Mittwochmittag, Pressekonferenz im Signal Iduna Park vor dem Heimspiel gegen den FC Liverpool. Viele Fragen drehten sich um die besondere Konstellation dieses Spiels: Thomas Tuchel trifft mal wieder auf seinen Vorgänger. Wie schon in Mainz.

Thomas Tuchel über die Ausgangslage:
„Liverpool ist von Spiel zu Spiel besser geworden. Da ist ganz klar der Input von Jürgen zu erkennen. Es ist eine extrem schwer zu spielende Mannschaft; es ist schwierig, gegen sie Torchancen herauszuarbeiten. Sie kann mittlerweile früh und hart verteidigen, hat herausragende individuelle Klasse. Es ist trotzdem ein gutes Gefühl, als Trainer zu wissen, dass meine Spieler in der Lage sind, ihre beste Leistung zu bringen, wenn ihnen die schwersten Aufgaben gestellt werden. Das beweisen sie seit Wochen und Monaten. Wir wissen, dass wir eine Top-Leistung benötigen und sind überzeugt, dass uns die besondere Ausgangslage jene Schärfe verpassen wird, die du benötigst, um große Spiele für dich zu entscheiden.

... über das Wiedersehen mit Jürgen Klopp:
„Für mich ist es ja nicht das erste Mal, ihn willkommen zu heißen. Das hat Routine. Alles andere als ein warmer Empfang (von den Rängen, d. Red.) wäre eine Überraschung. Er hat das verdient. Ich bin sicher, dass niemand diese Zeit und ihn vergessen hat. Man darf es auch nicht an die Seite packen. Aber in dem Moment, in dem der Anpfiff ertönt, hat auch er nur noch ein Ziel: das Spiel zu gewinnen.“

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... über die mentale Vorbereitung der Mannschaft auf dieses besondere Spiel:
„Wir haben uns tatsächlich Gedanken darüber gemacht, etwas zu ändern, aber bisher davon komplett abgesehen, weil die Mannschaft ruhig und konzentriert wirkt. Wir wollen dieses Spiel sehr inhaltlich angehen und Liverpool sportlich die Stirn bieten.“

... über die Favoritenrolle, die dem BVB durch Klopp und die Medien zugeschoben wird:
„Jürgen hat vor jedem Spiel mit dem BVB gegen Mainz gesagt, dass Mainz Favorit sei – und er hat jedes Mal gewonnen (lacht). Er wird seiner Mannschaft die Außenseiterrolle zuschieben, um ihr etwas Leichtigkeit zu geben. Uns hat die Favoritenrolle nie interessiert, also fangen wir auch nicht damit an.“

... über die Basis, die Klopp beim BVB hingelegt hat und Tuchels eigene Veränderungen:
„Die Entwicklung der Mannschaft unter Jürgen hat ihren Teil dazu beigetragen, dass wir da sind, wo wir jetzt sind. Erneut die Nachfolge von Jürgen anzutreten, war nicht leicht, aber wir haben uns mit großer Vorfreude dafür entschieden und es als unsere Aufgabe angesehen, die Mannschaft weiterzuentwickeln, sie auf ein noch höheres Niveau zu heben. Es ist müßig zu definieren, wieviel von Jürgen und wieviel von mir in ihr steckt.“

... über Ilkay Gündogan, der am Dienstag erstmals wieder am Mannschaftstraining teilnahm:
„Das wird knapp, aber knapp kann manchmal auch reichen! Wir warten das heutige Training noch ab. Er ist gestern mit niedriger Intensität gestartet. Heute hat er die Gelegenheit, intensiver zu trainieren. Danach schauen wir, wie sein Fuß reagiert. Wir müssen aber auch der Tatsache Respekt zollen, dass er lange raus war.“
Aufgezeichnet von Boris Rupert

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