Gelungene Heimpremiere! Borussia Dortmund kann durch einen 2:0 (1:0)-Sieg gegen Hertha BSC am 2. Spieltag die Tabellenführung für mindestens eine weitere Nacht behaupten. Im ersten Heimspiel der Bundesliga-Saison 2017/18 spielte der BVB phasenweise extrem gut auf. Nachdem in den vergangenen beiden Spielzeiten kein einziges Heimspiel verloren wurde, hat diese herausragende Serie von nun 39 Partien auch unter Peter Bosz weiter Bestand.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 80.860 Zuschauern im fast ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK beherrschte die Borussia das Spiel von der ersten Minute an. Hertha war darauf bedacht, hinten die Null zu halten, dies ging aber nur bis zur 15. Minute gut, als Aubameyang technisch stark das verdiente 1:0 besorgte. Nach der Pause blieb der BVB dominant, und kam durch Sahin zum verdienten 2:0 (57.), das bis zum Abpfiff Bestand hatte.

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Gruß auf die Tribüne: Aubameyang nach seinem Tor zum 1:0.

Ausgangslage:
Beide Kontrahenten hatten ihre ersten Spiele gewonnen und waren dabei ohne Gegentor geblieben. Der BVB siegte im Pokal mit 4:0 und zum Ligastart in Wolfsburg mit 3:0, Hertha gewann in Rostock (Pokal) und gegen Stuttgart (Liga) jeweils mit 2:0. In der vergangenen Saison (1:1, 1:2) gab es nur einen Punkt für den BVB gegen die Hertha, auch im Pokalspiel stand es nach 120 Minuten 1:1.

Personalien:
Der BVB musste ohne Schmelzer (Rückstand), Durm (Hüftprobleme), Guerreiro (Knöchelbruch), Reus (Kreuzbandteilriss), Rode (Stressreaktion am Schambein), Weigl (Aufbautraining) und Schürrle (Faserriss) auskommen und startete mit exakt derselben Elf wie beim Sieg in Wolfsburg vor einer Woche. Bei Hertha fehlten Klinsmann, Mittelstädt, Lazaro, Schieber und Selke.

Taktik:
Gleicher Kader, gleiche Startelf, gleiche Herangehensweise: Borussia stellte sich in einer 4-3-3-Grundordnung auf. Berlin defensiv mit zwei defensiven Viererketten und den früh störenden Ibisevic und Darida davor, nach Ballgewinn umschaltend in ein 4-2-3-1.

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Kalou im Zweikampf mit Sokratis, der kurz vor der Pause angeschlagen ausgewechselt werden musste.

Spielverlauf & Analyse:
Eine Viertelstunde lang gelang es Hertha BSC das Spiel durch engagierte Defensivarbeit relativ offen zu gestalten, schon in dieser Phase des Spiels agierte der BVB aber sehr dominant und deutete immer wieder seine Offensivstärke an. Mit der ersten echten Chance des Spiels ging Schwarzgelb dann auch gleich in Führung: Zagadou eroberte in der Berliner Hälfte stark den Ball, Sahin chippte ihn von links an den Elfmeterpunkt und dort lief Aubameyang ein, nahm die Kugel direkt und schob sie durch die Beine von BSC-Verteidiger Rekik ins lange Eck (15.).

Mit der beruhigenden Führung im Rücken suchte Borussia Dortmund in der Folge geduldig nach weiteren Lücken in Herthas Abwehr. Offensiv ging es immer wieder über die schnellen Außenpositionen. Philipp agierte dort auffällig, hatte kurz vor der Pause mit einem 20-Meter-Schuss eine gute Gelegenheit (44.), die Jarstein vereitelte, und auch Pulisic, der nach Zuspiel von Castro per Übersteiger zwei Mann aussteigen ließ, dann aber aus sieben Metern ebenfalls an Jarstein scheiterte (28.), machte immer wieder auf sich aufmerksam. Defensiv ließen die Westfalen zunächst überhaupt nichts anbrennen. Ein Kopfball von Stark (30.), den Bürki aber problemlos auflesen konnte, war der einzige Torabschluss der Gäste in der ersten halben Stunde. Einziger Wehrmutstropfen der ersten Halbzeit: Sokratis musste nach 40 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden. Für ihn kam Toprak zu seinem Pflichtspieldebüt im Trikot des BVB.

Sahin packt den Hammer aus

Hertha kam zwar kurz mit Schwung aus der Kabine und durch Leckie zur ersten halben Möglichkeit nach der Pause, Bürki kam aber rechtzeitig raus und fischte ihm im Strafraum den Ball vom Fuß (46.). Danach riss der BVB das Spiel aber wieder an sich. Philipp scheiterte nochmal an Jarstein (50.) und Pulisic verzog Zentimeter neben den rechten Pfosten (52.). Dann kam Nuri Sahin! Borussia griff über Pulisic rechts an, der mit seiner Flanke Philipp im Zentrum fand.  Dessen Direktabnahme blockte Weiser zwar ab, der Ball tropfte aber direkt vor Sahins Füße und der Türke nahm die Kugel per Dropkick direkt, zimmerte ihn mit einem Affenzahn oben rechts in den Giebel (57.). Absolut unhaltbar für Jarstein, ein Treffer der Marke Traumtor.

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Berlin aber steckte nicht auf, fand nach dem Rückstand neuen Mut und agierte nun deutlich offensiver. Es entwickelte sich für kurze Zeit ein offener Schalgabtausch. Bürki schnappte sich eine gefährliche Flanke von Weiser aus der Luft und entschärfte einen Kopfball von Langkamp nach einer Ecke sensationell auf der Linie (65.). Auf der anderen Seite traf Toprak aus 16 Metern die Kugel nicht richtig, so dass sie in den Armen des Berliner Torwarts landete (67.). Dann war wieder die Hertha am Zug, Leckies Hackentrick trudelte aber am Tor vorbei (70.) und Darida verzog knapp über das Tor (75.). Für den BVB kamen Philipp (79.) und Pulisic (82./83./86.) zu weiteren exzellenten Gelegenheiten, die aber alle nicht mehr zu Torerfolg führten. In der Nachspielzeit musste Bürki nochmal gegen Stark seine ganze Klasse aufbieten, lenkte dessen Schuss aber zur Ecke neben das Tor (90.+1).

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Ausblick:
Nach der nun anstehenden Länderspielpause tritt der BVB am Samstag, 09.09., um 15:30 Uhr beim Sport-Club Freiburg an. Vier Tage später (13.09., 20:45 Uhr) folgt der Champions-League-Auftakt bei Tottenham Hotspur.

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