„Ruhig und sachlich“ sei sie gewesen, die Halbzeitansprache, berichtete Marco Rose. 0:2 lag Borussia Dortmund zurück bei Eintracht Frankfurt. Mats Hummels ging ins Detail und verriet, was der Trainer seiner Mannschaft mit auf den Weg gab für den zweiten Durchgang. Dabei hätte es sich Rose einfach machen können...

Seit 18 Jahren hat Borussia Dortmund das erste Bundesligaspiel eines neuen Jahres nicht verloren. Sogar 13 dieser 18 Partien gewonnen. Dreimal gegen Wolfsburg, zweimal gegen Bremen, auch gegen München, Köln, Leverkusen, Hamburg, Gladbach oder Leipzig und – im Januar 2020 ebenfalls nach Zwei-Tore-Rückstand – gegen Augsburg.

Dieser statistische Mutmacher aber spielte bei der Halbzeitansprache gestern in Frankfurt keine Rolle. „Die Jungs haben zugehört, und wir haben ein paar kleine Dinge angesprochen. Ich hatte den Eindruck, dass sie dran glauben“, erzählte Marco Rose. Er hatte die ersten 15 Minuten, in denen sein Team dominant, griffig und torgefährlich auftrat, in den Fokus gerückt, nicht die fehlerbehaftete Phase danach, über die Rose später im ZDF sagte: „Wir hatten mit Themen zu kämpfen, die uns länger begleiten: Gegentore nach Ballverlusten, Gegentore nach Standards.“

„Der Trainer hat uns in der Pause gesagt, dass wir die Sachen, die wir in den ersten 15 Minuten der ersten Halbzeit gemacht haben, weiter auf den Platz bringen müssen, dass wir immer Chancen bekommen werden, dass wir immer die Qualität haben, Tore zu schießen, dass wir es schaffen müssen, das Spiel dominant zu gestalten“, berichtete Mats Hummels. „Und ich hatte den Eindruck, dass sie dran glauben“, so Rose. Nach zwei Alutreffern in Halbzeit eins brachte eine Willensleistung auf schwer bespielbarem Boden die Wende. Mit ihrer größten Laufleistung der Saison – 123,2 Kilometer – rangen die Schwarzgelben die Eintracht nieder. Borussia hatte in der Schlussphase mehr zuzusetzen. Nachdem der kurz zuvor eingewechselte Thorgan Hazard in der 71. Minute auf 1:2 verkürzt und Jude Bellingham in Minute 87 ausgeglichen hatte, sorgte der Mann, der mit 12.660 die meisten Meter absolviert hatte, in der 89. Minute mit einem überlegten, platzierten Schlenzer für Riesenjubel: Mo Dahoud.

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Bellinghams Kopfballtor zum 2:2 war bereits der achte BVB-Treffer in dieser Saison nach einer Flanke, jeder zweite davon wurde – wie auch gestern – von Thomas Meunier vorbereitet. Nur Köln trifft häufiger nach Hereingaben von außen.
Boris Rupert