Sieben Spiele, 15 Punkte. Die Bilanz ist ordentlich. Doch die Zahl des Tages war eine ganz andere: Erstmals seit Ausbruch der Pandemie waren 41.000 Zuschauer im Stadion. Es ist ein weiterer, kleiner Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität auch im Signal Iduna Park.

Das knappe, aber hochverdiente 2:1 gegen den FC Augsburg bedeutete den achten Bundesliga-Heimsieg in Serie für den BVB. Der Rekord steht bei zwölf aufeinanderfolgenden Siegen und liegt 27 Jahre zurück. „In der Summe bin ich zufrieden mit der Leistung. Es war ein sehr ordentliches, sehr intensives Bundesligaspiel von beiden Mannschaften“, sagte Marco Rose.

Seine Mannschaft hatte das Spiel in der ersten halben Stunde im Griff, verlor dann aber etwas den Faden und gab ihren letzten Torschuss in der ersten Hälfte in der 30. Minute ab. „Wir hatten sehr viel Kontrolle im Spiel. Das 1:1 ist ein bisschen unglücklich gefallen“, meinte Manuel Akanji.

Den Siegtreffer markierte Julian Brandt schon fünf Minuten nach Wiederanpfiff. „Ich habe mich extrem über die Wichtigkeit meines Treffers gefreut“, erklärte der Matchwinner, für den es gar nicht anders hätte laufen können. Brandt erzielte drei seiner acht Bundesliga-Treffer für den BVB gegen Augsburg. Für das 1:0 hatte Raphael Guerreiro gesorgt, der nach dem Foul an Donyell Malen zum frühen Strafstoß in der zehnten Minute antrat. „In dem Moment, als es den Elfmeter gab, habe ich mich umgedreht und festgestellt, dass wir gar nichts abgesprochen haben“, gab Rose zu und sah dann, wie Marco Reus den Ball an Guerreiro weiterreichte: „Ich habe gute Jungs auf dem Platz, die Verantwortung übernehmen wollen.“ Der Portugiese verwandelte sicher zum 1:0.

Guerreiro war auf dem Platz am häufigsten am Ball (121-mal), an den meisten Torschüssen beteiligt (zwei Schüsse, vier Torschussvorlagen), legte die meisten Tempoläufe hin (55) und spielte nach Thomas Meuniers Auswechselung sowie Marius Wolfs‘ Verletzung erstmals rechter Verteidiger beim BVB. Da auch Mats Hummels zu diesem Zeitpunkt raus war, war die Viererkette auf drei von vier Positionen verändert – und dennoch ließ die Abwehr nach der 65. Minute keinen gegnerischen Torschuss mehr zu. Stark!

Auf der anderen Seite verpassten Marco Reus (Latte), Thorgan Hazard (Pfosten) und erneut Reus (übers Tor aus guter Position) zwischen der 57. und 70. Minute das 3:1 und damit die Entscheidung. „Wenn wir die Dinger rein machen, haben wir bis zur 90. Minuten nicht so einen Stress“, sagte Brandt.

Am Ende waren drei weitere (Heim-)Punkte im Sack. Und auch nach der Länderspielpause geht es mit einem Heimspiel weiter: Am 16. Oktober kommt der 1. FSV Mainz 05 in den Signal Iduna Park. Und möglicherweise kommen dann noch mehr Fans. 67.000 wären dann möglich...
Boris Rupert