Eine „komplizierte Gruppe“, wie Thomas Tuchel nach dem Spiel gegen Saloniki betonte, liegt in der UEFA Europa League hinter Borussia Dortmund. Am Ende haben sich die Schwarzgelben als Zweiter für die Zwischenrunde qualifiziert, und auch wenn der Abschluss mit den beiden Niederlagen in Krasnodar und gegen Saloniki ärgerlich ist, wollte Tuchel sie „nicht dramatisieren“. Klar, denn bis Weihnachten stehen noch drei wichtige Partien auf dem Programm. Am Sonntag wartet Eintracht Frankfurt auf den BVB im SIGNAL IDUNA PARK.

Also heißt es, das Spiel gegen PAOK so schnell wie möglich abzuhaken, denn alles in Allem war die Gruppe C – auch wegen der langen Reisestrapazen nach Aserbaidschan, Russland und Griechenland – keineswegs eine einfache. Der Einzug in die K.o.-Phase kann also durchaus als Erfolg abgestempelt werden. „Bei aller Strenge und aller Kritik gilt es, nicht ungerecht zu werden und zu viel zu verlangen“, betonte der BVB-Coach, auch wenn die Erwartungen gegen Saloniki „auf Sieg ausgerichtet“ waren.

Frankfurt, Augsburg und Köln sind die nächsten Hürden

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„Es hat uns die Gier gefehlt“, sagt Matthias Ginter.

Einer der positiven Randaspekte der Partie war sicherlich das Debüt des 19-jährigen Pascal Stenzel, der im Mittelfeld einen soliden Job verrichtete. Von Nervosität keine Spur. „Natürlich war ich vor dem Spiel aufgeregt“, sagte er nach der Partie im Interview bei BVBtotal!, die Aufregung sei aber mit dem Anpfiff verflogen. „Ein tolles Erlebnis“, bilanzierte er, auch wenn die Freude über das Profi-Debüt durch das Ergebnis getrübt wurde: „Ich ärgere mich genauso wie der Rest der Mannschaft sehr über diese Niederlage.“ Auch sein Trainer sprach von einem „komplizierten Debüt“ und betonte: „Er hat dieses Spiel nicht geschenkt bekommen, sondern er hat es sich mit seinen Trainingsleistungen verdient.“

Insgesamt fehlte es gegen Saloniki an „Zielstrebigkeit, Konzentration und Gier“, benannte Matthias Ginter die Gründe für die Niederlage. „Wir haben einfach nicht gut gespielt“, ergänzte Sven Bender. Schade, denn so ein Spiel sei immer eine gute Möglichkeit, Dinge für die nächsten Aufgaben „einzustudieren“, so Bender. Die nächsten Hürden vor der Winterpause heißen Frankfurt und Köln in der Bundesliga sowie zwischendurch Augsburg im DFB-Pokal.

Diese werden „um ein Vielfaches schwerer, als wenn wir gegen Saloniki am Optimum gespielt hätten“, erklärte Thomas Tuchel. Gerade gegen Frankfurt an diesem Sonntag trifft man auf einen hochmotivierten Gegner. Seit mittlerweile fünf Spielen warten die Hessen auf einen Sieg. Zuletzt kassierte man drei Niederlagen in Folge. Das Team von Armin Veh wird nach der Derby-Pleite gegen Darmstadt letzte Woche auf Wiedergutmachung aus sein.

Mit einem Sieg von den Fans verabschieden

„Den Schritt, den wir gegen Saloniki nach hinten gegangen sind, müssen wir nun doppelt nach vorne machen und eine komplette Änderung unserer Haltung herbeiführen“, sagte Thomas Tuchel mit Blick auf das Spiel am Sonntag. Man müsse daraus lernen, den beschwerlicheren Weg zurück in die Spur annehmen und sich so präsentieren, dass die Fans zufrieden seien. Der BVB muss den Schalter wieder umlegen. Schließlich will sich Borussia Dortmund mit einem Sieg im letzten Heimspiel 2015 von seinen Anhängern verabschieden.
Dennis-Julian Gottschlich