BVB gegen Kiel, Porath gegen Porath. Während Sohn Finn im Halbfinale des DFB-Pokals für Holstein Kiel aufläuft, fiebert seine Mutter Julia Porath von außen mit. Dabei hat die Leiterin des BVB-Jugendhauses „gleich zwei Jungs auf dem Platz“. 

Finn, Du spielst am Samstag gegen einen Verein, für den Du Sympathien hegst.
Finn Porath: „Dortmund war für mich immer schon ein cooler Verein. Während meiner Zeit beim HSV hing ein BVB-Trikot von Moritz Leitner in meinem Zimmer. Wir hatten denselben Berater und haben im Urlaub etwas zusammen trainiert. Nach einem BVB-Spiel in Hamburg hat er mir sein Trikot gegeben. Als meine Mutter angefangen hat, beim BVB zu arbeiten, wollte ich immer ins Stadion, weil ich noch nie da war. Jetzt stehe ich sogar auf dem Platz und spiele gegen Spieler, die ich in der Jugend im Fernsehen gesehen habe.“

Wie bewertet ihr das Los?
Finn Porath: „Es ist ein Traumlos. Bayern München zu ziehen war schon super, und auch über das Los Dortmund haben wir uns alle sehr gefreut. Auch wenn ich gerne mal ins Dortmunder Stadion möchte, hätte ich lieber in Kiel gespielt, weil wir gerade zu vielen Spielen reisen müssen. Aber es wird bestimmt ein tolles Erlebnis, in Dortmund aufzulaufen.“

Wie habt ihr die Auslosung erlebt?
Julia Porath: „Die habe ich gar nicht mitbekommen. Erst als mir jemand schrieb ‚Das ist ja ein Traumlos!‘ habe ich gemerkt, dass die Auslosung schon stattgefunden hat.“
Finn Porath: „Wir haben dann in der WhatsApp-Familiengruppe geschrieben. Auch von vielen Freunden habe ich Nachrichten bekommen.“ 

Wie blickt ihr auf das Spiel?
Finn Porath: „Mein Bruder ist jünger, deswegen habe ich nie gegen ihn gespielt. Ein Spiel mit Familienbezug hatte ich noch nicht. Was aber auch schön ist: Ich freue mich, Otto Addo beim Halbfinale wiederzusehen. Unter ihm habe ich zweieinhalb Jahre gespielt, als er mein A-Jugendtrainer beim HSV war.“

Wem drückst du die Daumen, Julia?
Julia Porath: „Ich bin seit vielen Jahren Mutter von vier Kindern. Aber auch die Jungs, die ich im Internat betreue, wecken Muttergefühle in mir. Und bei dem Spiel am Samstag werde ich zwei Jungs auf dem Platz haben: Finn und Ansgar Knauff beim BVB. Ich bin nie Fan der Mannschaft gewesen, für die Finn gespielt hat, sondern ich bin immer nur Fan der Jungs und freue mich, wenn sie gesund vom Platz kommen. Das ist für mich das Wichtigste. Wenn sie zufrieden sind und gute Aktionen hatten, kann ich gar nicht verlieren. Das gilt auch für Finn und Ansgar am Samstag.“