach an.

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