Die Serie hält! Borussia Dortmund bleibt auch nach dem 32. Spieltag im Jahr 2016 in der Bundesliga ungeschlagen. Am Ende einer bärenstarken Vorstellung gegen den VfL Wolfsburg konnte sich der BVB über einen mehr als verdienten 5:1 (2:0)-Sieg freuen. Die Borussia ist nun zudem seit saisonübergreifend schon 20 Bundesliga-Spielen in Dortmund ungeschlagen.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 81.359 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK dominierte Schwarzgelb das Spielgeschehen von Beginn an, ging durch einen Doppelschlag von Kagawa (7.) und Ramos (9.) früh in Führung und ließ sich danach die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Reus (59.) und zweimal Aubameyang (77./78.) sorgten für einen Kantersieg der Westfalen. Schürrle konnte kurz vor Schluss noch verkürzen (86.).

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Ausgangslage:
Zweiter gegen Zehnter: Der BVB hatte mit 74 Zählern fast doppelt so viele Punkte eingefahren wie der Vorjahreszweite VfL Wolfsburg (39). In den letzten zehn Bundesliga-Duellen beider Teams fielen 40 Tore (also vier im Schnitt), immer mindestens drei pro Partie. 

Personalien:
Aubameyang und Gündogan waren wieder fit, saßen zunächst aber auf der Bank. Subotic (Thrombose im Arm), Park (Überlastungsreaktion des Schienbeinknochens), Ginter und Leitner (beide Belastungssteuerung) fehlten beim BVB, der mit vier Änderungen im Vergleich zur Vorwoche gegen Stuttgart startete (Schmelzer, Bender, Hummels, Castro). Damit begann die gleiche Elf wie im Pokal-Halbfinale in Berlin. Ascues (Faserriss), Jung (Kreuzbandriss), Draxler (Muskelbündelriss) und Bruno Henrique (Knochenödem am Schienbein) waren beim VfL nicht dabei.

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Die beiden Torschützen Kagawa und Ramos feiern.

Taktik:
Borussia attackierte die „Wölfe“ aus einer 3-2-4-1-Grundordnug: Mkhitaryan und Schmelzer kamen offensiv über die Flügel, Kagawa und Reus formierten sich hinter Sturmspitze Ramos. Gegen den Ball reihten sich die Schwarzgelben in einer 4-3-3-Grundordnung auf: Schmelzer rückte links zurück in die Viererkette, Ramos (rechts), Kagawa (zentral) und Reus (links) formierten sich vorne zur ersten Verteidigungslinie. Wolfsburg agierte in einem 4-2-3-1-System, verteidigte im 5-2-3. 

Spielverlauf & Analyse:
Borussia Dortmund übernahm von der ersten Minute an die Initiative, ließ Wolfsburg zu Beginn kaum Luft zum Atmen und lag bereits nach neun Minuten durch einen Doppelschlag mit 2:0 in Führung. Erst spielte Castro den öffnenden Pass auf Schmelzer links. Der flankte in den Rückraum des Strafraums, wo Mkhitaryan einen Volleyschuss versuchte. Das misslang zwar, aber die Kugel fegte quer durch den Sechzehner genau auf den Fuß von Kagawa, der sie aus zehn Metern mit der Innenseite zum 1:0 über die Linie drücken konnte (7.). Nur zwei Minuten später bediente der Japaner dann Ramos mit einem feinen Pass, und der Kolumbianer vollendete aus 12 Metern trocken unten rechts zum 2:0. Die Weichen waren somit früh auf Sieg gestellt.

Reus schlenzt ins lange Eck

Reus hätte wiederum nur eine Minute später gar das 3:0 besorgen können, verpasste das Tor mit seiner Direktabnahme nach langem Ball von Hummels aber knapp (10.). Auch danach waren die Schwarzgelben die spielbestimmende Mannschaft, mussten aber nach 19 Minuten eine kurze Schrecksekunde verkraften, als Caligiuri einen BVB-Spieler im Strafraum mit einer Körpertäuschung stehen ließ und den Ball aus wenigen Metern an die Latte drosch. Das tat dem starken Auftritt der Hausherren aber keinen Abbruch, auch wenn sie das Tempo in der Folge bis zur Pause etwas drosselten. Einmal wurde es noch brenzlig vor dem Tor der Wölfe, als Reus den herausstürmenden Benaglio zwar umkurvte, aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz traf (31.). Auf der anderen Seite parierte Bürki einen Fernschuss von Arnold klasse (34.), Schürrle verzog nach der anschließenden Ecke aus elf Metern knapp rechts neben das Tor (35.).

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Auch mit Beginn der zweiten Halbzeit ließ es Borussia ruhig angehen, kontrollierte das Spiel und wartete ab – bis zur 59. Minute. Da hatte Schmelzer dann plötzlich auf links ganz viel Platz, ging bis in den Strafraum und legte für Mkhitaryan auf. Dessen Schuss blockte Naldo zur Ecke. Diese führte Kagawa kurz aus und Momente später brannte es wieder lichterloh im Wolfsburger Strafraum. Benaglio rettete erst gegen Benders Schuss und dann gegen Kagawas Nachschuss glänzend, der Ball blieb aber heiß und Ramos legte von der Grundlinie für Reus zwölf Meter vor dem Tor auf. Der schlenzte die Kugel gekonnt zum 3:0 ins lange Eck (59.).

Aubameyang trifft doppelt

Spätestens jetzt war die Wolfsburger Gegenwehr vollends gebrochen. Castro hatte das 4:0 auf dem Fuß, scheiterte am abermals stark reagierenden Benaglio (68.). Dann rettete Knoche im letzten Moment gegen Mkhitaryan (70.) und Benaglio parierte nochmal stark gegen Aubameyang (71.), der wieder nur wenig später einen Freistoß von der Strafraumkante flach Millimeter am linken Pfosten vorbeijagte (76.). Das 4:0 lag in der Luft und Sekunden später war Aubameyang dann endlich erfolgreich. Mkhitaryan wurde klasse auf der linken Seite freigespielt, flankte perfekt an den langen Pfosten, wo der Gabuner aus vier Metern locker einnickte (77.).

Eine Minute später eine fast identische Szene: Diesmal war Schmelzer links frei, flankte ebenfalls an den Fünfer, wo wieder Aubameyang per Kopf das hochverdiente 5:0 erzielte. Schürrle sorgte kurz vor Schluss für den Wolfsburger Ehrentreffer (86.), Mkhitaryan scheiterte zudem nochmal an Benaglio (89.), genauso wie Caligiuri an Bürki (90.).

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Ausblick:
Noch genau drei Spiele bis zum Saisonende: Nächsten Samstag (15:30 Uhr) ist der BVB bei Eintracht Frankfurt zu Gast, eine Woche später (14.05., ebenfalls 15:30 Uhr) kommt der 1. FC Köln zum Bundesliga-Abschluss nach Dortmund und am 21. Mai (20:30 Uhr) steigt in Berlin das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München.

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