Nur drei Wochen lagen zwischen dem Ende der Länderspielpausen Anfang Oktober und dem Beginn der Länderspielpause jetzt Anfang November. Drei Wochen zum Vergessen für Borussia Dortmund, die so schnell wie möglich aus dem Köpfen der Spieler gestrichen werden müssen. Bis zum nächsten Auftritt beim VfB Stuttgart bleiben dazu knapp zwei Wochen.

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„Bayern München hat zu Recht gewonnen“, sagte Peter Bosz nach dem 1:3 gegen den Tabellenführer. „Vielleicht hatten wir sogar die besseren Torchancen, aber in dieser Phase machen wir leider einfach kein Tor“, erklärte Bosz. „Die Mannschaft braucht auch mal ein Tor ,wenn wir nicht besser sind als der Gegner.“

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Dass die Qualität in seiner Mannschaft vorhanden ist, daran zweifelte der Coach keinen Moment: „Wir haben am Anfang der Saison gezeigt, dass wir gute Spieler haben, die gut zusammen spielen können.“ Borussia Dortmund muss es nun gelingen, diese Qualität auch wieder auf den Platz zu bringen. Reine Kopfsache eigentlich. Trotzdem nicht einfach, wenn man einmal in einer negativen Phase steckt, wie der BVB derzeit. „Es ist schwer, das Selbstvertrauen wiederzufinden, wenn man so viele Spiele verliert und wenn man – so wie wir – mit vielen jungen Spielern arbeitet“, erklärte der Trainer.

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Tapetenwechsel beim Nationalteam

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Vielleicht kommt die Länderspielpause deshalb zur richtigen Zeit. So wie die Pause Anfang Oktober genau zum falschen Zeitpunkt kam. Damals hatte der BVB in der Liga einen absoluten Lauf, die Reise zu den Nationalmannschaften kam zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, da das Team aus seinem sehr guten Rhythmus gerissen wurde. Nun ist es möglicherweise gar nicht schlecht, dass viele Borussen erstmal für zehn bis zwölf Tage auf andere Gedanken gebracht werden. „Vielleicht tut es den Nationalspielern auch mal ganz gut, einen Tapetenwechsel zu haben, jetzt einfach mal etwas anderes zu sehen, mit anderen Mannschaften zu spielen, um sich dann darauf freuen zu können, zum BVB zurückzukehren“, mutmaßte zumindest Julian Weigl, der nach seiner langen Verletzungspause selbst noch nicht wieder von Joachim Löw nominiert worden ist. „Für die Spieler, die in Dortmund bleiben, heißt es: Volle Konzentration auf den BVB“, so Weigl weiter. „Wir müssen einfach schnellstmöglich Ergebnisse sammeln, am besten gleich in Stuttgart damit anfangen.“

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Auf der einen Seite hat der Mittelfeldspieler sicherlich Recht. Auf andere Gedanken zu kommen, scheint in der derzeitigen Situation genau das richtige Rezept. Aus Sicht seines Trainers, der die spielfreien Wochen am liebsten dazu nutzen möchte, an den Defiziten zu arbeiten, kommt die Länderspielpause aber natürlich nur teilweise gelegen. „Mit den Spielern, die da bleiben, werden wir arbeiten. Aber es ist schwer, etwas zu tun, weil viele Spieler eben nicht da sind“, so der Coach. „Wir müssen abwarten, wann die Jungs wiederkommen.“ Sicherlich ist es auch kein Vorteil, nach der Pause dann auch noch direkt mit einem Freitagspiel weiterzumachen. „Die meisten Spieler werden nicht vor Donnerstag wieder da sein“, erklärte Bosz.

„Nach der Länderspielpause eine Serie starten“

Dennoch ist sich der Trainer sicher, dass der Bock dann umgestoßen wird. Und auch mit Blick auf den Rest der Saison wird dem Niederländer nicht bange: „Wir haben noch sieben Monate, bis die Bundesliga zu Ende ist. Das ist genug Zeit, um den Spieß umzudrehen. Das werden wir schaffen.“ Ein Extralob hatte er nach dem Spiel gegen Bayern übrigens für die wieder einmal famosen Anhänger von Borussia Dortmund übrig: „Unsere Fans waren großartig.“

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„Wenn man in so einem Spitzenspiel mit 0:3 hinten liegt, dann werden die Zuschauer normalerweise negativ. Unsere Fans haben immer noch hinter uns gestanden, haben uns unterstützt. Das ist genau das, was die Mannschaft in dieser Situation braucht“, sagte Bosz, der trotzdem optimistisch auf die Zeit bis zur Winterpause blickte: „Wir schaffen das nach der Länderspielpause.“ Julian Weigl ergänzte: „Wir hoffen, dass alle gesund zurückkommen, so dass die Mannschaft soweit zusammen bleibt und der Konkurrenzkampf hoch bleibt. Dann können wir hoffentlich gestärkt aus dieser Länderspielpause herauskommen und eine Serie starten.“
Dennis-Julian Gottschlich

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