Der BVB hat sein Auftaktspiel in die 59. Bundesliga-Saison mit 5:2 (3:1) gegen Eintracht Frankfurt gewonnen und mit dem siebten Start-Sieg in Serie zugleich den Liga-Rekord eingestellt. Erling Haaland (2), Marco Reus, Thorgan Hazard und Giovanni Reyna erzielten die BVB-Tore.

Es berichtet Boris Rupert

Nach 294 Tagen waren erstmals wieder Fans im SIGNAL IDUNA PARK zugelassen: 25.000 Zuschauer, und damit so viele wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie, sahen einen starken Auftritt ihrer Mannschaft, die Mitte der ersten Hälfte mit drei Toren in innerhalb von elf Minuten die Weichen zum Sieg stellte.

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Ausgangslage:  
Es war das Duell zwischen dem Dritten und dem Fünften der Vorsaison. Gegen keinen anderen Klub hat der BVB eine bessere Heimbilanz: Jetzt 35 Siege sind ebenso Top-Wert wie nun 120 erzielte Heim-Tore.

Personalien: 
Brandt (Covid-19), Can (Rückstand), Collins (Knieverletzung), Coulibaly (Aufbautraining), Guerreiro (Wadenprobleme), Hummels (Patellasehnenbeschwerden), Meunier (Covid-19), Morey (schwere Knieverletzung), Schmelzer (Aufbautraining), Wolf (Bänderteilriss im Sprunggelenk und Zagadou (Reha nach Knie-OP) fehlten im Aufgebot. Im Vergleich zum Pokalspiel beim SV Wehen Wiesbaden gab es zwei Änderungen beim BVB: Witsel und Hazard ersetzten Papadopoulos und Tigges (beide Bank).

Taktik:  
Witsel rückte zu Akanji in die Innenverteidigung, Hazard zu Haaland im Angriff. Reus suchte immer wieder die Räume, vor allem auf der linken Seite, so dass aus einem 4-4-2 schnell ein 4-3-3 wurde, zumal auch Hazard gerne den Weg auf den (rechten) Flügel suchte. Frankfurt agierte in einer 3-4-3-Grundordnung. Gegen den Ball rückte der zentrale Stürmer, Borré, ein gutes Stück nach hinten; vorne attackierten dann nur Barkok und Kamada. Da Costa auf der rechten Seite und Kostic (wenn auch seltener) erweiterten die Dreier- zu einer Fünferkette.

Spielverlauf & Analyse:
Der BVB war von der ersten Sekunde an tonangebend gegen defensivstarke, zunächst gut geordnete Hessen, die zunächst kaum einmal aus ihrer eigenen Hälfte herauskamen, am und im eigenen Sechzehner aber aufmerksam verteidigten und das eine oder andere Feuer mit konsequentem Einsatz löschten.

In der 23. Minute wagten sie sich dann mit mehr als drei Spielern nach vorn – und wurden ausgekontert. Hazard eroberte den Ball, Haaland ließ sich von Hasebe nicht stoppen und sah den links mitlaufenden Reus, bediente ihn perfekt, und der Kapitän schoss zum 1:0 ein.

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Vier Minuten später wurde Reyna im Mittelfeld sehr hart bedrängt, Schiedsrichter Stieler aber ließ weiterspielen, und so kam Frankfurt zu einer Überzahlsituation. Passlacks Klärungsversuch vor dem einschussbereiten Borré landete aus genau 16 Metern unhaltbar für Kobel im eigenen Netz (27.).

Der BVB ließ sich davon nicht beirren. Reyna und Reus brachten den Ball zu Haaland, und der weiter zu Hazard, der aus sehr spitzem Winkel vom rechten Flügel zur neuerlichen Führung vollendete (32.). Und bis zum 4:1 dauerte es nur rund 100 weitere Sekunden. Witsel spielte den Ball kurz vor der Grundlinie zu Kobel, und der weit nach vorn: Reus verlängerte, Isanker patzte, und Haaland war nicht mehr zu stoppen, legte nach zwei Torvorlagen einen eigenen Treffer nach – und kurz darauf für Schulz auf, der am stark reagierenden Trapp scheiterte (36.). In Minute 40 wollte Frankfurts Schlussmann nach einem scharfen Rückpass einen Eckball verhindern, legte dabei unfreiwillig für Reus auf, der den Ball aus ganz spitzem Winkel ins Tor beförderte (40.). Doch der Treffer zählte nach Intervention des Video-Assistenten nicht: Das Leder war zuvor im Aus gewesen. Stattdessen gab es nur eine Ecke.

Frankfurt kam mit drei neuen Spielern aus der Kabine. Und eine Kombination von zwei der drei Neuen, Lindström auf Borré, hätte beinahe den Anschluss beschert, doch Kobel flog ins bedrohte Eck und rettete stark (47.). Auf der anderen Seite brachten Haaland (49.) und kurz darauf Bellingham (50.) den Ball nicht im Gäste-Tor unter.

Dann gab’s zweimal Verwirrung und Verwunderung: Fahne oben, Eingriff Video-Assistent, Tor. In der 58. Minute war der Ball zunächst von Haaland und Reus in höchstem Tempo in den Strafraum gebracht worden. Haalands abgefälschter Schuss landete bei Reyna, der aus fünf Metern ins linke Eck vollendete. Der abgewürgte Jubel durfte dann doch aufkommen. Dann spielte Reus den Ball aus der eigenen Hälfte in den Lauf von Haaland, der sich auch von N’Dicka nicht aus der Bahn werfen ließ und zum 5:1 einschob. Unmittelbar danach hob der Assistent die Fahne. Erst gut 60 Sekunden später wurde diese Entscheidung revidiert (70.).

Frankfurt kam fünf Minuten vor dem Ende zum zweiten Treffer. Zunächst hatte Kobel stark gegen Borré pariert, den anschließenden Eckball verwertete Hauge zum 2:5. In der Nachspielzeit verhinderte Trapp gegen Haaland das sechste Gegentor – und damit die Dortmunder Tabellenführung am ersten Spieltag.

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Ausblick: 
Am Dienstag (Anstoß 20.30 Uhr) spielen Pokalsieger Borussia Dortmund und Meister Bayern München im Signal Iduna Park um den Supercup. Am Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) tritt der BVB im Dreisamstadion zum Liga-Auswärtsspiel beim SC Freiburg an.

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