Dreimal Haaland: Spielstarker BVB souverän in Runde zwei

Aus Wiesbaden berichtet Boris Rupert

Borussia hätte schon nach zwei Minuten mit 2:0 führen können, erspielte sich in der Folge weitere gute Möglichkeiten, die Erling Haaland zu einem Doppelpack (26./31.) nutzte und mit seinem dritten Treffer in dieser Partie (51.) eine frühe Entscheidung herbeiführte.

Ausgangslage:  
Für den BVB war es das erste Pflichtspiel der neuen Saison. Hessen-Pokalsieger Wiesbaden hatte schon 180 Minuten Wettkampfpraxis in den Beinen, war in diesen beiden Spielen ohne Tor geblieben – aber auch ohne Gegentreffer. Vor 21 Jahren hatten sich beide Klubs schon einmal gegenübergestanden, damals in der zweiten Pokalrunde. Borussia siegte in der Verlängerung mit 1:0.

Personalien: 
Ohne Hummels, Meunier, Guerreiro, Brandt, Can, Zagadou und Morey, die erkrankt, verletzt oder wegen EM-Rückstands fehlten, und ohne Reinier, der heute olympisches Gold gewann, trat Borussia in der hessischen Landeshauptstadt an...

Taktik:  
... und formierte sich in einer 4-4-2-Formation mit Mittelfeld-Raute. Dahoud übernahm den zentral-defensiven Part, Reyna und Bellingham besetzten die Halbräume, Reus spielte hinter den Spitzen Tigges und Haaland. Das System mit den zwei Stürmern bewährte sich gegen den defensiv eingestellten Drittligisten von Beginn an. Die Dreier-/Fünferkette des SVWW bekam weder Haaland noch die dahinter agierenden Reyna und Reus zu packen.

Spielverlauf & Analyse:
Zum ersten Mal seit März 2020 waren wieder BVB-Fans bei einem Auswärtsspiel dabei. Und die sahen einen druckvollen Start ihrer Mannschaft, bei der vieles über den sehr agilen Reyna lief. Der US-Boy leitete bereits nach 46 Sekunden die erste Großchance ein, als er den durchgestarteten Schulz links im Strafraum bediente. Dessen Schuss wurde noch von einem Wiesbadener zur Ecke geblockt.

Keine zwei Minuten später: Erneut war Reyna der Ausgangspunkt, als er links nahe der Grundlinie Haaland anspielte. Der Norweger scheiterte aus spitzem Winkel allerdings an Gürleyen, der sich in den Ball warf. Und auch der zweite Versuch des Norwegers wurde geblockt. Der Ball sprang zu Tigges, der sofort abzog, allerdings knapp links vorbei. Und in Minute zehn war es Torwart Stritzel, der einen gut geschossenen 22-Meter-Freistoß von Reus zur Ecke abwehrte.

Wiesbaden suchte zwar das eine oder andere Mal die Möglichkeit zu einem schnellen Gegenstoß, doch spätestens an der Innenverteidigung Akanji/Papadopoulos prallten diese deutlich in Unterzahl vorgetragenen Vorstöße ab.

Im Pokalsieger-Trikot von 2021 zeigte die Mannschaft bei der Pflichtspielpremiere ihres neuen Trainers eine sehr engagierte Leistung und setzte vieles von dem um, was Marco Rose eingefordert hatte. So auch beim – überfälligen – Führungstreffer. Reus trieb den Ball durchs Mittelfeld und spielte im richtigen Moment in den Lauf von Haaland, der Keeper Stritzel umkurvte und zum 0:1 einschob (26.). Fünf Minuten später war der Norweger nach einem Ball von Reus aus dem Mittelfeld erneut durch, konnte von der Wiesbadener Abwehr nicht aufgehalten werden. Auch Stritzel kam nicht an die Kugel, erwischte Haaland am Fuß – Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an, verwandelte platziert unten links zum 0:2 (31.).

Die Gastgeber kamen mit drei Neuen und vier statt fünf Spielern in der Abwehrkette aus der Halbzeitpause. Doch auch in veränderter Defensivformation fanden sie kaum ein Mittel gegen die agilen Dortmunder. Reyna spielte den Ball per Außenrist in den Lauf von Haaland. Der scheiterte zwar im ersten Versuch am Torwart, schob ihn aber im zweiten Versuch zum 0:3 über die Linie (51.).

Passlack (knapp drüber, 68.) und Haaland (84.) hätten das Resultat ausbauen können, aber auch Wiesbaden kam zu zwei Möglichkeiten. Die zweite Hälfte hatte nicht mehr ganz die Intensität der ersten 45 Minuten.

Ausblick: 
Die Paarungen der zweiten Pokalrunde werden Anfang September ausgelost. Am Samstag startet die Bundesliga in ihre 59. Saison. Borussia empfängt die Eintracht aus Frankfurt.

Teams & Tore