Borussia Dortmund beendet die Saison 2021/22 mit einem 2:1 (0:1)-Heimsieg gegen Hertha BSC. Die Tore erzielten Erling Haaland und der Sekunden zuvor eingewechselte Youssoufa Moukoko.

Es berichtet Boris Rupert

Die Begegnung stand im Zeichen des Abschieds, insbesondere von Michael Zorc und Marcel Schmelzer (ausführliche Berichte an anderer Stelle). 80.500 Zuschauer im nicht ganz ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit und 0:1-Rückstand (Elfmetertor durch Belfodil) einen verdienten 2:1-Erfolg durch Treffer von Haaland (68., Handelfmeter) und Moukoko (84.).

Ausgangslage:  
Der BVB hatte nur zwei der vorangegangenen 16 Pflichtspiele gegen Hertha BSC verloren; in den bisher 34 Bundesliga-Heimspielen gegen die Berliner hatte es nur vier Niederlagen gegeben, zuletzt am 21. Dezember 2013. Seit 1969 erzielte Borussia in jedem Heimspiel gegen die Berliner mindestens einen Treffer.

Personalien: 
Im Vergleich zur Vorwoche (3:1-Sieg in Fürth) standen Meunier nach dreimonatiger Verletzung sowie U19-Akteur Bynoe-Gittens wieder zur Verfügung. Bei den Feldspielern gab es in der Startelf keine Veränderung; im Tor stand Bürki für Hitz.

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Taktik: Borussia lief erneut in einer 3-2-4-1-Grundordnung auf, mit hochstehenden Außen, die sich nur ganz selten nach hinten fallen ließen und die Dreier- dann zu einer Vier- oder Fünferkette erweiterten. Hertha verteidigte im 4-4-2 und wechselte im Aufbau in ein 4-2-3-1. Nach der Pause kam der BVB mit Bynoe-Gittens für Can aus der Kabine und agierte nun ebenfalls in einem 4-2-3-1-System. Wolf besetzte die rechte Abwehrseite, Bynoe-Gittens den linken Flügel.

Spielverlauf & Analyse:
In den ersten 15 Minuten passierte nicht viel. Der BVB bestimmte das Spiel, ohne aber zu Abschlussaktionen zu kommen. Hertha war ausschließlich daran interessiert, stabil zu stehen, kam dann erstmals in den Strafraum und in Person von Belfodil zu Fall. Zagadou soll ihn berührt haben. Schiedsrichter Stieler entschied zunächst auf Elfmeter, dann auf Abseits. Beide Szenen wurden anschließend sowohl in Köln als auch von Stieler am Monitor gecheckt. Nach drei Minuten Videostudium entschied er auf Elfmeter. Wolf gab Bürki noch einen Tipp mit auf den Weg, Bürki flog auch in die richtige Ecke, kam jedoch an den von Belfodil scharf und platziert geschossenen Ball nicht heran (18.).

So diskutabel der Strafstoß auch war, so tempoarm war davor und danach aber auch das Spiel der Schwarzgelben, die 78% der Spielanteile verbuchten, jedoch erst in Minute 44 zum ersten Mal zum Abschluss kamen. Brandts Versuch aus sechs Metern ging knapp vorbei.

Fünf Minuten nach Wiederbeginn war Reus nach starker Vorarbeit von Bynoe-Gittens, der das Spiel schnell gemacht hatte, und Brandt, der sofort durchgesteckt hatte in den Strafraum, frei durch, legte den Ball auch an Keeper Lotka vorbei, brachte ihn aber nicht im Tor unter, weil er es aus dem Tritt geraten war. Insgesamt fehlte aber weitgehend das Spiel in die Tiefe. Ein Standard bescherte die nächste Möglichkeit: Guerreiros Freistoß aus 18 Metern blieb deshalb in der Mauer hängen, weil ein Berliner mit dem Oberarm zum Ball ging (64.). Erst auf Intervention des Video-Assistenten Brand schaute sich Stieler die Szene mehrfach an und entschied dann auf Elfmeter, den Haaland zum 1:1 verwandelte (68.).

Die Zuschauer gingen nun in Vorleistung, sorgten für eine unglaubliche Atmosphäre, versuchten damit, die Mannschaft nach vorne zu treiben. Es war ein Spiel auf ein Tor, aber weiterhin wenigen Torschüssen. Rose reagierte, löste die Doppelsechs auf, brachte Moukoko für Witsel, und der traf mit dem ersten Ballkontakt. Nach Bellinghams sehenswertem Steilpass schoss der 17-Jährige den Ball aus spitzem Winkel an den rechten Innenpfosten, von dort prallte er zum 2:1 ins Netz (84.). Hertha musste nun alles nach vorne werfen, traf durch Belfodil das Außennetz (90.+2), aber wirklich Fußball gespielt wurde in einer hektischen Schlussphase nicht. Der Ballbesitz wechselte im Sekundentakt.

Ausblick: 
Die Spielzeit 2022/23 wird am 5. August eröffnet, am Wochenende zuvor (29.7. bis 1.8.) die erste Hauptrunde im DFB-Pokal ausgetragen.

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