Vier Tage nach Borussia Dortmunds 1:2-Niederlage an der Alten Försterei triumphierte der SC Paderborn an gleicher Stelle und zog mit einem 3:2-Erfolg gegen den 1. FC Union Berlin ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein. Schwarzgelb ist also gewarnt.

Eine Wiederholung dieser doppelten „Advents-Überraschung“ soll es auf keinen Fall geben, wenn der BVB den SC Paderborn am Dienstagabend in der Runde der letzten 16 Mannschaften erwartet. Denn es ist die drittletzte Etappe auf dem Weg ins Endspiel nach Berlin.

Der aktuelle Tabellensechste der ersten Bundesliga empfängt den Neunten aus Liga zwei. Der letztjährige Erstligist hat sich nach einer Schwächephase im Spätherbst 2020 (Platz zwölf nach dem elften Spieltag) nicht nur stabilisiert, sondern bis zur 1:3-Niederlage am Samstag beim HSV eine kleine Serie (acht Punkte aus vier Spielen) hingelegt. Auswärts besitzt die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart jedoch noch Luft nach oben. In den bisherigen zehn Gastspielen in dieser Zweitliga-Saison gab es nur neun Punkte und neun Tore (davon vier beim 4:0 in Darmstadt).

Mit 3:2 bei Union ins Achtelfinale

Im DFB-Pokal startete der SC Paderborn mit einem klaren 5:0 beim Regionalligisten SC Wiedenbrück und ließ zwei Tage vor Heiligabend das bereits erwähnte, hart erkämpfte, jedoch keineswegs unverdiente 3:2 beim 1. FC Union Berlin folgen. Sven Michel (2) und Dennis Srbeny erzielten die Treffer.

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Bei Union Berlin jubelte der SC Paderborn über einen 3:2-Sieg.

Der zuvor lange verletzte Michel zeigt seit Wochen seine Klasse: In den jüngsten sieben Spielen seiner Mannschaft war der 30-Jährige an sieben Toren beteiligt. Am Samstag, bei der Niederlage in Hamburg, verkürzte er kurz vor der Pause auf 1:2.

Hünemeier und Führich spielten für Borussia

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Uwe Hünemeier spielte von 2000 bis 2010 für den BVB.

Ein Wiedersehen gibt es mit zwei ehemaligen Borussen: Abwehrchef Uwe Hünemeier, mittlerweile 35 Jahre alt, bestritt 155 seiner 454 Pflichtspiele im Trikot von Borussia Dortmund (davon fünf bei den Profis, 150 in der zweiten Mannschaft). Chris Führich wiederum war in der vergangenen Saison achtmal für die U23 des BVB als Torschütze erfolgreich, jetzt spielt er zwei Etagen höher und hat nach nur 19 Spieltagen ebenfalls acht Tore auf dem Konto! Der 23-Jährige ist Top-Torschütze des SC Paderborn. 2021 traf er in drei von sechs Spielen, beim 1:3 in Hamburg legte er Michel ein Tor auf.

In der vergangenen Bundesliga-Saison landete der BVB mit dem 6:1 in Paderborn einen seiner historisch höchsten Auswärtssiege. Jadon Sancho traf dreifach, außerdem waren Thorgan Hazard, Achraf Hakimi und Marcel Schmelzer erfolgreich. Ganz anders lief das Hinspiel. Zur Pause lag der BVB mit 0:3 zurück. Sancho, Axel Witsel und Marco Reus sicherten mit ihren Treffern wenigstens ein Remis.

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Bereits in der Saisonvorbereitung (1:1) trafen Nico Schulz und Chris Führich aufeinander.

 

BVB setzte sich in beiden Pokal-Duellen durch

Ähnlich gingen auch die beiden bisherigen Pokalduelle zwischen beiden Klubs über die Bühne: haarscharf und ganz klar. Im Oktober 2015 setzte sich der BVB zuhause nach 0:1-Rückstand mit 7:1 durch. 30 Jahre zuvor hieß der Gegner noch TuS Paderborn-Neuhaus. Damals lag der BVB zur Pause mit 0:2 hinten. Daniel Simmes, Dirk Hupe, Jürgen Wegmann und Ralf Loose schossen dann jedoch einen 4:2-Erfolg heraus.

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BVB-Mittelstürmer Horst Hrubesch ging 1985 im Pokalspiel gegen Paderborn leer aus.

Für Paderborn setzte es in beiden Pokal-Duellen mit dem BVB das Aus in Runde zwei. Überhaupt kamen die Ostwestfalen bei ihren ersten 26 Teilnahmen an diesem Wettbewerb nur einmal über die zweite Runde hinaus (Achtelfinale 2004/05 gegen Freiburg), 2018 und 2019 erreichten sie jedoch das Viertelfinale.
Boris Rupert