Am 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga trennten sich der 1. FC Köln und Borussia Dortmund nach Toren von Wolf und Andersson 1:1 (1:1)-Unentschieden.

Aus Köln berichtet Boris Rupert

Vor 50.000 Zuschauern in einem erstmals seit gut zwei Jahren bis auf den letzten Platz gefüllten Stadion brachte Wolf den BVB in der achten Minute in Führung, Andersson glich neun Minuten vor der Pause für in dieser Phase dominante Kölner aus. Im zweiten Durchgang kam Borussia besser ins Spiel und drückte auf den Führungstreffer, musste sich aber am Ende mit dem Remis begnügen.

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Ausgangslage:   
Der Tabellensiebte aus Köln hatte nur eins seiner jüngsten vier Ligaspiele verloren und vor dem Anpfiff bereits sechs Punkte mehr gesammelt als in der kompletten Vorsaison (33). Der BVB reiste mit einer Bilanz von vier Siegen und einem Remis aus den zurückliegenden fünf Ligaspielen an und hatte nur eins der vorangegangenen zehn Bundesliga-Spiele gegen den 1. FC Köln verloren, auswärts aus den vergangenen 22 Gastspielen am Rhein mehr als doppelt so viele Siege (zwölf) wie Niederlagen (fünf) verbucht.

Personalien:   
Die Situation hatte sich etwas entspannt. Es fehlten „nur“ Reus, Meunier, Morey, Moukoko, Schmelzer und Tigges, außerdem der nach der fünften Gelben Karte gesperrte Dahoud. Akanji (Startelf), Hummels, Guerreiro – beide nach Covid-Infektionen – und Zagadou (alle Bank) zählten wieder zum Kader. Vier Tage nach dem 1:0 in Mainz wechselte Rose zunächst dreimal: Akanji, Reyna und Haaland ersetzten Pongracic, Dahoud und Malen. Beim Aufwärmen verletzte sich dann jedoch Schulz, so dass Guerreiron zusätzlich in die Startelf zurückkehrte.

Taktik:   
Der BVB agierte in einer 4-3-3-Grundordnung mit Witsel zentral vor der Abwehr. Bellingham (rechts) und Reyna besetzten die Halbpositionen. Im Angriff tauschten Hazard und Wolf im Vergleich zum Spiel in Mainz die Seiten. Köln agierte bei Ballbesitz in einem 4-4-2 mit Duda zentral hinter den Spitzen. Auch Uth und Schaub positionierten sich dann weit vorn, meist auf den Flügeln, die damit doppelt besetzt waren. Nach Ballverlust wechselte der FC direkt in ein hohes Pressing, bemüht, die Bälle weit vorn zurückzuerobern.

Spielverlauf & Analyse:
In einer von Beginn an leidenschaftlich geführten Partie feuerte Guerreiro in der sechsten Minute aus der Distanz einen ersten Warnschuss ab, den Schwäbe mit etwas Mühe parierte. Zwei Minuten später spielte Bellingham aus der eigenen Hälfte einen perfekten, langen Ball auf den linken Flügel in den Lauf von Wolf, der das Leder im vollen Lauf mitnahm und vor Schwäbe cool blieb, zum 0:1 einschob.

Köln erhöhte daraufhin nochmals die Intensität, erzwang viele – leichte – Ballverluste in der Dortmunder Hälfte. Borussia war kaum noch im Spiel, hätte aber in der 25. Minute durchaus mit 2:0 in Führung gehen können, als Bellingham erneut einen langen Ball schlug, Haaland sich durchsetzte, aber knapp am linken Pfosten vorbeischoss.

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Insgesamt aber agierte der BVB viel zu passiv, während die Kölner viel Mut und viel Zug nach vorn zeigten und in der 36. Minute zum Ausgleich kamen: Modeste setzte sich im Kopfballduell mit Can durch und verlängerte Horns Flanke vom linken Flügel in den Fünfer, wo niemand Andersson auf dem Schirm hatte, der die Kugel zum 1:1 unter die Latte setzte.

Zur Pause musste der zweite Außenverteidiger in der Kabine bleiben: Passlack (muskuläre Probleme) wurde durch Hummels ersetzt, der nun zentral spielte in einer Dreierkette mit Can und Akanji. Im Dortmunder 3-4-3 besetzten Guerreiro und Hazard die Außenpositionen im Mittelfeld, Witsel und Bellingham operierten zentral auf gleicher Höhe, Reyna orientierte sich halbrechts nach vorn. Endlich funktionierte auch mal das Pressing: Guerreiro provozierte einen Fehlpass, Bellingham leitete weiter auf Reyna, Pass in den Lauf von Haaland, der elf Meter vor dem Tor aber an Schwäbes Fußabwehr scheiterte (55.).

Nach 66 Minuten musste Guerreiro runter (vermutlich in Folge seiner überstandenen Krankheit), Hazard rückte auf die linke, Wolf auf die rechte Seite. Brandt kam neu in ein Spiel, das wieder ausgeglichen war, in dem die Borussen einem zweiten Tor nun wieder näher waren als der FC. Nach einer abgefangenen Ecke sprintete Reyna über den halben Platz, doch Thielmann rauschte im Strafraum noch heran und klärte zur Ecke (74.). Dortmund wurde immer dominanter, Köln schien mit dem 1:1 zufrieden.

Ausblick: 
Nach der „Länderspielpause“ empfängt der BVB am 2. April die Mannschaft aus Leipzig im SIGNAL IDUNA PARK. Anstoß ist um 18.30 Uhr. Über den Ticketverkauf informieren wir in der kommenden Woche.

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