Auf der Pressekonferenz sprach Edin Terzic über das Derby, über besondere Momente, über Youssoufa Moukoko und über Marco Reus.

Edin Terzic über den Spielverlauf:
Nach 122 Kilometern in Manchester so ein intensives Spiel zu spielen: Wir haben es richtig gut gemacht! Wir waren sehr aggressiv, wir waren sehr intensiv, und wir waren sehr klar. In der ersten Halbzeit haben wir nicht so viele Torchancen herausspielen können, sind aber sehr gut ins letzte Drittel gekommen. Wir wussten, dass es sehr leidenschaftlich und sehr emotional werden würde: Dieses Spiel haben wir angenommen. Es ging um drei Punkte. Es sind die süßesten Punkte, die wir in einer Saison gewinnen können.

… über die Verletzung von Marco Reus:
Es gibt niemanden, mit dem ich aktuell häufiger telefoniere als mit unserem Mannschaftarzt. Heute hat es unseren Kapitän getroffen. Es ist extrem bitter, es ist extrem unglücklich gelaufen. Marco hat sich am Sprunggelenk verletzt. Ich konnte nur kurz in der Halbzeitpause mit ihm sprechen. Da hatte er starke Schmerzen. Wie schwerwiegend die Bänder verletzt sind, können wir noch nicht beantworten. Es ist sehr schade, denn Marco war in einer herausragenden Form, er war topfit, hat super gespielt. Er hat so viele Rückschläge in seiner Karriere erfahren; wir hatten gehofft, dass er damit endlich durch ist, besonders jetzt im WM-Jahr. Wir hoffen, dass es nicht so schwerwiegend ist, wie es aussah.

… über die Intensität im Spiel, drei Tage nach Manchester:
Dieses Müdigkeitsthema wollen wir gar nicht erst aufkommen lassen. Wir wollen in dieser Saison intensiven Fußball spielen und immer in der Lage sein, das Spiel zu dominieren. Das ist uns heute gut gelungen. Es war eine komplett andere Aufgabe als am Mittwoch in Manchester. Deshalb mussten wir ein paar Dinge verändern, deshalb sind ein paar frische Beine in die Startelf gerutscht. Wir haben uns darauf vorbereitet, dass es nur drei Tage zwischen den Spielen gibt und dass wir jeden Einzelnen brauchen. Wir haben mit einem Siebzehnjährigen den Derby-Helden des Tages.

… über Youssoufa Moukoko:
Ich habe vorhin erwähnt, wie häufig ich mit dem Doc rede. Es gibt keinen Spieler im Kader, mit dem ich häufiger rede, als mit Youssoufa Moukoko. Er trainiert seit Wochen richtig gut. Nach den letzten Einwechslungen war er ein bisschen verkopft. Heute haben wir den Youssoufa gesehen, den wir in Brackel jeden Tag sehen. Wir hatten ihn da, wo die Tore erzielt werden. Wir sind sehr glücklich, dass er unser Derbyheld ist.

… über die Bilanz von 15 Punkten nach sieben Spielen:
Vor den Verletzungen, vor der Erkrankung von Sébastien Haller, wurde darüber spekuliert, ob es einen holprigen Start gibt. Den gab es mit den Leistungen. Punktetechnisch ist es okay. Es kamen nahezu täglich neue Probleme hinzu, wir mussten vieles verändern, konnten kaum Automatismen finden. Dafür gebührt der Mannschaft ein riesiges Kompliment. Trotzdem vergesse ich nicht, was letzte Woche war. Da war die Stimmung deutlich schlechter, zurecht, weil wir eine katastrophale Leistung gezeigt haben in Leipzig. Das haben wir innerhalb unserer Mauern sehr klar angesprochen. Die Reaktion darauf war am Mittwoch sehr gut. Heute haben wir uns mit einem Sieg belohnt.
Aufgezeichnet von Boris Rupert