Nach zwei Niederlagen in Serie will Borussia Dortmund am Sonntag gegen den VfB Stuttgart wieder einen Sieg einfahren. „Es ist auf jeden Fall ein sehr wichtiges Spiel, um einen kleinen Trend zu kontern“, sagte Trainer Thomas Tuchel daher auch am Tag vor der Partie.

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In der Bundesliga hatte es zuletzt eine 1:3-Niederlage beim Hamburger SV gesetzt, anschließend ein 0:1 in der UEFA Europa League beim FC Krasnodar. Beide Pleiten möchte der Trainer allerdings nicht miteinander vergleichen. „Die erste Niederlage hat mich sehr beschäftigt, sie steht für sich“, sagte Tuchel über das Hamburg-Spiel. „Die Art, wie wir dort gespielt haben, und wie sehr wir unter unseren Möglichkeiten geblieben sind, war ein absoluter Einzelfall und wird auch so bewertet.“

Das Spiel in Krasnodar beschäftigte den Trainer weniger: „Ich habe viele Dinge gesehen, mit denen ich zufrieden bin. Wir haben alles reingelegt und mit viel Pech verloren.“ Mit einer besseren Chancenverwertung wäre allerdings mehr möglich gewesen. In beiden Spielen hatte der BVB jeweils mehr Torschüsse als der Gegner abgegeben, in Hamburg waren es allein 16 in der zweiten Halbzeit. „Damit kann man mehr als ein Tor machen, und das wollen wir auch“, so der Trainer, der zwar das Herausspielen vieler Chancen und die Überlegenheit in Krasnodar lobte, aber dennoch betont: „Man kann uns fehlende Kaltschnäuzigkeit vorwerfen,  und das tun wir auch.“

„Man kann uns fehlende Kaltschnäuzigkeit vorwerfen“

Am Sonntag besteht die Möglichkeit, es wieder besser zu machen. Dann kommt mit dem VfB Stuttgart ein Gegner in den Signal Iduna Park, der von einem Tag auf den anderen schlecht auszurechnen ist. Anfang der Woche haben die Verantwortlichen die Reißleine gezogen und Trainer Alexander Zorniger von seinen Aufgaben freigestellt. Während Zorniger von seiner offensiven Spielweise überzeugt war und an den Abläufen festhielt, ist die Herangehensweise von Interimstrainer Jürgen Kramny unbekannt. „Es stellt sich die Frage, ob alles anders wird oder nur Nuancen verändert werden“, erklärt Tuchel. „Es ist auf jeden Fall eine neue Herangehensweise für uns.“ Die Spielanalyse wird individueller. Statt auf die gesamte Mannschaft schaut das Dortmunder Trainerteam stärker auf die Verhaltensweisen einzelner Spieler. Auch Spiele und Spieler von Stuttgarts zweiter Mannschaft, die Kramny zuvor trainiert hat, stehen auf der Agenda, um eventuell eine Grundordnung erkennen zu können.

„Das Beste geben, wozu wir in der Lage sind“

Weil die Informationen über den Gegner nicht so ausführlich wie sonst vorliegen, liegt der Schwerpunkt der Vorbereitung dieses Mal stärker auf der eigenen Leistungsfähigkeit. Tuchel: „Es ist müßig zu spekulieren und zu raten, welche neuen Einflüsse es beim Gegner geben könnte. Wir müssen das Beste geben, wozu wir in der Lage sind.“
Christina Reinke

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