Borussia Dortmund hat ein spektakuläres Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart mit 3:2 (0:1) gewonnen, den Sieben-Punkte-Rückstand auf Tabellenplatz vier jedoch nicht reduzieren können.

Aus Stuttgart berichtet Boris Rupert

Die Borussen mussten mal wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Einen der in der ersten Halbzeit nur wenigen VfB-Angriffe nutzte Sasa Kalajdzic in der 17. Minute zum 1:0 für Stuttgart. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel glich Jude Bellingham aus, und Marco Reus sorgte in der 52. Minute für die 2:1-Führung. Als der BVB zwischenzeitlich die Zügel etwas schleifen ließ, schoss Daniel Didavi nach einem Konter das 2:2 (78.). Doch keine zwei Minuten später traf Ansgar Knauff zur erneuten Führung und zum Sieg.

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Ausgangslage:   
Zum 102. Mal trafen Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart in einem Bundesligaspiel aufeinander. Nirgendwo gewann Schwarzgelb so häufig wie bei den Schwaben (14 Auswärtssiege), hatte von den vorangegangenen zwölf Bundesliga-Duellen in Dortmund und in Stuttgart neun siegreich gestalten können.

Personalien:   
Weiterhin fehlten die verletzten Youssoufa Moukoko, Jadon Sancho (im Aufbautraining), Marcel Schmelzer, Axel Witsel und Dan-Axel Zagadou. Vier Tage nach dem 1:2 in Manchester gab es zwei Änderungen in der Anfangsformation: Thomas Delaney und Gio Reyna begannen für Emre Can und Ansgar Knauff (beide Bank).

Taktik:  
Der BVB ging das Spiel in der gewohnten 4-3-3-Grundordnung an. Bellingham, Dahoud und Delaney spielten im Mittelfeld fast auf einer Höhe. Reus startete im dreiköpfigen Angriff auf der linken Seite, immer wieder unterstützt von Guerreiro, der sich permanent weit vorne mit einschaltete. Der VfB agierte mit einer Dreierkette, ließ im defensiven Mittelfeld die rechte Seite offen und zog Coulibaly stattdessen weit nach vorn. Bis zu fünf Spieler beteiligten sich an einem hohen Pressing.

Spielverlauf & Analyse:
Der BVB war optisch deutlich überlegen, kam dem VfB-Tor in der ersten Hälfte jedoch nur zweimal gefährlich nahe, doch Torhüter Kobel war sowohl gegen Dahouds Fernschuss (14.) als auch bei Reus‘ Versuch aus 14 Metern (34., nach starkem Hummels-Zuspiel) zur Stelle. Stattdessen ging Stuttgart mit einem der wenigen Angriffe in Führung. Nicht über den offensiven Coulibaly, sondern über den auf der linken Seite deutlich tiefer gestaffelten Sosa wurde das Tor eingeleitet. Dessen weite Flanke platzierte Kalajdzic per Bogenlampe und gegen die Laufrichtung von Hitz mit dem Kopf links oben ins BVB-Tor (17.).

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Die Dortmunder hatten viel Aufwand betrieben, sich 7:0 Ecken erarbeitet, mit zehn doppelt so viele Schüsse abgegeben wie die sparsamen Schwaben, 56% der Zweikämpfe gewonnen – doch zur Pause lagen sie mit 0:1 hinten.

Mats Hummels musste in der Kabine bleiben – „ihm war nicht gut“, hieß es – und wurde mit Beginn des zweiten Durchgangs durch Emre Can ersetzt. Genau 80 Sekunden waren gespielt, als der Ball im Tor zappelte, im Stuttgarter Tor! Nach einem zunächst abgewehrten Angriff angelte sich Reus das Leder, Dahoud spielte in den Strafraum auf Reyna, der die Kugel klatschen ließ. Aus 16 Metern zog Bellingham ab und traf zum 1:1. Fünf Minuten später zog Reyna auf der rechten Seite einen Sprint an, passte ins Zentrum auf Morey, der Haaland anspielen wollte. Doch der Norweger sah, dass Reus halblinks im Strafraum besser postiert war, ließ den Ball durch, und Reus schoss den Ball zum 2:1 ins lange Eck. Nach hartem Einsatz von Didavi musste der Kapitän kurz darauf angeschlagen vom Platz (67.); Knauff ersetzte ihn.

Haaland hatte Sekunden zuvor nach schnellem Konter über Guerreiro und Reus das 3:1 verpasst (65.), im Gegenzug stand Coulibaly nach Didavis Pass praktisch frei vorm Tor, zeigte aber Nerven (66.), dann rettete Delaney nach Didavis Seitfallzieher (72.).

Als Bellingham draußen behandelt werden musste, war Schwarzgelb nach einem Fehlpass unsortiert und ermöglichte dem VfB einen Überzahl-Konter, den Didavi zum 2:2 verwertete (78.). Doch keine zwei Minuten später war der BVB wieder vorn: Haaland spielte 20 Meter vor dem Tor links heraus zu Knauff. Der blieb zunächst hängen, setzte aber nach, legte sich den Ball auf engstem Raum zurecht und schob mit der Innenseite aus 16 Metern in die rechte Ecke ein.

Ausblick:   
Jetzt folgen drei Heimspiele in Serie: Am Mittwoch (21 Uhr) spielt der BVB gegen Manchester City um den Einzug ins Halbfinale der UEFA Champions League, anschließend gastieren Werder Bremen (Sonntag, 15.30 Uhr) und Union Berlin (in der Woche darauf, Mittwoch, 20.30 Uhr) im Signal Iduna Park.

Teams & Tore