Zwei Tore von Erling Haaland reichen nicht: Borussia Dortmund geht mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden beim 1. FC Köln in die Länderspielpause und verpasst damit den sechsten Sieg in den wettbewerbsübergreifend jüngsten acht Partien (dazu ein Unentschieden und eine Niederlage).

Aus Köln berichtet Boris Rupert

Borussia begann stark, ging bereits in der dritten Minute durch Haaland in Führung, ließ es zwischenzeitlich aber schleifen, musste durch Dudas Handelfmeter das 1:1 (35.) hinnehmen und lief nach Jakobs‘ 2:1 (65.) sogar einem Rückstand hinterher. Haaland traf den Pfosten (80.) und in der 90. Minute zum 2:2-Endstand.

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Ausgangslage:   
Borussia Dortmund hatte als Tabellenfünfter zwei Punkte Rückstand auf einen Champions-League-Platz. Der 1. FC Köln war Vierzehnter mit einem Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang. Mit der 1:2-Niederlage im Hinspiel endete für den BVB eine Serie von zuvor vier Siegen bzw. sieben Partien ohne Niederlage gegen die Domstädter.

Personalien:   
Borussia musste weiterhin ohne Guerreiro, Sancho, Schmelzer und Witsel auskommen, zusätzlich fielen Zagadou, Reus und Morey aus, die gegenüber dem 2:0 in der Vorwoche gegen Hertha BSC durch Meunier und Reyna ersetzt wurden. Knauff und Raschl komplettierten den Kader.

Taktik:   
Köln stellte dem Dortmunder 4-3-3, in dem Dahoud erneut den zentralen Part vor der Abwehr besetzte, eine 4-4-2-Grundordnung gegenüber. Drexler und Duda versuchten, die Borussen im Aufbau zu stören, dahinter formten sich zwei Viererketten.

Spielverlauf & Analyse:
Schwarzgelb spielte zunächst klar und strukturiert nach vorn und ging früh in Führung: Can spielte tief aus der eigenen Hälfte einen Ball über den halben Platz auf Haaland, der die Kugel rechts im Kölner Sechzehner annahm, sich gegen Meré durchsetzte und FC-Keeper Horn tunnelte. Zwei Minuten und 50 Sekunden waren gespielt. Hazard hätte das schnelle 2:0 nachlegen können nach Bellinghams Ball auf Reyna, der dann querlegte, doch mehrere Kölner klärten seinen Schuss (8.).

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Der BVB hatte anfänglich alles im Griff, diktierte Tempo und Rhythmus, hielt den Gegner vom eigenen Tor fern und ließ dann unerklärlich nach. Nach gut 20 Minuten kamen die Kölner besser ins Spiel, da sie nun mehr Platz hatten, und glichen nach einem von Bellingham verursachten Handelfmeter in Person von Duda zum 1:1 aus (35.).

Unmittelbar vor Bellinghams Vergehen verpasste Haaland das 2:0 – es wäre eine Doublette des ersten Tores gewesen. Wieder war ein langer Ball von Can vorangegangen, wieder setzte sich Haaland gegen Meré durch (dieses Mal halblinks im Strafraum), doch sein Schuss strich knapp am langen Pfosten vorbei (30.).

Nach dem 1:1 war der BVB sichtlich bemüht, das Spiel wieder an sich zu reißen, es wurde nun wieder schneller und druckvoller kombiniert. Bellingham scheiterte aus 15 Metern an Horn (42.).

Borussia Dortmund kam mit Moukoko für Brandt aus der Kabine und nach 26 Sekunden zu einer Möglichkeit, doch Haaland scheiterte an Horn. Ein Treffer hätte allerdings nicht gezählt: Abseits. Auf der anderen Seite kam Hector gefährlich zum Abschluss – das erste Mal für den FC aus dem Spiel heraus (53.). Das war der Auftakt zu einer starken Phase der Gastgeber, in der sie sich mehrfach gefährlich dem Dortmunder Tor näherten und in der 65. Minute durch Jakobs mit 2:1 in Führung gingen. Nach einem langen Ball von Drexler hatte sich der Kölner links am Strafraum gegen Meunier durchgesetzt und die Kugel an die Unterkante der Latte geknallt. In den Minuten zuvor hatte Borussia zwei Konter in Überzahl nicht genau genug zuende gespielt.

Die Räume wurden durch den Spielstand natürlich wieder enger. Schwarzgelb – nun in einer 4-1-3-2-Ordnung – war bemüht, aber die Leichtigkeit, die Souveränität, mit der das Spiel begonnen hatte, waren längst verflogen. Und doch fehlte nicht viel zum Ausgleich: Haaland setzte Meuniers Flanke per Kopf an den Pfosten (80.).

Direkt danach, für die regulär letzten zehn Minuten, kam Knauff für Meunier ins Spiel. Hazard übernahm die rechte Seite in der Viererkette. Haaland schoss um Zentimeter am Kölner Tor vorbei (84.). Dann die 90. Minute: Knauff fasste sich auf dem rechten Flügel ein Herz, ließ seinen Gegenspieler stehen, passte scharf nach innen, und Haaland drückte den Ball zum 2:2 über die Linie.

Ausblick:   
Die Liga schließt nun für 14 Tage ihre Pforten. Auf die zahlreichen Nationalspieler warten in dieser Zeit drei Spiele in zehn Tagen. Anschließend beginnt für den BVB eine Serie von sieben Partien innerhalb von drei Wochen, beginnend mit dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am 3. April.

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