Borussia Dortmund hat im letzten Auswärtsspiel der Saison 2021/22 die Vizemeisterschaft perfekt gemacht. Der BVB gewann bei der SpVgg Greuther Fürth mit 3:1 (1:0) und ist nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen.

Aus Fürth berichtet Boris Rupert

Mit seinem ersten Torschuss in dieser Partie ging der BVB Mitte der ersten Halbzeit durch Brandt mit 1:0 in Führung. 16.000 Zuschauer – darunter sehr viele Schwarzgelbe – sahen eine Begegnung auf überschaubarem Niveau, in der Fürth in der 70. Minute durch Ngankam zum Ausgleich kam. Doch erneut Brandt (72.) sowie Passlack (77.) schossen Schwarzgelb zum Sieg. Einem vierten Treffer (Bellingham, 85.) wurde die Anerkennung verweigert.

Ausgangslage:  
Der Tabellenletzte stand zwar vorzeitig als Absteiger fest, spielte aber eine bemerkenswerte Rückrunde: Fürth hatte im Jahr 2022 genauso viele Punkte geholt wie Frankfurt (nämlich 13) und damit mehr als drei andere Klubs. Borussia hatte alle vorangegangenen drei Bundesliga-Duelle gegen Fürth und vier der sechs Spiele im DFB-Pokal gewonnen (ein Spiel endete unentschieden).

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Personalien:   
Rose verzichtete auf die A-Jugendlichen Bynoe-Gittens, Rothe und Semic, die stattdessen mit der U19 das Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft bestritten (5:1 gegen Schalke 04). Zudem fehlten weiterhin Dahoud, Hazard, Hummels, Kobel, Malen, Meunier, Morey, Reyna, Schmelzer und Tigges. Can kehrte nach verbüßter Gelbsperre ins Team zurück und war der einzige Neue im Vergleich zum Spiel vor einer Woche gegen Bochum (für Bynoe-Gittens).

Taktik:   
Der BVB trat wie zuletzt beim 6:1-Heimsieg gegen Wolfsburg mit Dreierkette (Can, Akanji, Zagadou) an. Im Offensivspiel und dann in einer 3-2-4-1-Grundordnung wechselten Brandt sowie der für ihn einrückende Guerreiro auf links häufig die Positionen. Fürth verteidigte mit Fünferkette und Christiansen zentral davor. Im 5-1-2-2 der Gastgeber besetzten Raschl und Tillman die offensiveren Positionen im Mittelfeld, Hrgota kam meist aus dem Mittelfeld, so dass Ngankam überwiegend den einzigen Stürmer gab.

Spielverlauf & Analyse:
Mitte des ersten Durchgangs wies die Statistik 70 Prozent Ballbesitz für den BVB aus, der jedoch im Offensivspiel die Durchschlagskraft noch vermissen ließ, nicht in die Tiefe kam und die aufmerksamen Gastgeber daher nicht in Bedrängnis bringen konnte. Das erste Tor fiel sogar auf der anderen Seite (durch Hrgota), doch es zählte nicht, weil Vorlagengeber Asta im Abseits gestanden hatte (23.).

Als der BVB zum ersten Mal schnell und vor allem zielstrebig kombinierte, ging er prompt in Führung! Über Wolf und Haaland kam der Ball zu Guerreiro, der noch ein paar Schritte lief und aus 14 Metern halblinker Position abzog. Linde konnte den folgenden Flachschuss nicht festhalten, Brandt stand goldrichtig und schob rechts am Fünfmetereck zum 0:1 ein (26.). Hitz parierte kurz vor der Pause gegen Raschl und verhinderte damit den möglichen Ausgleich (41.).

Auch im zweiten Durchgang vermisste man lange Tempo und Tiefe. Erst nach 56 Minuten gab es den ersten schnellen Umschaltmoment. Nach Akanjis langem Ball tauchte Reus allein vor Keeper Linde auf, wurde aber nach außen abgedrängt. 20 Minuten vor dem Ende nahm die Partie dann endlich Fahrt auf. Zunächst profitierte Fürth von einem Fehlpass Akanjis; Hrgota spielte zu Ngkam, der per Lupfer über Hitz hinweg das 1:1 markierte. Doch direkt nach Wiederanpfiff passte der kurz zuvor eingewechselte Schulz scharf nach innen, Brandt nahm den Ball aus 16 Metern stark mit und nagelte ihn knallhart zum 1:2 unter die Latte (72.). Keine zwei Minuten nach dem Gegentreffer lag der BVB wieder vorn und legte schnell nach: Reus spielte in den Lauf des ebenfalls eingewechselten Passlack, der halbrechts im Sechzehner abschloss, etwas Glück hatte, dass sein Schuss noch abgefälscht wurde und durch die Beine von Linde zum 1:3 einschlug (77.). Hitz parierte dann stark gegen Ngankam (83.), Bellinghams Treffer zählte nach Video-Check nicht (85.). Haaland habe sich unkorrekt eingesetzt.

Ausblick: 
Am 34. und letzten Spieltag der Saison gastiert am kommenden Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) die Mannschaft von Hertha BSC im SIGNAL IDUNA PARK.

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