Der erste Spieltag der Bundesliga-Saison 2016/2017 ist Geschichte. Borussia Dortmund ist zum neunten Mal seit 2000 und zum siebten Mal seit 2008 mit einem Sieg in die Spielzeit gestartet. Gegen den 1. FSV Mainz 05, gegen den noch nie ein Heimspiel verloren wurde, gab es einen 2:1-Erfolg.

Thomas Tuchel übte nach den ersten drei Punkten jedoch auch Kritik. Das Lob von Mainz-Coach Martin Schmidt („Haben 90 Minuten gegen eine Angriffs- und Passmaschine verteidigt“) ließ der BVB-Trainer nicht gelten: „Heute waren wir eher ein Angriffs- und Passmaschinchen. Eine richtige Maschine war das nicht.”

Zu viele Dinge hätten gegen die 05er nicht gestimmt. Bei aller Freude über das relativ frühe Tor von Pierre-Emerick Aubameyang (17.) und die am Ende bei tropischen Temperaturen souverän heruntergespielte Führung.

„Nicht schnell genug nach vorne gespielt“

„Wir haben die Räume nicht so besetzt, wie wir sie besetzen wollten“, erklärte Thomas Tuchel. „Wir haben zu lange gebraucht, das Spiel in die nächste Ebene hinter die Mittelfeldspieler und vor die Abwehr von Mainz zu bringen.“ Ähnlich sah es auch Sebastian Rode, der einer der vier Neuzugänge gewesen ist, der in der Startelf stand. „Die Mainzer haben es uns nicht einfach gemacht. Wir haben nicht schnell genug nach vorne gespielt. Aber am Ende zählen nur die drei Punkte, darauf können wir aufbauen“, so der 25-Jährige.

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Das 1:0 durch Pierre-Emerick Aubameyang.

Knackpunkt beim BVB war, dass der ersten Halbzeit trotz eines Ballbesitzes von mehr als 70 Prozent nur 290 Pässe gespielt habe, wie Tuchel erläuterte: „Ein sehr niedriger Wert. Wir haben uns schwer getan, dass Spiel über eine höhere Passfrequenz zu beschleunigen.“ Die nach 90 Minuten insgesamt 710 Pässe bei 74 % Ballbesitz passten da schon eher in Tuchels Konzept.

Die Borussen wirkten phasenweise dennoch ein bisschen nervös, kämpften sich aber in die Partie. „Wir haben nicht die saubere Struktur und die Räume gefunden. Und wenn, dann haben wir uns schwer getan zu kombinieren. Es sah ein bisschen zäh aus. Aber wir haben uns reingebissen und den Kopf immer oben gelassen. Das Ergebnis ist wichtig, vor allem, weil wir nicht die beste Tagesform hatten“, so der BVB-Coach.

Sonderlob an Bartra, Dembelé, Rode und Schürrle

Eine sehr gute Tagesform hatten wiederum neben dem Doppeltorschützen Aubameyang auch die vier von Beginn an eingesetzten Neuzugänge Dembelé, Rode, Bartra und Schürrle. „Kompliment an alle neuen Spieler, die heute auf dem Platz gestanden haben. Ihre Leistung war zur richtigen Zeit schon richtig gut“, erkannte BVB-Kapitän Marcel Schmelzer. Einer, der noch ein bisschen mehr herausragte, war André Schürrle. Der 25-Jährige war an beiden Toren beteiligt und komplettierte nach dem 3:0-Erfolg in Trier eine für ihn fast perfekte Woche.

Nach dem 2:1-Erfolg liegt der BVB in der wenig aussagekräftigen Tabelle übrigens auf Rang vier. In zwei Wochen geht es zu RB Leipzig (8.). Die Roten Bullen holten bei ihrer Bundesliga-Premiere in Hoffenheim zumindest einen Punkt (2:2). (fu)