In der Liga läuft’s: Mit einem 6:0 (2:0)-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach feiert der BVB nach Toren von Reus (2), Malen, Wolf, Moukoko und Can im sechsten Bundesligaspiel des Jahres 2022 den fünften Sieg.

Es berichtet Boris Rupert

Vor 10.000 zugelassenen Zuschauern lag der BVB durch Tore von Reus (26.) und Malen (32.) sowie der Glanzparaden von Kobel zur Pause eines spektakulären, von beiden Mannschaften intensiv geführten Spiels mit 2:0 vorn. Mit einem Doppelschlag machten die eingewechselten Wolf (70.) und Moukoko (74.) den Erfolg perfekt. Reus – mit zwei Toren uns drei Vorlagen der Matchwinner – erhöhte in Minute 81 auf 5:0. Das war aber noch nicht der Schlusspunkt. Can verwandete in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zum 6:0.

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Ausgangslage:  
Zweiter gegen Dreizehnter. Neun Plätze und 20 Punkte trennten beide Mannschaften vor dem Anpfiff. Der BVB hatte aus den vorangegangenen 15 Liga-Heimspielen gegen Gladbach 43 von 45 möglichen Punkten verbucht.

Personalien: 
In Akanji, Meunier und Haaland fehlten drei Stammkräfte, dazu die Langzeitverletzten Morey und Schmelzer. Can, Hazard und Reyna (erstmals seit August 21 in der Startelf) kamen für Akanji, Witsel und Brandt ins Team.

Taktik:  
Erstmals seit dem 11. Spieltag (1:2 in Leipzig) formierte Rose seine Elf mit einer Dreierkette in der Abwehr. In einer 3-4-2-1-Grundordnung besetzten Hazard und Guerreiro die Außenpositionen im Mittelfeld; das Zentrum bekleideten Dahoud und Bellingham. Davor hatten Reyna und Reus einen breiten Aktionsradius. Gladbach blieb im zuletzt praktizierten System und agierte damit ebenfalls in einem 3-4-2-1.

Spielverlauf & Analyse:
Bei schwierigen äußeren Bedingungen – Dauerregen und Sturm, aber dennoch gut bespielbarem Rasen – gab Malen nach vier Minuten den ersten Torschuss ab und wurde Sommer das erste Mal geprüft, als Reyna in Minute sechs aus 17 Metern abzog. Der BVB agierte insgesamt feldüberlegen, ohne aber zunächst zu weiteren zwingenden Chancen zu kommen. Auf der anderen Seite hätte ein Fehlpass im Aufbau beinahe zum 0:1 geführt, doch Kobel war bei Konés Schuss aus 15 Metern reaktionsschnell auf dem Posten (23.).

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Nun nahm das Spiel Fahrt auf. Und wie! Zagadou war mit einem Pass auf Guerreiro Ausgangspunkt des Führungstreffers. Denn der Portugiese leitete direkt weiter auf Malen, der sich auf der linken Seite durchsetzte, aber mit einem strammen Schuss an Sommer scheiterte. Reus aber stand goldrichtig und versenkte den Abpraller zum 1:0 im Netz (26.). Bitter allerdings: Reyna verletzte sich in dieser Szene, verließ nach längerer Behandlungspause unter Tränen den Platz (Brandt kam). Mit seiner zweiten Glanztat, nun gegen Hofmann, verhinderte Kobel den postwendenden Ausgleich (30.) – und durfte nur wenig später jubeln, als Reus direkt von der Mittellinie einen perfekten, punktgenauen Ball in den Lauf von Malen spielte, der auf Sommer zulief. Gladbachs Keeper war zwar dran, konnte den Einschlag zum 2:0 nicht verhindern (32.). Und vor der Südtribüne vollbrachte Kobel seine dritte Glanztat, als er den Schuss von Neuhaus parierte (36.).

Innerhalb von zehn Minuten hatte es also zwei BVB-Tore und drei Gladbacher Top-Chancen gegeben; Reus, Malen und Kobel machten den Unterschied in einem nun spektakulären Spiel, das allerdings auch für Zagadou vorzeitig beendet war. Der Abwehrspieler fasste sich bei seiner Auswechslung an den hinteren Oberschenkel; Pongracic kam (41.).

Gladbach kam mit Thuram für Friedrich und damit offensiver, nun mit Viererkette, aus der Kabine. Nach gut einer Stunde traf Hofmann aus spitzem Winkel das Lattenkreuz. Den Schwarzgelben boten sich dann aber zunehmend Konterchancen. Eine davon nutzte der Sekunden zuvor eingewechselte Wolf mit einem Schuss unter die Latte zum 3:0 (70.). Wolf war gemeinsam mit Schulz und Moukoko für Hazard, Guerreiro und Malen ins Spiel gekommen (67.); einher ging die Rück-Umstellung auf eine Viererkette. Und es kam noch besser: Wolf spielte beim nächsten Angriff rechts raus. Reus, der bereits das 3:0 eingeleitet hatte, passte scharf nach innen, wo Moukoko zur Stelle war und zum 4:0 einschob (74.). Sehenswert auch der Schuss von Brandt sowie die Parade  von Sommer fünf Minuten später. Mit einem überragenden Pass auf Reus leitete Hummels den fünften Treffer ein (81.). Frei vor Sommer verwandelte der Kapitän eiskalt ins linke Eck.

Das war aber noch nicht der Schlusspunkt: Bensebaini holte Wolf von den Beinen, den fälligen Strafstoß verwandelte Can in der Nachspielzeit zum 6:0.

Ausblick: 
Am Donnerstag (21 Uhr MEZ) tritt der BVB zum Rückspiel in Glasgow an, am kommenden Sonntag geht es in Augsburg ab 17.30 Uhr um weitere Bundesliga-Punkte.

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