Acht Pflichtspiele, acht Siege! Borussia Dortmunds Serie hat auch nach dem 3. Spieltag der Bundesliga Bestand. Gegen Hertha BSC holte der BVB zuhause einen verdienten 3:1 (1:0)-Erfolg, den Mats Hummels (27.) und Pierre-Emerick Aubameyang (51.) auf den Weg brachten. Kalou (78.) sorgte nochmal für Spannung, ehe Ramos in der Nachspielzeit alles klar machte (90.+3).

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Der SIGNAL IDUNA PARK war mit 80.500 Zuschauern im zweiten Bundesliga-Heimspiel dieser Saison nicht ganz ausverkauft, weil fast 2.000 Karten aus Berlin zurückgeschickt wurden. Auf dem Rasen hatte es bei Anpfiff unglaubliche 43 Grad Celsius. Kein Zuckerschlecken für alle Beteiligten. Borussia Dortmund kontrollierte dennoch das Spielgeschehen und ging nach einer Ecke durch Hummels' Kopfballtreffer in Führung (27.). Nach der Pause zog der BVB das Tempo an, kam durch Aubameyang (52.) zum zweiten Tor und verpasste im Anschluss die endgültige Entscheidung. So wurde es nach Kalous Anschluss (78.) nochmal spannend, aber Ramos machte in der Nachspielzeit den Sack zu (90.+3)

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Ausgangslage:
Beide Mannschaften waren gut in die Saison gestartet, der BVB mit sechs Punkten und 8:0 Toren sogar sehr gut. Die Hertha holte vier der sechs möglichen Zähler, siegte mit 1:0 beim FC Augsburg und trennte sich mit 1:1 von Werder Bremen. Mit 25 Siegen gegenüber 14 Unentschieden und 17 Niederlagen lag die Borussia auch in der Gesamtbilanz beider Teams vorn.

Personalien:
Der BVB musste ohne Sahin (Aufbautraining), Durm (Kniebeschwerden) und Kirch (Muskelfaserriss) auskommen. Gegenüber dem 7:2-Erfolg am Donnerstag in der UEFA Europa League gegen Odds BK gab es zwei Veränderungen in der Startelf. Bürki kehrte ins Tor zurück und löste Weidenfeller ab, und vorne stürmte Aubameyang anstelle von Hofmann. Bei Hertha fehlten die verletzten Ben-Hatira, Hegeler, Allagui und Schieber.

Taktik:
Hertha BSC agierte gegen den Ball in einer sehr tief stehenden 5-4-1-Ausrichtung, in der sich einzig Haraguchi bis zur Mittellinie vorwagte, und auf Konterchancen lauerte. Mit dem Ball wechselten die Berliner in ein 4-2-3-1-System und versuchten, das Mittelfeld häufig mit hohen Bällen zu überbrücken. Der BVB spielte wie zuletzt im 4-1-4-1, wobei Gündogan sich aus der offensiven Viererlinie auch immer wieder neben Weigl im defensiven Mittelfeld zurückfallen ließ, um sich dort selbst die Bälle abzuholen.

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Hummels bejubelt seinen Treffer zum 1:0.

Spielverlauf & Analyse:
Die hohen Temperaturen machten beiden Teams sichtlich zu schaffen, von Hochgeschwindigkeitsfußball war das Spiel über weite Strecken weit entfernt. Schon nach 23 Minuten unterbrach Schiedsrichter Guido Winkmann das Spiel zum ersten Mal für eine kurze Trinkpause. In der zweiten Halbzeit sollte eine weitere folgen. Auf dem Platz war bis dahin aber auch noch nicht wirklich viel passiert.

Borussia hatte Probleme, Lücken zu finden, die Gäste hingegen konzentrierten sich aufs Kontern: Haraguchi war nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte nach einer Viertelstunde durch, wurde aber von Hummels im letzten Moment fair vom Ball getrennt. Fünf Minuten später parierte Bürki einen Darida-Schuss von der Strafraumkante (20.). Die einzig nennenswerten Szenen auf Seiten der Berliner.

Beim BVB musste ein Standard herhalten, um dann doch die Führung zu besorgen. Reus führte eine Ecke kurz auf Kagawa aus, der mit dem Ball bis zum rechten Strafraumeck ging, und dann mit links auf den langen Pfosten flankte. Dort gewann Hummels das Kopfballduell mit Langkamp und nickte zum umjubelten 1:0 ein (27.). Kurz vor der Pause setzte Mkhitaryan ein weiteres Ausrufezeichen, als er aus 18 Metern mit von der Radaranlage gemessenen 120 Kilometern pro Stunde draufzimmerte. Kraft konnte mit den Fäusten klären (38.).

Aubameyang schiebt zum 2:0 ein

Nach der Pause erhöhten die Westfalen dann sofort das Tempo – und stellten Hertha BSC auch gleich vor ernsthafte  Probleme. Erst verpasste Mkhitaryan eine Hereingabe von Reus in der Mitte nur um ein Haar (48.), nur drei Minuten später klingelte es aber zum zweiten Mal hinter BSC-Keeper Kraft. Kagawa zog mit Tempo von links nach innen und flankte auf den langen Pfosten. Dort legte Ginter direkt für den unbewachten Aubameyang ab, der in der Mitte nur noch zum 2:0 einschieben musste (51.).

Davon beflügelt bauten die Schwarzgelben weiter Druck auf. Mkhitaryans (55.) und Aubameyangs (56.) Distanzschüsse verfehlten das Gehäuse aber knapp. Auf der anderen Seite reagierte Bürki bei einem Freistoß von Plattenhardt, den Lustenberger mit dem Kopf verlängerte, klasse auf der Linie (64.). Für den BVB hätte Kagawa beinahe das 3:0 besorgt, als sich Kraft im Spielaufbau ein Fauxpas erlaubte. Der Japaner schoss aus 20 Metern aber am leeren Tor vorbei (72.). Auch Reus brachte den Ball nach Vorlage von Mkhitaryan aus zwölf Metern nicht im Tor unter (75.).

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Reus im Zweikampf mit Brooks.

So wurde es kurz vor Schluss doch noch spannend, weil Kalou, nachdem Bürki einen Schuss von Darida nicht festhielt, für Berlin verkürzen konnte (78.) und Ramos fast im direkten Gegenzug nach einer Ecke aus kurzer Distanz am klasse reagierenden Kraft scheiterte und so die Entscheidung verpasste. Gleiches galt für Mkhitaryan, der Kraft umrundete, aber den Ball über das leere Tor schoss (83.). In der Schlussphase wurde es hitzig, aber Borussia hielt der nun beflügelten Hertha stand - und kam durch Ramos in der dritten Minute der Nachspielzeit zur Entscheidung.

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Ausblick:
Die Bundesliga macht Pause, nächste Woche sind die Nationalmannschaften an der Reihe. In der Liga geht es für die Schwarzgelben am Samstag, 12. September, um 15:30 Uhr bei Hannover 96 weiter.

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