„Das höchste Niveau, auf dem man in Europa spielen kann“

Aus London berichtet Boris Rupert

Die Erinnerung flog mit nach London zum ersten Champions-League-Spiel der neuen Saison, morgen (Mittwoch) Abend gegen Tottenham Hotspur. Die Erinnerung an das verlorene Finale 2013, aber auch an die beiden Duelle mit den Spurs im Achtelfinale der UEFA Europa League vor anderthalb Jahren, die souverän gewonnen wurden.

Nuri Sahin, der bei beiden Ereignissen mit dabei war, relativiert allerdings. „Die beiden Spiele gegen Tottenham sind nicht mehr so präsent, weil Tottenham das Hauptaugenmerk damals auf die Liga gelegt hat und nicht in Bestbesetzung angetreten ist. Die Rückkehr nach Wembley löst dagegen nach dieser bitterbösen Erfahrung im Finale eine Vorfreude auf das Spiel morgen aus.“

UEFA Champions League – das ist „das höchste Niveau, auf dem man in Europa spielen kann“, sagt Peter Bosz und kündigt an: „Wir sind da, um morgen zu gewinnen. So gehen wir in jedes Spiel.“ Von einer richtungweisenden Begegnung mit Blick auf den direkten Vergleich will der Coach indes nicht sprechen: „Jedes erste Spiel ist wichtig.“

Gegen den ebenfalls mit sieben Punkten (allerdings aus vier Ligaspielen) in die Saison gestarteten Vizemeister Englands steht fraglos die Defensive auf dem Prüfstand. „Ganz Deutschland scheint sich in der Vorbereitung Gedanken darüber gemacht zu haben, warum Borussia Dortmund so hoch steht und so viele Gegentore kassiert“, meint Sahin. In den ersten vier Pflichtspielen stand hinten hingegen ausnahmslos die Null. „Die Abläufe sitzen jetzt“, bemerkt der Ur-Borusse, „die Philosophie, die wir auf den Platz bringen wollen, setzen wir ordentlich um. Es wäre super, wenn wir auch morgen defensiv stabil stehen.“

Bosz traut seiner Mannschaft dies auf diesem Niveau schon zu, sagt aber auch: „Es wird sicherlich mal passieren, dass wir zwei, drei oder vier Tore kassieren. Aber das werden Ausnahmen sein. Denn ich glaube, dass die Spieler jetzt schon viel besser verstehen, was ich meine. Sie haben Vertrauen in diese Spielweise und wissen, dass das funktioniert.“

Dass Neuzugang Jeremy Toljan sich mit dieser Spielweise erst noch vertraut machen muss, dürfte ein Indiz dafür sein, dass der junge Innenverteidiger Dan-Axel Zagadou auch morgen aufläuft und abermals den verletzten Kapitän Marcel Schmelzer hinten links vertritt. „Ich bin zufrieden, wie er das macht auf der Außenposition – sehr gut macht“, so Bosz.

Die Fußball-Fans dürfen sich auf einen großen Abend freuen. „Wir wollen hoch pressen“, kündigt Borussia Dortmunds Trainer an: „Es wird ein interessantes Spiel.“ Er fordert, „dass wir mutig sind, dass wir Fußball spielen, dass wir versuchen, unsere Spielweise auch hier in Wembley auf den Platz zu bringen.“

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