Borussia Dortmund hält das Rennen um die Deutsche Meisterschaft offen: Am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga setzte sich der BVB gegen Borussia Mönchengladbach mit 5:2 (4:0) durch und liegt in der Tabelle weiterhin nur einen Punkt hinter dem FC Bayern München, der am Nachmittag gegen Schalke 04 gewann.

Aus dem SIGNAL IDUNA PARK berichtet Boris Rupert

Sébastien Haller war vor 81.365 Zuschauern an allen vier BVB-Treffern in der ersten Halbzeit beteiligt, zum 1:0 (Donyell Malen, 5.) und 2:0 (Jude Bellingham per Elfmeter, 18.) als Vorbereiter, zum 3:0 (21. Minute) und 4:0 (32.) als Vollstrecker, jeweils nach Malen-Vorarbeit. Der zweite Durchgang verlief zunächst deutlich ruhiger und wurde dann doch noch aufregend, weil Bensebaini (75.) und Stindl (86.) in der Schlussphase auf 2:4 verkürzten, Kobel dann mit einer Glanzparade gegen Stindl (88.) ein ganz heißes Finale verhinderte. Reyna traf mit der letzten Aktion des Spiels zum 5:2-Endstand (90.+4).

Ausgangslage:  
Zweiter gegen Zehnter, mit Abstand bestes Heimteam gegen die viertschwächste Auswärtself. Der BVB verbuchte aus den vorangegangenen 17 Heimspielen gegen Gladbach 46 von 51 möglichen Punkten.

Personalien: 
Bis auf Bynoe-Gittens (Schulterverletzung) waren alle Mann an Bord. Es begann die gleiche Elf, die vor einer Woche Wolfsburg mit 6:0 besiegte.

Taktik: 
Der BVB agierte wie immer in einer 4-1-2-3-Grundordnung mit Can zentral vor der Abwehr. Im Aufbau orientierte sich Ryerson häufig in die vorderste Linie zu Malen, Brandt und Adeyemi, sogar noch vor Haller. Die meisten Angriffe erfolgten über die rechte Seite (Malen). Gladbach agierte gegen den Ball in einem 4-4-2-Verbund und wechselte bei eigenen Aktionen in ein 4-2-3-1, in dem Hofmann vom Flügel weit nach innen rückte und zentral neben Neuhaus wirkte.

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Spielverlauf & Analyse:
Trotz eines bedächtigen Beginns bejubelte der BVB ein frühes Tor. Haller wurde bei seinem Spurt mit Ball durchs Mittelfeld nicht angegriffen, der erste Torschuss der Partie von Bensebaini leicht abgefälscht, Malen reagierte blitzschnell, lief in den Fünfmeterraum und drückte den Ball per Kopf zum 1:0 über die Linie (5.). Kobel verhinderte mit einer starken Parade den möglichen Ausgleich, als er Bensebainis harten Schuss aus dem Eck kratzte (12.), im Gegenzug verfehlte Bellingham knapp den Kasten. Fünf Minuten später traf der Engländer aus elf Metern, mit etwas Glück, da Olschowsky über den flach geschossenen Ball flog. Vorausgegangen war der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Schlager nach Neuhaus‘ Attacke an Haller (18.).

Ein Traumtor sahen 81.365 Zuschauer in der 20. Minute zum Dortmunder 3:0. Bellingham hatte von links geflankt, etwas zu hoch, als Malen die Kugel vor der gegenüberliegenden Eckfahne sicherte, dann herrlich mit Brandt kombinierte, flach nach innen passte, wo Haller mit dem Rücken zum Tor stehend mit der Hacke traf. Auch in der Folge ergaben sich viele Räume für spielfreudige Schwarzgelbe gegen nur halbherzig die Lücken schließende Gladbacher. So in der 32. Minute, als Süle tief in der eigenen Hälfte auf Brandt ins Mittelfeld spielte, der klatschen ließ für Malen, dessen Hereingabe vom rechten Flügel Haller abermals verwertete und auf 4:0 erhöhte. Haller war damit an allen vier Treffern der ersten Hälfte beteiligt. Ein fünftes verhinderte Olschowsky, als er Malens präzisen Schuss aus 18 Metern im Flug zur Ecke abwehrte (37.).

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Mönchengladbach kam mit Itakura für Wolf aus der Kabine und stellte um auf Dreier- bzw. Fünferkette. Wie im ersten Durchgang ging es bedächtig los. Es dauerte bis zur 61. Minute, als sich die Dortmunder wieder einmal in Höchstgeschwindigkeit durch den gegnerischen Strafraum kombinierten, der Ball über Malen und Guerreiro zu Adeyemi kam, der sich auf engstem Raum zunächst behauptete, dann ausrutschte, im Liegen aber Olschowsky zu einer Parade zwang. Guerreiro und Özcan waren kurz zuvor für die mit vier Gelben Karten im Saisonverlauf vorbelasteten Ryerson und Hummels eingewechselt worden. Can ging eine Position zurück, verteidigte im Zentrum an der Seite von Süle, dessen 30-Meter-Schuss haarscharf über den Querbalken strich (62.).

Nach einem Zweikampf zwischen Reyna – ebenfalls neu im Spiel – und Bensebaini gab es Elfmeter für Gladbach, den der Gefoulte sicher verwandelte (75.). Sekunden nach dem Anstoß tauchte Netz frei vor Kobel auf, lupfte den Ball über den Keeper, doch Süle klärte vor der Torlinie. Adeyemi scheiterte an Olschowsky (85.), im Gegenzug legte Netz für Stindl auf, der aus 17 Metern das zweite Gladbacher Tor folgen ließ (86.). Zwei Minuten später parierte Kobel herausragend einen Stindl-Volley und bewahrte sein Team damit vor einer nervenaufreibenden Schlussphase. Den Schlusspunkt setzte stattdessen Reyna, der den Ball zum 5:2 über die Linie drückte, nachdem Olschowsky einen Guerreiro-Freistoß nach vorne abprallen ließ (90.+4).

Ausblick:   
Im letzten Auswärtsspiel der Saison tritt der BVB am Sonntag um 17.30 Uhr beim FC Augsburg an. Bayern München spielt am Samstagabend gegen Leipzig.

Teams & Tore

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Fußball-Bundesliga, 31. Spieltag
BORUSSIA DORTMUND – BOR. MÖNCHENGLADBACH  5:2 (4:0)

Bor. Dortmund: Kobel – M. Wolf, Süle, Hummels (59. Özcan), Ryerson (59. Guerreiro) – Can – Bellingham, Brandt (68. Reus) – Malen (68. Reyna), Haller (79. Moukoko), Adeyemi
Bor. M‘gladbach: Olschowksy – Lainer, Friedrich, Elvedi (82. Jantschke), Bensebaini – Weigl, Koné (75. Netz) – Hofmann, Neuhaus (68. Kramer), H. Wolf (46. Itakura) – Ngoumou (75. Stindl)
Bank: Meyer, Schlotterbeck, Modeste, Passlack – Sippel, Scally, Herrmann, Thuram
Tore: 1:0 Malen (9., Haller), 2:0 Bellingham (18., Foulelfmeter, Neuhaus an Haller), 3:0 Haller (21., Malen), 4:0 Haller (32., Malen), 4:1 Bensebaini (75., Foulelfmeter, Reyna an Bensebaini), 4:2 Stindl (86., Netz), 5:2 Reyna (90.+4, Guerrreiro)
Eckstöße: 10:4 (Halbzeit 4:1), Chancenverhältnis: 9:6 (6:2)
Schiedsrichter: Schlager (Hügelsheim), Gelbe Karten: – Bensebaini, Kramer
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft), Wetter: überwiegend sonnig, 19 Grad