Zwei Gegner mit ähnlicher Spielanlage und mit ähnlicher Historie: Gegen Bayer Leverkusen hat Borussia Dortmund am Sonntag endlich mal wieder gewonnen (3:0), am Mittwoch (20 Uhr, live bei Sky und im Netradio) will der Tabellenführer seine bislang nur leicht positive Gesamtbilanz gegen die TSG Hoffenheim um einen weiteren, den dann sechsten Sieg im 15. Aufeinandertreffen ein Stück weit aufpolieren.

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„Dort muss man immer auf der Hut sein“, warnt Marcel Schmelzer vor dem Auswärtsspiel gegen die TSG Hoffenheim. Vom Tabellenbild, das die Kraichgauer mit nur einem Punkt auf der Habenseite auf Rang 15 abbildet, lässt sich Thomas Tuchel nicht irritieren: „Das ist nicht das, was das individuelle Potenzial der Mannschaft hergibt. Sie wird vielmehr versuchen, die Konstellation als Underdog zu nutzen und ihr aggressives, intensives Spiel, das Teil ihrer Identität ist, einzubringen und an ihrem Limit zu spielen.“ Erreicht die TSG ihr Limit, dann repräsentiert sie mehr als gehobenes Bundesliga-Niveau. Tuchel: „Es liegt an uns, Signale auszusenden, dominant zu spielen und möglichst drei Punkte mitzunehmen.“ 

Dass die Kraichgauer aus der Rolle des vermeintlichen Außenseiters heraus dem als Tabellenführer anreisenden BVB ein Bein stellen und die Trendwende in der Liga einleiten wollen, liegt auf der Hand. Darauf richten sich Schmelzer und Co. ein. „Wir wissen selbst, dass es ganz schnell in die andere Richtung gehen kann, wenn man nachlässt – trotz eines guten Starts“, mahnt der Linksverteidiger. Mannschaftskapitän Mats Hummels betont: „Wenn man richtig erfolgreich spielen will, muss man das Ganze konstant halten. Das ist die Aufgabe, dass wir das gnadenlos durchhalten.“

Für die Schwarzgelben ist es bereits das zwölfte Pflichtspiel seit dem 30. Juli. „Spieler auf diesem Niveau macht es aus, dass sie im Drei-Tage-Rhythmus spielen können. Sie können und sie brauchen das. Das ist die Herausforderung, die sie spüren wollen“, sagt Tuchel, für den diese Intensität aufeinanderfolgender Spiele zwar „neu ist“, der aber mit seinem Trainerteam aber offenbar bereits ein gutes Gespür entwickelt hat: „Die Belastungssteuerung läuft individuell und ist bei Rainer Schrey und seinem Team in guten Händen.“ Der Chef schaut dabei genau hin, wer vielleicht mal eine Pause braucht: „Wir verlassen uns auf eigene Beobachtungen.“ Schlussendlich sei es eine „subjektive Wahrnehmung gepaart mit objektiven Daten“, die der Coach in seine Bewertung einfließen lässt – und die letztlich die Aufstellung für das nächste Spiel ergibt.
Boris Rupert