BVB-Trainer Marco Rose, Kapitän Marco Reus und Torwart Gregor Kobel haben 1:2-Niederlage in Leipzig am Sky-Mikrofon analysiert.

Marco Rose: „Wir wollten unbedingt gewinnen und sind enttäuscht. Die Struktur, die Genauigkeit und der Zug nach vorne haben gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir Leipzig gut unter Druck gesetzt und waren viel besser im Spiel. Es war wild und ging viel hin und her. Eine wilde Situation haben wir dann nicht gut verteidigt. Wir haben heute danach aufstellt, wie wir die Jungs in die besten Positionen bringen. Thorgan Hazard hat in der zweiten Halbzeit zum ersten Mal linker Verteidiger gespielt. Hätten wir gewusst, wie gut er das macht, hätte er die Position vielleicht in der ersten Halbzeit schon gespielt. Ich glaube, die Länderspielpause wird uns guttun. Ich weiß, woran wir gemessen werden. Jetzt wird über zwei Niederlage hintereinander geredet und das Drumherum außer Acht gelassen. Wir sehen aber das große Ganze und freuen uns, dass wir möglicherweise nach der Länderspielpause den einen oder anderen zurückbegrüßen dürfen.“

Marco Reus: „Die erste Halbzeit können wir komplett vergessen. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt auf Viererkette, was uns besser liegt, weil wir aktiver sind als in der Fünferkette und wir einen Mann mehr zum Pressen haben. Die zweite Halbzeit war besser, wir waren aggressiver, machen das 1:1 und dann bekommen wir ein dummes 1:2. Das ging zu einfach. Leipzig hatte zusätzlich noch viele Möglichkeiten, den Sack eher zuzumachen. Da hatten wir viel Glück. Es war eine verdiente Niederlage. Wir wussten vorher, dass Leipzig noch aggressiver ist als unter dem Ex-Trainer. Wir haben es nicht geschafft, auf Augenhöhe zu sein in der Aggressivität, in der Bereitschaft, in der Spieleröffnung. Das war zu langsam. In der zweiten Hälfte ist es besser geworden, aber insgesamt ist es zu wenig. Am Ende sind uns nach den letzten Wochen die Körner ausgegangen. Wir haben es heute nicht verdient, weil wir weniger Zweikämpfe gewonnen haben, weil wir weniger Torchancen erzwungen haben. Wir haben zu wenig investiert für so ein Spiel.“

Gregor Kobel: „Gegen Ajax haben wir sehr viel Energie investiert. Man hat gemerkt, dass heute die Kräfte nicht da waren. Es war nur eine kurze Zeit zu regenerieren, wir haben wenige Spieler. Die meisten mussten noch einmal ran, obwohl sie schon 90 Minuten in den Beinen hatten. Man muss keine Ausreden suchen, aber es gehört dazu. Man hat es heute gemerkt, dass die Spritzigkeit und Schärfe gefehlt haben, die es gebraucht hätte. Gerade in der ersten Halbzeit war das heute nichts. Wir werden die Zeit jetzt sehr gut nutzen. Wir müssen uns erholen und wieder zu Kräften kommen, die Spiele analysieren, was wir besser machen müssen. Wir sind immer noch eine super starke Mannschaft mit viel Qualität. Wir können das auf den Platz bringen und die Spiele gewinnen.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke