BVB stürmt und hadert – Bayern eiskalt in Halbzeit zwei

Wie erwartet, setzte sich Borussia Dortmunds Startelf aus Akteuren zusammen, die länger als zehn Tage im Training waren. Götze und Schürrle saßen daher (zunächst) auf der Bank. In Bartra, Rode und Dembélé waren drei Neuzugänge von Beginn an dabei.

Nach fünf Minuten des Abtastens nahm das Spiel Fahrt auf. Bartra setzte Kagawa an der Strafraumkante in Szene, dessen Schuss aus 13 Metern ging aber knapp vorbei (6.). Dann nochmal der Spanier als Initiator einer Chance: Bartra spielte vom eigenen Sechzehner einen 50-Meter-Pass in den Lauf von Aubameyang, der nur noch Neuer vor sich hatte – aber Martinez hinter sich. Der Münchner bekam irgendwie noch seinen Fuß dazwischen, so dass Aubameyangs Schussversuch nicht im Netz landete, sondern knapp daneben (8.). Kurz darauf nochmal Aubameyang: Nach Castros Freistoßvariante verzog der Gabuner aus spitzem Winkel (11.).

Borussia Dortmund war gegen eingespielte Bayern, bei denen nur Hummels neu war, deutlich am Drücker, gestattete den Münchnern in den ersten 36 Minuten nicht einen Abschluss und hätte früh einen Elfmeter bekommen müssen, doch Schiedsrichter Welz, der nur wenige Meter entfernt stand und freie Sicht hatte, ahndete Alonsos klares Handspiel überraschend nicht (15.). Und nach 27 Minuten hätte Ribery für seinen doppeltes Schlagen gegen Passlack sicherlich mehr sehen können als die Gelbe Karte...

Welz drückt zwei Mal beide Augen zu

Die Emotionen kochten kurzzeitig über, und als dann wieder Fußball gespielt wurde, stand Dembélé drei Mal im Rampenlicht: Binnen 120 Sekunden scheiterte er zwei Mal an Neuer und verzog einmal knapp nach einem schönen Übersteiger im Strafraum (32./33./34.).

Mit einer Weltklasse-Parade gegen Vidals Kopfball, der kurz zuvor den ersten Bayern-Torschuss überhaupt abgegeben hatte, verhinderte Bürki das 0:1, das den Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt hätte (38.).

Auch in Halbzeit zwei blieb das Tempo hoch. Passlack kam aus 14 Metern zum Abschluss, doch Neuer klärte stark zur Ecke (50.). Und Dembélé blieb ein Aktivposten: Sein abgefälschter Schuss aus 17 Metern wurde von Münchens Keeper ebenfalls zur Ecke abgelenkt (57.).

Bei 7:2 Chancen zu diesem Zeitpunkt war Borussias Führung eigentlich überfällig, doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Vidals Kracher von der Strafraumkante konnte Bürki noch parieren, doch gegen den Nachschuss war der Schweizer chancenlos. Nach 57 Minuten führten die Münchner mit 1:0.

Tuchel antwortete mit einem Doppelwechsel: Weigl und Schürrle kamen für Ramos und Dembélé; kurz darauf kam auch noch Mor für Aubameyang. Doch statt des Ausgleichs folgte das zweite Gegentor. Im Anschluss an eine Ecke verlängerte Hummels den Ball auf Müller, der zum 0:2 einschob (79.).

Teams & Tore

Supercup 2016
BORUSSIA DORTMUND – BAYERN MÜNCHEN 0:2 (0:0)

Borussia Dortmund: Bürki – Passlack, Sokratis, Bartra, Schmelzer – Castro, Rode – Ramos (68. Weigl), Kagawa, Dembélé (68. Schürrle) – Aubameyang (78. Mor)
Bayern München: Neuer – Lahm, Martinez, Hummels, Alaba – Alonso – Müller (86. Rafinha), Vidal (71. Kimmich), Thiago, Ribery (65. Coman) – Lewandowski
Bank: Weidenfeller, Götze, Guerreiro, Piszczek – Ulreich, Feldhahn, Bernat, Green
Tore: 0:1 Vidal (58., Lewandowski), 0:2 Müller (79., Hummels)
Eckstöße: 7:2 (Halbzeit 2:1), Chancenverhältnis: 7:5 (5:2)
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden), Gelbe Karten: Passlack, Dembélé, Rode – Martinez, Ribery, Alonso
Zuschauer: 81.360 (ausverkauft), Wetter: heiter, 20 Grad
Boris Rupert