Es hat beinahe schon Tradition: Im vierten Jahr hintereinander steht Borussia Dortmund vor einem großen Finale – und trifft dabei wenige Wochen zuvor in der Liga stets auf den Endspielgegner. Seit 2012 war das drei Mal gegen Bayern München der Fall. Nun tritt der BVB 14 Tage vor dem Pokalfinale beim VfL Wolfsburg an.

Es ist eine besondere Konstellation, wenngleich „ohne Relevanz“ für Berlin, meint Jürgen Klopp: „Das Finale wird ein ganz anderes Spiel; es ist ein anderer Wettbewerb, es herrscht eine ganz andere Atmosphäre.“ Geheimnisse gibt es ohnehin keine mehr. So gut Jürgen Klopp über die Wolfsburger informiert ist, so gut kennt Dieter Hecking die Borussia. „Und so wie Sepp Herberger 1954 kann man es auch nicht mehr machen“, witzelt Klopp in Anspielung auf das 3:8 in der Vorrunde: „Erst acht Stück geben lassen, dann im Endspiel 3:2 gewinnen.“

Ohnehin können es sich beide Mannschaften nicht leisten, vor dem Pokalfinale zu taktieren. Zu viel steht in der Liga auf dem Spiel. „Es geht um beide noch um sehr viel. Wolfsburg will die Saison auf Platz zwei beenden. So wie Gladbach derzeit drauf ist, müssen sie gegen uns wohl gewinnen“, meint der BVB-Coach. Seiner Mannschaft wiederum fehlen noch vier Punkte, um Platz sieben einzutüten. Da wäre drei Zähler in Wolfsburg höchst willkommen, um dem Liga-Finale gegen den direkten Konkurrenten Werder Bremen etwas Brisanz zu nehmen: „Sechs Punkte sind noch im Topf, wir sollten versuchen, alle davon mitzunehmen.“

Von daher ist jetzt jedes Spiel ein Endspiel. Egal, in welchem Wettbewerb.

Ach ja, die „Pre-Finals“ gegen Bayern München gingen allesamt nicht verloren. Es gab zwei Siege (1:0, 3:0) und ein Unentschieden (1:1) vor dem eigentlichen Endspiel...
Boris Rupert